Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.07.2020:
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Fall „Radetzkystraße“ bringt Richtungsentscheidung für alle MieterInnen und gegen Schikanen von HauseigentümerInnen

Wohnbaustadträtin Gaal: Sieg für den Mieterschutz vor Gericht - Null Toleranz für SpekulantInnen in Wien

2018 ließ der Besitzer des Mietshauses in der Radetzkystraße 24-26 im dritten Bezirk das Dach und Stockwerksteile abtragen – obwohl das Gebäude noch bewohnt war. Weitere Schikanen für die MieterInnen und mehrere Prozesse folgten. Ein Urteil des obersten Gerichtshofes bereitet nun dem Schrecken ein endgültiges Ende.

„Gerade bei Spekulationsobjekten kennen wir null Toleranz. Es kann nicht sein, dass ein Investor ein historisches Gebäude zerstört, die Mieterinnen und Mieter aus dem Haus treibt und dann noch einen Gewinn daraus zieht.  Wien steht auf der Seite der MieterInnen“, betont Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal. Die Urteilsserie im Fall Radetzkystraße ist für sie richtungsweisend für alle Fälle von Spekulation und unlauteren Methoden.

Noch während MieterInnen in dem Haus wohnten, begann der Hauseigentümer 2018 mit dem Teilabriss des Gebäudes in der Radetzkystraße 24-26. Der Abbruch wurde behördlich gestoppt, aber die BewohnerInnen mussten seither mit abgetragenen Dach- und Stockwerkteilen und teilweise ausgebauten Gang-Fenstern leben. Die MieterHilfe intervenierte und schritt mit Ihrem mobilen Team ein – und zwar höchst erfolgreich.

In höchster Instanz erfolgreich

Spätestens im Juli 2020 sollen die BewohnerInnen der Radetzkystraße 24-26 wieder ein Dach über dem Kopf haben, entschied der Oberste Gerichtshof nun endgültig, nachdem der Besitzer zweimal gegen einen gleichlautenden Bescheid von Bezirks- und Landesgericht Einspruch erhoben hatte. Somit muss er nun wieder ein Dach errichten und die fehlenden Fenster einbauen. Ein exemplarisches Urteil – alle Gerichtsebenen geben den MieterInnen Recht.  Damit gibt es auch ein klares Signal an HauseigentümerInnen und SpekulantInnen, die mit Schikanen und Mobbing MieterInnen aus den Häusern treiben wollen: Gar nicht erst probieren – es endet in Wien mit einer Niederlage.

Skrupellose Vorgehensweise

Der Fall „Radetzkystraße“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie findige SpekulantInnen vorgehen: MieterInnen mit unbefristeten Mietverträgen mindern den Wert einer Immobilie. InvestorInnen erwerben ein Objekt und versuchen anschließend, die MieterInnen aus ihren Wohnung zu vertreiben. So steigt der Wert des Hauses. In der Radetzkystraße war die Vorgangsweise mit dem Teilabbruch des Gebäudes und dem Ausbau der Fenster besonders dreist.

Durch effektiven MieterInnenschutz kein Platz für Wohnungsspekulation in Wien

Durch die Koordination und Vernetzung aller relevanten Dienststellen und Serviceeinrichtungen der Stadt Wien durch die MieterHilfe, haben SpekulantInnen in der lebenswertesten Stadt der Welt keinen Platz. Ein konsequentes Vorgehen gegen solche Machenschaften sorgt dafür, dass Wien für SpekulantInnen unattraktiv ist.  Sobald ein Fall bekannt wird, gehen die ExpertInnen der MieterHilfe mit den zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln gegen solch unredliche Methoden mit aller Härte vor. Ein dafür eigens spezialisiertes, mobiles ExpertInnen-Team steht MieterInnen in solchen Fällen auch vor Ort zur Verfügung.

MieterHilfe berät kostenlos

Christian Bartok, Leiter der MieterHilfe, ermutigt alle BewohnerInnen, die in ihrem Mietalltag tyrannisiert werden, sich umgehend an die ExpertInnen der MieterHilfe zu wenden. „Wir beraten und unterstützen Mieterinnen und Mieter ab der ersten Minute der Kontaktaufnahme bis zur Durchsetzung ihrer Rechte. Wir sind dabei ein starker, kompetenter Partner an der Seite der Wiener Mieterinnen und Mieter.“ Er empfiehlt, bei Unsicherheiten im Mietrecht eine kostenlose Beratung bei der MieterHilfe in Anspruch zu nehmen.

MieterHilfe – kostenlos, kompetent, konsequent

Die MieterHilfe der Stadt Wien ist eine kostenlose Serviceeinrichtung für alle WienerInnen. Das Team berät bei rechtlichen Fragen zu Wohn- und Mietrecht, Wohnungsgemeinnützigkeitsrecht sowie Wohnungseigentumsrecht. Die ExpertInnen der MieterHilfe stehen telefonisch unter 01/4000 8000 von Mo-Fr in der Zeit von 9-16 Uhr zur Verfügung, persönliche Beratung nach Terminvereinbarung. Weitere Infos unter: www.mieterhilfe.at

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