Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.05.2022:
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Klimastadtrat Czernohorszky fordert Bewegung beim Gas-Ausstieg

Während sich Wien klar zum schnellen Gas-Ausstieg bekennt, stehe die Bundesregierung weiter auf der Bremse, kritisiert Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Spätestens der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass der Gas-Ausstieg völlig alternativlos ist.“ Um diesen zu schaffen, brauche es aber dringend klare gesetzliche Grundlagen auf Bundesebene, und zwar in Form des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWG). Weil es dieses trotz mehrerer Ankündigungen aber nach wie vor nicht gebe, forderte Czernohorszky die Bundesregierung einmal mehr auf, einen Gesetzesentwurf vorzulegen.  

Es sei klar, dass die Energiewende nur durch einen Systemwechsel zu schaffen sei. Das bedeute auf allen Ebenen: „Raus aus Gas!“ und hin zu erneuerbaren Energieträgern. Die Wiener Stadtregierung habe deshalb als erstes Bundesland den Gasausstieg bis 2040 im Regierungsprogramm festgelegt. Der Wiener Klimafahrplan lege dar, wie dieses Ziel erreicht werden soll, so Czernohorszky. 

Speziell beim Heizen und Bezug von Warmwasser dürfe Wien nicht mehr vom Gas abhängig sein. Das erfordere zum einen das Ersetzen von mehr als einer halben Million Gasthermen durch Fernwärme, Wärmepumpen und Geothermie. Andererseits müsse auch die Installation neuer Gasthermen massiv eingebremst werden. Als ersten Schritt habe die Stadt Wien die Energieraumpläne auf alle Bezirke ausgedehnt. Damit ist der Einsatz von Gasheizungen im Wohnungsneubau in den ausgewiesenen Klimaschutzgebieten zur Gänze untersagt. In den Verhandlungen mit der Bundesregierung habe die Stadt Wien zudem stets ein klares Bekenntnis zur sozialen Abfederung eingefordert, so Czernohorszky.  

Auch Wiener Klimarat fordert raschen Gas-Ausstieg 

Auch der Wiener Klimarat, der diese Woche seine vierte Tagung im Wiener Rathaus abgehalten hat, sprach sich einhellig für eine Beschleunigung des Gasausstiegs aus. Robert Lechner, Mitglied des „Advisory Board Wissenschaft“ im Wiener Klimarat, untermauerte dabei die Notwendigkeit raschen Handelns: „Die Klimakrise, aber auch das aktuelle weltpolitische Geschehen machen klar, dass wir so schnell wie nur möglich raus müssen aus der Abhängigkeit von Gas und Öl. Unsere volle Konzentration muss dem Fernwärmeausbau, Wärmepumpen, Geothermie und dem Energiesparen gelten. Die Stadt Wien steht schon in den Startlöchern, jetzt muss der Bund in die Gänge kommen.“ 

Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten treibt die Stadt Wien den Ausbau erneuerbarer Energie stetig voran. Dazu hat sie sich auch selbst im Wiener Klimafahrplan verpflichtet. „Wir arbeiten massiv daran, unsere Photovoltaik-Leistung bis 2030 ums Sechszehnfache zu steigern“, erklärt Czernohorszky. Schon jetzt produziere Wien mit 9 kWh pro Quadratmeter den größten Anteil an erneuerbarer Energie in Österreich. (Schluss)

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