Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.06.2016:
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STR Ludwig: Wien ehrte "aktiven Antifaschisten" Prof. Johannes Schwantner

STR Ludwig: Wien ehrte "aktiven Antifaschisten" Prof. Johannes Schwantner

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Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien für Vorsitzenden des Bundes sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen


Eine Wiener Persönlichkeit, die sich der intensiven Erinnerungsarbeit und dem Kampf gegen Rassismus verschrieben hat, zeichnete Wohnbaustadtrat Michael Ludwig am Donnerstag im Rathaus aus: Regierungsrat Prof. Johannes Schwantner erhielt das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien.

„Johannes Schwantner ist ein wichtiger Mahner!“, betonte der Stadtrat, den eine langjährige Freundschaft mit dem Ausgezeichneten verbindet. „Nicht zuletzt aufgrund beunruhigender aktueller Entwicklungen sind Deine Aktivitäten von unschätzbarem Wert. Danke, Hannes!“, sprach Ludwig, selbst seit Jahrzehnten bei den „Freiheitskämpfern“ aktiv, den laut Verfassungsschutzbericht 2015 starken Anstieg von Taten mit rechtsextremistischem, fremdenfeindlichem bzw. rassistischem oder antisemitischem Hintergrund an.

Lebenslauf Prof. Johannes Schwantner

Johannes Schwantner wurde am 7. Februar 1948 in Wien geboren. Nach seiner Ausbildung war er ab 1976 Lehrer an der Berufsschule für Gastgewerbe, von 1999 bis 2012 ebendort Direktor. Er engagierte sich schon früh in politischer Bildung, etwa in der Erwachsenenbildung für Kellner, in der Wiener Gewerkschaftsschule, auch im Pädagogischen Institut. Seine Hauptinteressen galten und gelten der Geschichte der Arbeiterbewegung, dem Faschismus, Nationalsozialismus und dem antifaschistischen Widerstand. Mehrfache Studienaufenthalte führten ihn nach Yad Vashem, Groß Rosen, Majdanek, Stutthof und Auschwitz.

Seit 1991 organisiert er jährliche Jugendseminare in Ausschwitz, Treblinka und Majdanek mit jeweils 30 bis 40 Personen pro Fahrt. Seit 1994 ist er auch Geschäftsführer des Vereines "Niemals Vergessen". Dieser bietet die Möglichkeit, an Holocaust-Gedenkstätten in Deutschland und Polen Zivildienst zu leisten. Schwantner ist Vortragender und Veranstaltungsleiter an der Ppädagogischen Hochschule Wien und organisiert für das Mauthausen Komitee Gedenken in Außenlagern Simmering und Floridsdorf.

Des Weiteren ist er seit 1998 Leiter des "Hermann Langbein Symposiums" für LehrerInnen, in dessen Zentrum sensibilisierende Referate und Diskussionen zum Nationalsozialismus mit aktuellen Bezügen stehen. Außerdem ist Johannes Schwantner seit 2013 Initiator und Betreuer der Internationalen Sommerakademie in deutscher Sprache an der Gedenkstätte Auschwitz – Birkenau.

Ab 2009 war Schwantner Vorsitzender des Bundes sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen für Wien, ab 2013 auch Bundesvorsitzender – in Nachfolge von Ernst Nedwed. (Schluss) ah

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