Historischer Rückblick aus dem Jahr 1953
Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz
Mai 1953
Mai
2.5.1953: "Säule der Arbeit" in Heiligenstadt
Für die Wohnhausanlage 19, Heiligenstädter Straße 163 hat Bildhauer Prof. Ferdinand Opitz eine sechs Meter hohe, vierseitige, mit Reliefs versehene Säule in Kunststein geschaffen. Die Reliefs der Straßenseite stellen verschiedene Arten der manuellen Arbeit dar. Die der Gartenanlage zugekehrte Seite der Säule ist mit Reliefs versehen, welche die geistige Arbeit versinnbildlichen. Die Seitenflächen tragen eine erklärende Beschriftung. Die Reliefs wurden in hartem Kunststein als eine Art Betonschnitt ausgeführt.
4.5.1953: Ein Wiener Kaufhaus jubiliert
Das Kaufhaus Herzmansky vollendete neun Jahrzehnte seines Bestandes. Aus diesem Anlass wurde heute eine Ausstellung, unter Mitwirkung von Prof. Kunz (Modeschule der Stadt Wien), von Bürgermeister Jonas und Vizebürgermeister Weinberger im Kaufhaus eröffnet.
5.5.1953: Weitere Verwaltungsvereinfachung bei der Gemeinde Wien - Eine einheitliche städtische Schulverwaltung
Schon in den letzten Jahren wurden mit Erfolg verschiedene Vereinfachungen im Verwaltungsapparat vorgenommen. Heute hat der Wiener Stadtsenat einer weiteren Maßnahme zugestimmt. Die Magistratsabteilung 55 (Verwaltung der Volks-, Haupt- und Sonderschulen) wird aufgelöst, während die Magistratsabteilung 56 (bisherige Bezeichnung: Verwaltung der Berufs-, Berufsfach- und Fachschulen) die neue Bezeichnung "Städtische Schulverwaltung" erhält.
Beide Dienststellen hatten ähnlich gelagerte Geschäfte zu besorgen, da sich die Verwaltung der Pflichtschulen von der Verwaltung der Fachschulen nur in Detailfragen unterschied.
6.5.1953: Musikfest in Krems an der Donau
Auf Initiative des Österreichischen Städtebundes und der Kremser Stadtverwaltung findet vom 8. bis 10. Mai 1953 in Krems ein von der "Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik" veranstaltetes Musikfest statt. In vier Konzerten werden insgesamt 22 Werke ebenso vieler österreichischer Komponisten aufgeführt, darunter das von der Stadt Wien preisgekrönte Chorwerk "Ein österreichisches Lied" von Ernst Tittel.
6.5.1953: Moderne Wohnhausanlage statt des "Negerdörfels" - Gleichenfeier im 16. Bezirk
Auf der Baustelle 16, Gablenzgasse - Zagorskigasse - Pfenninggeldgasse fand heute die Gleichenfeier für eine vierstöckige Wohnhausanlage mit 12 Stiegenhäusern und insgesamt 190 Wohnungen, in Anwesenheit von StR. Thaller und Bezirksvorsteher Scholz, statt.
Knapp 30 Prozent der gesamten Baufläche von 7.900 Quadratmeter wurden verbaut, der übrige Teil gärtnerisch ausgestattet. Mit dem Entstehen dieses Wohnbaues verschwindet zugleich ein Schandfleck unserer Stadt, das so genannte "Negerdörfel". 1911 wurden dort 104 Wohnungen als Notstandsbauten errichtet; die Häuser waren inzwischen zum Teil schon wieder baufällig geworden. Die Gemeinde Wien entschloss sich daher, anstelle des berüchtigten "Negerdörfels" einen modernen Wohnbau zu errichten. Die Gesamtkosten der Anlage betragen 14,8 Millionen Schilling.
8.5.1953: Kinder lernen Verkehrsdisziplin - "Weiße Mäuse" in der Mädchenklasse
Verkehrsgarten
Die Verkehrspolizei gibt den Kindern wichtige Ratschläge.
Im vergangenen Jahr wurden in Wien bei Verkehrsunfällen 6.623 Personen verletzt, darunter 775 Kinder. Unter den 164 Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang waren 15 Kinder. Die Polizeidirektion Wien hat gemeinsam mit dem Stadtschulrat von Wien eine systematische Verkehrserziehung in den Volksschulen beschlossen. Seit etwa einem Monat ist tagtäglich eine für diesen Unterricht geschulte Gruppe von Angehörigen der Verkehrspolizei bemüht, den Wiener Volksschülern alles Wissenswerte über diszipliniertes Verhalten auf der Straße beizubringen. Heute begann die Verkehrserziehung in Floridsdorf.
In der Mädchen-Volksschule in der Leopold Ferstl-Gasse überzeugten sich heute u.a. auch Bürgermeister Jonas, der Geschäftsführende Präsident des Wiener Stadtschulrates, Dr. Zechner und Polizeipräsident Holaubek von den überzeugenden Ausführungen der Vortragenden. Nach einer Filmvorführung wurde den Kindern auch auf der Straße das ABC des Verkehrs praktisch gezeigt. Dieser Verkehrsunterricht fand unter Einsatz von Motorrädern, Personen- und Lastautos sowie eines Fahrzeuges des Unfallkommandos statt.
8.5.1953: Wollen Sie am Hühnersteig wohnen?
Aus einem Aufsatz im "Amtsblatt der Stadt Wien" über neue Straßennamen geht hervor, nach welchen Gesichtspunkten die Wiener Stadtverwaltung ihre Straßen benennt. Mit der Schaffung von neuen Wohnsiedlungen am Rande der Stadt und den dazugehörigen Straßen mussten auch neue Namen vergeben werden. Bereits im Jahre 1946 befasste sich der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Volksbildung mit diesem Problem und legte bestimmte Richtlinien für die Verkehrsflächenbenennungen fest. Nach diesen sollen für ganz Wien in erster Linie historische und Namen aus dem Volksleben sowie Ried-, Fluss- und überlieferte Ortsnamen verwendet werden. Das Stadtgebiet wurde in einzelne Regionen geteilt. Den Bezirken innerhalb der Gürtellinie bleiben im allgemeinen die Namen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, von Staatsmännern, Politikern und schöpferisch tätigen Menschen vorbehalten. In den Bezirken 13, 14, 17, 18, 19, 24, 25 und 26 will man Künstler, Philosophen, Ärzte und Volksbildner durch Straßennahmen ehren. Für mehrere ländliche Bezirksteile und Siedlungen sind besonders Namen aus der Tierwelt, aus dem Pflanzen- und Mineralreich bestimmt. Den Industrievierteln unserer Stadt sind die Namen der Erfinder, Naturwissenschafter und Techniker vorbehalten.
Diese wohl durchdachte Planung ist natürlich in der Praxis nicht so einfach durchzuführen. Die Namen aus der Tierwelt und dem Pflanzenreich können nicht ins Unendliche vermehrt werden. Die gangbarsten sind längst schon verwendet. Auch muss darauf geachtet werden, dass nicht unfreiwillig komische Wirkungen erzielt werden. So gibt es z.B. in Wien noch eine Reihe von Gassen, die zu Witzen Anlass geben könnten, wie eine Sumpfgasse, eine Maulwurfgasse, einen Hühnersteig und einen Entensteig.
Ein dringendes Problem wird in naher Zukunft gelöst werden müssen, nämlich das der Ausmerzung der Doppel- und Mehrfachbezeichnungen. So gibt es in Wien sieben Verkehrsflächen, die den Namen Andreas Hofer tragen, 12 sind nach Anzengruber benannt, 18 nach Beethoven, 14 nach Schiller und 31 nach Schubert. Daneben gibt es u.a. 12 Bachgassen, 24 Feldgassen und 15 Kirchengassen.
Trotz allen Schwierigkeiten denkt die Abteilung des Magistrats, die für Straßenbenennungen zuständig ist, nicht daran, nach amerikanischem Muster Ziffernbenennungen für bisher unbenannte Gassen vorzunehmen.
11.5.1953: Stadtbibliothek zeigt Negerwaffen - Aus Hugo Adolf Bernatziks Forschungsarbeit
War viel auf Forschungsreisen unterwegs: Adolf Bernatzik
Die Wiener Stadtbibliothek zeigt in Erinnerung an den kürzlich verstorbenen Forscher und Ethnologen Hugo Adolf Bernatzik eine interessante Schau seiner publizistischen Arbeiten sowie eine Reihe von Sammlungsstücken, die für die verschiedenen Forschungsreisen charakteristisch sind.
11.5.1953: Schaufenster-Wettbewerb 1953 - Der Beitrag der Wiener Wirtschaft zu den Festwochen
In der Zeit vom 6. bis 14. Juni werden Vertreter der Wiener Wirtschaft und der Verein Wiener Festausschuss einen Auslagen-Wettbewerb durchführen, der die Geschäfte der Kärntner Straße, des Grabens und des Kohlmarktes umfasst. Die Konkurrenz steht heuer im Zeichen Nestroy´s und seiner gesamten Gedankenwelt.
In Verbindung mit dem Wettbewerb werden auch wieder Autogrammstunden namhafter Persönlichkeiten in verschiedenen Geschäften abgehalten werden.
15.5.1953: Dank an die Wiener Fürsorgeräte - Ehrenmedaille für 25-jährige aufopfernde Tätigkeit
Aus dem Armenrat früherer Jahrzehnte ist der Fürsorgerat von heute geworden. Etwa viertausend Männer und Frauen leisten diese Arbeit selbstlos und uneigennützig. Der Wiener Gemeinderat hat nun beschlossen 35 Fürsorgeräten und Fürsorgefunktionären in Würdigung ihrer 25-jährigen Tätigkeit die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien zu überreichen.
15.5.1953: Wieder Linie G2
In einigen Tagen wird die Linie G2 wieder an Werktagen von der Hohen Warte über Nußdorfer Straße - Währinger Straße - Schwarzspanierstraße - Getreidemarkt Verkehrsbüro - Invalidenstraße - Franzensbrückenstraße zum Praterstern fahren. An Sonn- und Feiertagen wird sie mit dem Liniensignal 37 über Nußdorfer Straße - Währinger Straße zur Schottengasse und bei der Rückfahrt nach "Hohe Warte" über Universitätsstraße - Schwarzspanierstraße geführt.
16.5.1953: Abgabe von verbilligtem Käse
In Wien und Niederösterreich werden pro Person 20 dkg Berg- und Alp-Käse zum verbilligten Preis von 16 Schilling pro kg abgegeben.
Spitäler, Anstalten, Heime und dergleichen (Gemeinschaftsverpflegte) erhalten zusätzlich pro Person ¼ kg Butter zum verbilligten Preis von 24 Schilling pro kg.
16.5.1953: Im Juni: neue Großraumautobusse - Straßenbahnwagen mit Leuchtstoffröhrenbeleuchtung
Das heurige wagenbautechnische Neu- und Umbauprogramm der Wiener Verkehrsbetriebe wurde auf eine Reihe von Firmen aufgeteilt, um es auch termingemäß erfüllen zu können. Die Firma Gräf & Stift, Döbling und Liesing, hat für die Straßenbahn 10 Triebwagen und 15 Beiwagen der Typen K bzw. K 8, wie solche derzeit auf der Linie 49 eingesetzt sind, von Grund auf neu aufzubauen und neben anderen technischen Verbesserungen auch mit einer Leuchtstoffröhrenbeleuchtung auszurüsten. Auch zwei Großraumautobusse wurden in Auftrag gegeben, von denen der eine mit 24 Sitzplätzen und 44 Stehplätzen, mit Flüssigkeitsgetriebe, selbstragender Karosserie, Schaffnersitz, Dachrandverglasung und Dachklappenfenstern, dreitürig, versenkbaren Fenstern, Sitzanordnung in Fahrtrichtung und einem Zweitakt-Dieselmotor, der vorne angeordnet ist, gebaut wird, während der zweite Großraumautobus mit Fünfganggetriebe, selbsttragender Karosserie, Schaffnersitz, versenkbaren Fenstern, dreitürig, Sitzanordnung in Fahrtrichtung, vier elektrischen Dachventilationen, Sitz- und Stehplatzanzahl wie beim ersten Wagen, konstruiert werden soll.
18.5.1953: 40 Jahre Krankenhaus Lainz
Eines der größten Spitäler unserer Stadt, das "Krankenhaus der Stadt Wien - Lainz" feierte sein 40-jähriges Bestandsjubiläum. Das im Pavillonsystem erbaute Krankenhaus wurde am 17. Mai 1913 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet und führte damals die Bezeichnung "Kaiser-Jubiläums-Spital". Die Errichtung der Anstalt erfolgte nach einem Bericht des Bürgermeisters Lueger aufgrund eines Beschlusses des Gemeinderates vom 11. Oktober 1907.
Die Anstalt umfasste bei ihrer Eröffnung zwei medizinische Abteilungen, eine chirurgische, je eine Abteilung für urologische, für Haut- und Geschlechtskrankheiten, für Augenkrankheiten, für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe sowie für Hals-Nase-Ohrenkrankheiten. Insgesamt standen 991 Betten mit den dazugehörigen Ambulatorien zur Verfügung. Außerdem gab es in der neuen Anstalt ein Röntgeninstitut für Diagnostik und Therapie, ein Institut für physikalische Therapie, ein pathologisch-anatomisches Institut und eine eigene serodiagnostische Station innerhalb der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten. In den Jahren 1930 und 1931 setzte der damalige Amtsführende Stadtrat für das Gesundheits- und Wohlfahrtswesen Prof. Dr. Tandler die Errichtung von drei neuen Fachabteilungen durch: für Stoffwechselerkrankungen, für tuberkulöse Erkrankungen und für Strahlentherapie. Die Radiumabteilung verfügte im Jahr 1931 nach dem Muster des Radiuminstitutes in Stockholm über eine Radiummenge von 5.000 Milligramm. 1952 wurden zusätzliche 600 Milligramm Radium angekauft. 1949 erfolgte die Errichtung einer eigenen selbständigen Zahnstation. Gegenwärtig umfasst der gesamte Komplex des Krankenhauses Lainz 1831 Betten. Seit 1946 ist Primarius Dr. Schneiderbaur ärztlicher Direktor der Anstalt.
20.5.1953: Die Gemeinde Wien macht den Anfang: Eine halbe Million für den Kampf gegen Schmutz und Schund!
Stadtrat Mandl hatte für heute zu einer Enquete zur Bekämpfung der Schundliteratur in das Wiener Rathaus einberufen. An dieser Enquete nahmen u.a. Vertreter des Unterrichtsministeriums, des Stadtschulrates, des Jugendamtes sowie Verleger und Vertreter der Wiener Presse teil.
Mandl erklärte u.a., dass die Stadt Wien bereit sei, aus Budgetmitteln dem Verlag für Jugend und Volk einen Sonderkredit bis zu 300.000 Schilling zur Verfügung zu stellen. Ferner werden aus dem Kulturbudget nochmals 200.000 Schilling als Sonderkredit eingeräumt, so dass die erste halbe Million für den Kampf gegen Schundliteratur zur Verfügung steht. Bereits im Herbst sollen die ersten Serien guter Jugendliteratur herausgebracht werden.
22.5.1953: Vor 100 Jahren: Josef Strauß erfindet die erste Straßenkehrmaschine
Im Mai 1853 erfand Josef Strauß die erste Straßenkehrmaschine für Wien und hat diese dem Magistrat zur Begutachtung vorgelegt. Strauß war, bevor er in die Fußstapfen seines Bruders trat, als Ingenieur tätig. Er war der erste, der auf die Idee kam, walzenförmige Bürsten für die Reinigung von Straßen zu verwenden. Seine Maschine, die ein bedeutendes Kostenersparnis bei der Straßenreinigung gebracht hätte, fand allerdings damals keine Gnade. Man sagte Josef Strauß: "Sehr schön ausgedacht, auch die Zeichnung fein ausgeführt, aber ich bitt' Sie, lieber Herr Strauß, was wollen wir denn dann mit den armen Teufeln von Straßenkehrern anfangen? Die müssen doch auch leben!" Einige Jahre nach dem Tode von Josef Strauß wurde dann seine Straßenkehrmaschine mit kleinen Änderungen bei der Gemeinde Wien eingeführt.
22.5.1953: "Spiel vom Lieben Augustin" im Rahmen der Festwochen im Arkadenhof
Marianne Gerzner mit Fritz Muliar in "Glück und Elend in Neapel".
Dorothea Siebert und Franz Böheim im Volkstheater.
Martha Wallner
Erik Frey
Paul Hörbiger
Die letzten Proben zur Festwochen-Aufführung des "Spieles vom Lieben Augustin" haben im Arkadenhof des Wiener Rathauses unter der Leitung von Peter Preses bereits begonnen. Neben den Hauptdarstellern Paul Hörbiger, Fritz Imhoff, Martha Wallner, Erik Frey, Franz Böheim, Susanne Engelhart, Karl Ehmann, Marianne Gerzner und Karl Fochler, sind weitere 25 Schauspieler, 50 Komparsen, das Dia Luca-Ballett beschäftigt sowie das Niederösterreichische Tonkünstler-Orchester unter Leitung von Prof. Robert Stolz.
22.5.1953: "Das Haus der Temperamente" - Der Beitrag des Volkstheaters zu den Festwochen
Hans Putz
Helmut Qualtinger
Carl Merz
Hugo Gottschlich
Als Beitrag des Volkstheaters zu den Festwochen inszenierte Gustav Manker Johann Nestroys selten gespielte Posse "Das Haus der Temperamente". In geistig scharfer, trefflicher Ironie zeigt Johann Nestroy im Querschnitt eines Wohnhauses vier Familien, deren Charaktereigenschaften durch ihre Temperamente gekennzeichnet sind. In den Parterre-Wohnungen wohnen die Familien Herr von Froh und Herr von Trüb, welche das sanguinische und melancholische Temperament vertreten. Im ersten Stock haust Herr von Braus als Choleriker und Herr von Fad als Phlegmatiker. Diese vier verschiedenen Temperamente der Väter mit ihren entsprechenden Familienangehörigen geben Nestroy die Möglichkeit zu einer turbulenten lustigen Handlung, die im Hause zu vielerlei Verwicklungen führt. Verwicklung und Intrigen werden von dem Kleiderputzer Hutzibutz und dem Barbier Schlankel, welche von Hans Putz und Hugo Gottschlich dargestellt werden, raffiniert eingefädelt. Geringfügige textliche Erneuerungen nahmen Carl Merz und Helmut Qualtinger vor, während Kapellmeister Karl Hudez die musikalische Bearbeitung und Leitung der Aufführung übernahm.
28.5.1953: Eine Fülle prominenter Namen: Zu den Festwochen in den Wiener Theatern
Der Geschäftsführer für Theater bei den Festwochen, Dr. Langer, Burgtheaterdirektor Gielen, Direktor Stoss von der Josefstadt und Direktor Epp vom Volkstheater teilten heute mit, dass im Rahmen der Wiener Festwochen eine Reihe prominenter Schauspieler auf den Wiener Bühnen zu sehen sind. Die Besucher der Festwochen können unter vielen anderen Käthe Gold, Heidemarie Hatheyer, Inge Konradi, Lotte Lang, Susi Nicoletti, Annie Rosar und Paula Wessely sehen; von den männlichen Schauspielern sind während der Festwochen auf Wiener Bühnen beschäftigt: Raoul Aslan, Ernst Deutsch, Attila Hörbiger, Paul Hörbiger, Fritz Imhoff, Hans Jaray, Viktor de Kowa, Werner Krauss, Leopold Rudolf, Albin Skoda und Hermann Thimig.
29.5.1953: Ehrenring der Stadt Wien für Professor Alfons Dopsch
Der Historiker Prof. Alfons Dopsch wird ausgezeichnet.
Anlässlich der Vollendung seines 85. Geburtstages hat der Wiener Gemeinderat heute die Verleihung des Ehrenringes der Stadt Wien an den Historiker Hofrat Prof. Dr. Alfons Dopsch beschlossen.
Alfons Dopsch, geboren am 14. Juni 1868 in Lobositz (Böhmen), studierte 1886 an der Universität Wien, wo er auch 1890 promovierte. Zur Dissertation wählte sich Dopsch ein lokalhistorisches Thema seiner Heimat "Das Treffen von Lobositz (1756)", das später zu einem Buch erweitert wurde. Seit 1. Mai 1892 gehört Dopsch als Mitarbeiter der Diplomata-Abteilung des Monumenta Germaniae Historica unter Leitung Mühlbachers an, die sich damals die Herausgabe der Karolinger-Diplome zur Aufgabe machte; dabei erwarb sich Dopsch seine ungeheure Vertrautheit mit der Urkundenforschung. 1898 erfolgte die Ernennung zum a.o. Professor für Geschichte, daneben mit Verpflichtung für Verfassungsgeschichte und Quellenkunde. Seit 1909 ist Dopsch wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Von Dopsch wurden über hundert Arbeiten veröffentlicht, die das Gebiet der österreichischen Reichs- und Ländergeschichte, vor allem aber die Wirtschaftsgeschichte behandeln.
30.5.1953: Heute auf dem Rathausplatz: Der Bundespräsident eröffnet die Wiener Festwochen
Die Wiener Festwochen wurden heute von Bundespräsident Dr. Körner auf dem Wiener Rathausplatz, in Anwesenheit zahlreicher Prominenz, eröffnet. Diplomatische Vertreter aus 26 Länder nahmen an der Eröffnung ebenfalls teil.
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