Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.02.2024:
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Startschuss zur UNICEF-Zertifizierung als Kinderfreundliche Stadt

Startschuss zur UNICEF-Zertifizierung als Kinderfreundliche Stadt

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Mit Bürgermeister und Vizebürgermeister: Pakt im Kinderparlament

Die Sitzung des Kinderparlaments fand erstmals im Festsaal des Wiener Rathauses statt. Am Donnerstag, dem 1. Februar 2024, waren nicht nur rund 200 Kinder aus Wien dabei. Auch Bürgermeister Michael Ludwig und Gemeinderätin Dolores Bakos, in Vertretung von Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, waren vor Ort. Gemeinsam gaben sie ein Versprechen ab: Wien soll die „kinderfreundlichste Stadt“ der Welt werden.  

Um dies zu untermauern hat sich die Stadt Wien dazu entschlossen, den Prozess der Zertifizierung von UNICEF als „kinderfreundliche Stadt“ zu durchlaufen. Der Prozess wurde im Festsaal mit der feierlichen Unterzeichnung eines Vertrages (Kooperationsvereinbarung) gestartet.  

„Kinder und Jugendliche in Wien sollen in dem Wissen aufwachsen, dass ihre Stimme gehört und ernst genommen wird. Auch in Krisenzeiten haben Kinder und Jugendliche ein Recht darauf, dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen und berücksichtigt werden. Als Stadtregierung nehmen wir Kinderrechte sehr ernst und versuchen, diese zu jeder Zeit bestmöglich umzusetzen. Die heute beschlossene Zusammenarbeit mit UNICEF ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf unserem Weg, Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt zu machen.“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig zum Startschuss der UNICEF-Zertifizierung.

Die Bestrebung Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt der Welt zu machen, ist zudem auch in der Wiener Kinder- und Jugendstrategie verankert. Dabei spielen breit angelegte Partizipationsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. 

„Wien strebt danach, die kinderfreundlichste Stadt der Welt zu werden. Partizipation ist dabei unser Motto. Das heißt, dass die Kinder und die Jugendlichen für Ihre Zukunft entscheiden können. Das leben wir bereits im Kinder- und Jugendparlament oder mit der Kinder- und Jugendmillion. Kinder können sich mit einer Million Euro Sinnvolles für die Stadt wünschen, ihre Stadt gestalten. Wir wollen, dass die Kinder die Regisseure und Komponisten der Stadt werden und weiterhin bleiben. In dieser Stadt sollen Kinder Platz zum Spielen und keine Angst haben in die Schule zu gehen. Kinder und Jugendliche sollen frei und glücklich und kreativ sein dürfen. Wir fördern Chancengerechtigkeit in den Bildungsinstitutionen, die Philosophie des Entdeckens und die Kultur der Nachhaltigkeit. Die Unterschrift unter diesen Vertrag ist unser nächster Schritt in die Zukunft!“, sagt Vizebürgermeister, Bildungs- und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr. 

Wien will sich mit der angestrebten Zertifizierung in die prominente Liste bereits zertifizierter Städte wie Bern, Bonn, Houston/Texas, Luzern, Lyon oder Marseille einreihen.  

Kinderrechte sind Menschenrechte

Mitsprache ist kein Privileg, sondern ein Recht. Wie in der Kinderrechtskonvention festgelegt, muss jede Entscheidung, die Kinder betrifft, im Interesse des Kindes getroffen werden. 2011 wurde dieses Recht auf angemessene Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in die Österreichische Bundesverfassung aufgenommen. Das bedeutet: Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, in Angelegenheiten, die sie betreffen, angemessen eingebunden zu sein und ihre Meinung zu äußern. UNICEF zeichnet kinderfreundliche Gemeinden, Regionen und Städte aus, die in ihrem Handlungsumfeld einen Beitrag dazu leisten, dass jedes Kind in einer sicheren Umgebung aufwachsen und sein Potential entfalten kann sowie seine Meinung gehört und ernst genommen wird. 

„Städte und Gemeinden leisten einen entscheidenden Beitrag dazu, dass die Rechte der Kinder, besonders in ihrem unmittelbaren Lebensbereich, gewahrt werden – denn diese gelten für jedes Kind weltweit. Auf lokaler Ebene macht sich schnell bemerkbar, ob Entscheidungen und Maßnahmen die Interessen der Kinder besonders berücksichtigen. Seit 2014 zeichnet UNICEF Österreich Gemeinden und Städte aus, die sich dafür stark machen, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu verwirklichen. Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Wien eine Zertifizierung als Kinderfreundliche Stadt durch UNICEF anstrebt. Wien zeigt, dass der Stadt Kinder und Jugendliche ein ganz besonderes Anliegen sind und wird Teil der internationalen Child Friendly City-Initiative von UNICEF“, erklärt Christoph Jünger, Geschäftsführer von UNICEF Österreich

Kinder und Jugendliche entscheiden in Wien mit

In Wien leben über 360.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre. Die Wahrung ihrer Rechte ist ein zentrales Anliegen und hat Tradition. Die Stadt Wien bietet die Möglichkeiten der Teilhabe auf unterschiedlichen Ebenen. Das Spektrum und die Qualitätskriterien für gelingende Beteiligung von jungen Menschen in der Stadt wurden in der Publikation „Dialog auf Augenhöhe“ von der Stadt Wien – Bildung und Jugend in Kooperation mit Partner*innen in diesem Feld gebündelt. 

Partizipationsmaßnahmen in Wien

  • Eines der Formate für Partizipation und Teilhabe sind die Kinder- und Jugendparlamente sowie andere Beteiligungsformate in den Wiener Bezirken.
  • In der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ist Teilhabe pädagogisches Grundprinzip und Teil des alltäglichen Austausches und der kontinuierlichen Beziehungsarbeit mit den jungen Menschen.
  • Die Wiener Kinder- und Jugendstrategie 2020-2025 bündelt Maßnahmen aller Ressorts, Fachabteilungen, Städtische Unternehmen und stadtnahe Organisationen hinter der gemeinsamen Vision, Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt zu machen. Die Strategie betrifft alle Politikbereiche – von Natur und Umwelt bis hin zu Mitsprache und Meinung. Für jeden Themenbereich wurden Ziele und Maßnahmen mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet. Insgesamt umfasst die Kinder- und Jugendstrategie 193 Maßnahmen, die sich derzeit in Umsetzung befinden.
  • Für die Umsetzung der Wiener Kinder- und Jugendstrategie wurde ein Monitoring-System eingesetzt, durch das Kinder und Jugendliche überprüfen können, welche Maßnahmen umgesetzt und ob die Ziele auch tatsächlich verfolgt werden – das Wiener Kinder- und Jugendparlament. Gemeinsam mit der Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft übernehmen Kinder und Jugendliche eine Überwachungsfunktion, bei der sie nicht nur über den Fortschritt der Umsetzung der Kinder- und Jugendstrategie beraten, sondern auch mit Politiker*innen in einen direkten Dialog treten.
  • Einen wesentlichen Teil bilden auch Projektorientierte Beteiligungsformate in ganz Wien. Dabei handelt es sich z.B. um die Mitbestimmung bei der Planung eines Jugendzentrums oder die partizipative Umgestaltung einer Parkanlage.  

Wien auf dem Weg zur Zertifizierung

Nach der Situationsanalyse und Erstellung des Aktionsplans soll im Sommer 2024 die Verleihung des UNICEF-Kandidatenstatus „Kinderfreundliche Stadt“ erfolgen. Im Anschluss an die Umsetzung des Aktionsplans und Evaluation wird das Zertifikat „Kinderfreundliche Stadt“ durch UNICEF Österreich zuerkannt. Um die Zertifizierung zu erreichen, muss die UN-Kinderrechtskonvention in konkrete, messbare Maßnahmen umgesetzt werden.  

Die Kooperationsvereinbarung

Auf Basis der UN-Konvention über die Rechte des Kindes wurde 1996 die globale Initiative „Child Friendly Cities Initiative“ (kurz: „CFC-Initiative“) von UNICEF ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, Städten und Gemeinden in allen Teilen der Welt einen Rahmen zu bieten und sie dabei zu unterstützen, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu verwirklichen. 

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