Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.01.2017:
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Jüdisches Museum Wien präsentiert Ausstellung "A Good Day" in Zagreb

Jüdisches Museum Wien präsentiert Ausstellung "A Good Day" in Zagreb

Copyright: Jüdisches Museum Wien / Sonja Bachmayer

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Ab 27. Jänner 2017 präsentiert das Jüdische Museum Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages, die erfolgreiche Ausstellung „A Good Day“ von Andrew M. Mezvinsky im Französischen Pavillon in Zagreb.

„Nach erfolgreichen Präsentationen in Wien, New York und Washington können wir nun auch in der kroatischen Hauptstadt ‚A Good Day‘ zeigen, eine besondere Freude ist, dass wir damit ein Teil des Festivals der Toleranz sind“, betont Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museum Wien. Die Eröffnung in Zagreb wird in Anwesenheit von Branko Lustig, Filmproduzent und Oscar-Preisträger, und Manfred Bockelmann, Maler und Fotograf, vorgenommen. Der Ausstellungsort, als „Französischer Pavillon“ bekannt, war während des Zweiten Weltkrieges jener Ort, von dem aus die jüdischen BewohnerInnen Zagrebs deportiert wurden. Dieser verbindet somit die Geschichte des Ausstellungsortes mit dem Narrativ der Ausstellung.

Über die Ausstellung „A Good Day“

Der amerikanische Künstler Andrew M. Mezvinsky hat 2013 für das Jüdische Museum Wien eine Installation entworfen, die von Primo Levis Betrachtungen zum Überleben in Auschwitz ausgeht. In dem Buch „Ist das ein Mensch? (Se questo è un uomo)“ hat der jüdisch-italienische Auschwitz-Überlebende Primo Levi (1919–1987) seine traumatischen Erfahrungen über den Alltag in Auschwitz zusammengefasst. Ein Kapitel in Levis Aufzeichnungen beschreibt, was ein „guter Tag“ in Auschwitz bedeutete. „A Good Day“ – dieser Titel, den Primo Levi in seinen Darstellungen wählte und den Mezvinsky für seine Arbeit im Museum Judenplatz übernahm, spielt auf die erste Sonne in Auschwitz an, die eine kleine Hoffnung auf Überleben birgt: „Der Aufgang der Sonne ist täglicher Gesprächsstoff: Heute kommt sie etwas früher als gestern; heute ist es ein bißchen wärmer als gestern; in zwei Monaten, in einem Monat wird die Kälte von uns ablassen und wir werden einen Feind weniger haben.“ Der langsam spürbare Frühling wurde in Auschwitz zum Sinnbild für den Glauben an das Überleben.

Von dieser Hoffnung ausgehend, gestaltete Mezvinsky eine multimediale Ausstellung, die sich in zwei Bereiche aufteilt: einer interaktiven akustischen Animation und einer Reihe von Zeichnungen mit einer interaktiven Komponente.

Die Animationen und Mezvinskys Zeichnungen in Kombination mit der neuesten Multimediatechnologie schaffen einen Raum, der die Grundbedingungen der menschlichen Existenz im Moment widerspiegelt. Die BesucherInnen werden auf diese Weise Teil der Installation. Sie bekommen vom Künstler eine eigene Rolle zugedacht und vermögen persönlich zu entdecken, welche Metapher hinter Levis „A Good Day“ verborgen liegt.

Zur Person Andrew M. Mezvinsky

Andrew M. Mezvinsky wurde 1982 in Philadelphia geboren und lebt seit mehreren Jahren in Wien. Seine Arbeiten scheinen Bruchstücke aus einem ungewöhnlichen Ökosystem zu sein: Blicke auf die Natur und das Ländliche, aufgeladen durch das Fantastische, die auf die BetrachterInnen wie ein Miniaturtheater wirken.

Die Arbeiten des in Wien und New York tätigen Künstlers sind von verblüffenden und oft ungewöhnlichen Materialien und Elementen durchzogen. Während seine ersten Arbeiten von einer klassischen amerikanischen Sichtweise beeinflusst scheinen – Bilder der amerikanischen Vorstädte, Postkartenfotografie oder romantische Strandszenen – sind seine späteren Werke von den großen Meistern und von Szenen und Charakteren der Comedia dell’Arte geprägt. Mezvinsky greift einzelne Elemente aus Kunstwerken auf und setzt sie schließlich in oft gänzlich neuem Kontext zusammen und schafft damit eine komplette Neukonzeption und Interpretation historischer Kunstwerke.

Andrew M. Mezvinskys Arbeiten wurde bereits international ausgestellt, u.a. in der Cynthia Corbett Gallery, London/UK, Brot Kunsthalle, Wien/Österreich, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck/Österreich, Performance Art Institute, San Francisco/USA und auch im Rahmen von Privatsammlungen.

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