Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.09.2012:
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Wiener Welterbe: Internationales ExpertInnen-Team war zu Gast
UNESCO / ICOMOS-ExpertInnenteam informierte sich über bauliche Entwicklungen im Umfeld der beiden Wiener Unesco-Welterbegebiete Innenstadt und Schönbrunn
Zwischen 17. und 20. September 2012 waren auf Einladung der Stadt Wien zwei ExpertInnen von UNESCO und ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) in Wien, um sich über die beiden Wiener UNESCO-Welterbegebiete "Historische Innenstadt von Wien" und "Schloss und Parkanlage Schönbrunn" zu informieren. Der Einladung ging ein entsprechendes Ersuchen der Unesco voraus.
Prioritär standen die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Hauptbahnhof Wien im Nahebereich zum Belvedere im Mittelpunkt. Frau Patricia Alberth (Expertin des UNESCO Welterbezentrums) und Herr Tamas Fejerdy (ICOMOS) wurden darüber hinaus über die weiteren Entwicklungen im Welterbeumfeld informiert.
Zur Erinnerung: Beim Hauptbahnhof Wien stand seitens der Stadt Wien von Beginn an die Vereinbarkeit des Vorhabens mit dem Status des Unesco-Weltkulturerbes im Vordergrund. Insbesondere ging es dabei um die Beibehaltung der historischen barocken Sichtbeziehungen zwischen Unterem und Oberen Belvedere. Die in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Fachleuten aus dem Ausland (Technische Universität Aachen) erarbeiteten umfangreichen Sichtbarkeitsanalysen belegen – so die fachliche Sicht der Experten aus Deutschland - dass die zukünftigen Bauwerke des Hauptbahnhofs keinen negativen Einfluss auf die Silhouette der Wiener Innenstadt haben werden.
An den vier Tagen stand neben einem Fachgespräch mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, die betonte, dass sich moderne Stadtentwicklung und Welterbe in Wien per se keineswegs ausschließen, ein umfangreiches Besichtigungsprogramm auf der Tagesordnung.
Besonders aufschlussreich war eine Fachexkursion entlang der Kulturachse Museum für zeitgenössische Kunst ("21er-Haus") im Schweizergarten über das Obere und Untere Belvedere Richtung Wiener Innenstadt. Hier wurden den beiden ExpertInnen von Unesco und ICOMOS "vor Augen geführt", dass die historisch bedeutsamen Blickbeziehungen vom Belvedere (wie die Wien-Veduten von Bernardo Bellotto, genannt "Canaletto") unberührt bleiben. Der in Bau befindliche Bahnhof befindet sich im "Hintausbereich" vom Schloss Belvedere und der visuelle Bezug bestand seit der Barockzeit zwischen der Innenstadt und der damals noch außerhalb der Stadtbefestigung gelegenen Schlossanlage.
Auf Initiative der Stadt Wien fand ebenfalls ein Treffen mit Vertretern der Bürgerinitiative "Bahnhof Wien" und "Kometgründe in Meidling" statt, um das gesamte Meinungsspektrum wiederzugegeben. In den intensiven Gesprächen wurde festgehalten, dass Wien den Status des Welterbes im Jahr 2001 aufgrund der besonders guten Nachvollziehbarkeit europäischer Stadtgeschichte zuerkannt bekommen hat und dass der Hauptbahnhof einen weiteren Meilenstein in der Stadtentwicklung Wiens einnimmt. Bei den Besichtigungen im Infocenter bahnorama und auf der Baustelle zeigte sich den ausländischen Besuchern weiters, dass der Hauptbahnhof Wien nicht nur für die zukünftigen Reisenden, sondern vor allem für die Wiener Bevölkerung eine enorme Verbesserung darstellt. Denn mehr als ein Jahrhundert lang stellten Süd- und Ostbahnhof mit dem anschließenden Frachtenbahnhof ein Brachland mit enormer Barrierewirkung für die Bezirksbewohner von Favoriten, der Landstraße und der Wieden dar.
In einem nächsten Schritt werden die beiden Fachleute einen fachlichen Bericht über ihren Wienbesuch verfassen und diesen an die Unesco übermitteln. Die Einschätzung des ExpertInnenteams bildet u.a. die Grundlage für die weiteren Empfehlungen der Unesco für die beiden Wiener Welterbegebiete Innenstadt und Schönbrunn.
Rückfragehinweis für Medien
- Hans-Christian Heintschel
Kommunikation / Projektteam Hauptbahnhof
Telefon: 01 4000-82683
Mobil: 0676 8118 82683
E-Mail: hc.heintschel@wien.gv.at - Andreas Baur
Mediensprecher Vbgmin Maria Vassilakou
Telefon: 01 4000-81691
Mobil: 0664 831 74 49
E-Mail: andreas.baur@wien.gv.at
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