Historischer Rückblick aus dem Jahr 1954
Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz
Juli 1954
Juli
2.7.1954: Wohnplätze für Universitätshörer
Im Studentenheim des Asylvereines der Wiener Universität, 9, Porzellangasse 30, werden für das Wintersemester 1954/55 Wohnfreiplätze an bedürftige und würdige Hörer der Wiener Universität vergeben.
2.7.1954: Aus dem Wiener Landtag: Gebietsänderung beschlossen
Stadtrat Afritsch berichtete im Wiener Landtag über das Bezirkseinteilungsgesetz 1954. Wie er ausführte, wurden 1938 98 ehemals selbständige niederösterreichische Ortsgemeinden mit dem Gebiet der Stadt Wien vereint. Die Provisorische Staatsregierung war bei der Wiederherstellung Österreichs von dem Gedanken geleitet, die alte Ländereinteilung wieder einzuführen. Die Alliierte Kommission für Österreich hat nach achtjährigen Verhandlungen im vergangenen Monat die Zustimmung zur Änderung der Grenzen unter gewissen Bedingungen gegeben. Alle Gebietsänderungsgesetze werden nunmehr am 1. September 1954 in Kraft treten.
3.7.1954: Erweiterte städtische Erholungsfürsorge - 19 Heime und 4 Tageserholungsstätten für Wiener Kinder
Die Stadt Wien entsendet im heurigen Sommer erholungsbedürftige Kinder in 19 Heime und vier Tageserholungsstätten. Dies ist eine bedeutende Erweiterung der Heimplätze gegenüber dem Vorjahr. Bis 1. Juli haben bereits 3.800 Kinder einen Erholungsaufenthalt von vier, Kleinkinder von fünf Wochen angetreten.
Die Heime befinden sich durchwegs in landschaftlich schönen Gegenden (Salzkammergut, Wachau, Semmeringgebiet). Sie sind mit allen modernen hygienischen Einrichtungen ausgestattet. Vielfach haben sie auch eigene Schwimmbassins, Turn-, Spielgeräte und Heimkinos. Die Kinder werden von geprüften Kindergärtnerinnen und Erziehern betreut. Jedes Heim wird von einem Heimarzt betreut, der die Gesundheit der Kinder überwacht.
3.7.1954: Schuberts Sterbehaus wird Gedenkstätte
Das Haus, 4, Kettenbrückengasse 6, in dem Franz Schubert seine letzten Tage zugebracht hatte und am 19. November 1828 gestorben ist, wird nun auf Beschluss des zuständigen Gemeinderatsausschusses eine Gedenkstätte. Das alte Haus ging vor Jahren in den Besitz der Gemeinde Wien über. In der Wohnung im 2. Stock, bestehend aus zwei Zimmern, Kabinett und Küche, wohnte einst Schuberts Bruder Ferdinand, bei dem der kranke Liederfürst seine letzte Zuflucht fand. Die letzte Wohnungsinhaberin ist vor kurzem in das städtische Altersheim Lainz übersiedelt, so dass nun mit der Errichtung einer Gedenkstätte begonnen werden kann. Die Gedenkstätte wird ähnlich wie Schuberts Geburtshaus in der Nußdorfer Straße vom Historischen Museum der Stadt Wien eingerichtet.
3.7.1954: Auffahrt der motorisierten Straßenpflege
Vorführung der Straßenreinigungsgeräte.
Im Rahmen der "Reinhaltungswoche" wurden heute auf dem Rathausplatz die neuesten Fahrzeuge, insgesamt 32 Stück, der Magistratsabteilung für Straßenpflege vorgeführt. An der Spitze des Zuges fuhren Kehrmaschinen verschiedener Typen, darunter auch selbstaufnehmende Geräte modernster Bauart. Große Beachtung fanden die neuen Staubsauger und Gefäßliftwagen sowie die neuen Modelle der Schneeräumungsmaschinen. Auch die großen Vibro-Wagen für die Kehrichtabfuhr und die verschiedenen Arten von Straßenwasch- und Sprengmaschinen waren bei der Parade der Straßenreinigungsmaschinen vertreten.
6.7.1954: Parkkonzerte in Favoriten, Ottakring und Floridsdorf
In Wien finden wieder, die bei der Bevölkerung sehr beliebten, Parkkonzerte in Favoriten, Ottakring und in Floridsdorf statt. Auf dem Reumannplatz spielt die Musikkapelle der Wiener Gaswerke, im Kongresspark die Wiener Polizeimusik und im Wasserpark die Musikkapelle der Wiener Verkehrsbetriebe.
6.7.1954: Nächstes Jahr unter der Opernkreuzung: Fußgängertunnel mit Rolltreppen
Der Finanzausschuss genehmigte heute neun Millionen Schilling für die Durchführung eines interessanten Projektes der Gemeinde Wien. Unter der Opernkreuzung soll ein unterirdischer Fußgängerdurchgang geschaffen werden, der mit Rolltreppen ausgestattet wird. Die derzeitige Frequenz beträgt an der Opernkreuzung täglich 80.000 Fußgänger. Die einzige wirkliche Lösung der vielen sich aus diesem Umstand ergebenden Verkehrsprobleme bildet die unterirdische Führung der Fußgänger.
8.7.1954: Ehrenmedaille für 18 verdiente Fürsorgeräte
Bürgermeister Jonas überreichte an 18 verdiente Fürsorgeräte, in Würdigung ihrer 25-jährigen Tätigkeit auf sozialem Gebiet, die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien.
8.7.1954: West und Ost besuchten Wiener Rathaus
Eine Gruppe englischer Gemeindebedienstete und die Damen-Baskettballmannschaft aus Leningrad wurden heute von Stadtrat Afritsch und Sigmund im Wiener Rathaus empfangen.
9.7.1954: Besuch aus Neuseeland und Dänemark
Mr. Ambler, ein Stadtrat von Aukland, Neuseeland, der sich derzeit auf einer Reise durch Asien und Europa befindet, stattete heute Vizebürgermeister Honay einen Besuch ab. StR. Ambler wird im Laufe seines Wienaufenthaltes auch das städtische Strandbad Gänsehäufel besichtigen. Nach dem Vorbild unseres Strandbades soll in Aukland eine große Badeanlage entstehen.
In Anschluss an den neuseeländischen Besuch empfing Vbgm. Honay den Bürgermeister von Nykobing, Knudsen, der auch Mitglied des dänischen Parlaments ist.
9.7.1954: Nach der Taufe gleich in die Schule - Vizebürgermeister Honay und Angelika Hauff taufen drei Löwenbabys im Zirkus Krone
Vizebürgermeister Honay und Angelika Hauff taufen Löwenbabys.
"Die Gemeindefunktionäre werden vor mannigfache Aufgaben gestellt; aber mir ist es als erster beschieden, eine Löwentaufe vorzunehmen!" Mit diesen Worten leitete heute im Zirkus Krone auf dem Messegelände Vizebürgermeister Honay den Taufakt für einen fünf Monate alten Löwen ein.
Der kleine gelbe Kerl wurde mit einem Grinzinger Riesling auf den Namen "Steffl" getauft. Vor den unzähligen Fotografen mussten danach auch die beiden Brüder von Steffl sichtlich verschüchtert die Taufzeremonie über sich ergehen lassen. Sie heißen von nun an "Attila" und "Cäsar". Als Taufpatin fungierte Angelika Hauff, die von ihren Zirkusfilmen her den Umgang mit wilden Tieren etwas mehr gewöhnt ist.
Gleich nach der Taufe kommen die drei jungen Löwen, die aus der Zucht des Zirkus Krone stammen und vor 14 Tagen in Wien eingetroffen sind, in die Schule.
12.7.1954: Überschwemmungskatastrophe in Österreich
Hochwassereinsatz amerikanischer und russischer Besatzungsmacht.
Hochwasser in der Wehlistraße.
Hochwasser am Handelskai.
Hochwasser im Radstadion.
Hochwasserschäden
Hochwasserschäden
Hochwasserschäden
Oberösterreich, Niederösterreich und Wien stehen unter dem Eindruck der großen Überschwemmungskatastrophe, die die Wasser der Donau verursacht haben.
Die Feuerwehr der Stadt Wien ist im Dauereinsatz. Sie musste bei Mannswörth auf dem linken Ufer des Kalten Ganges eine größere Aktion durchführen. Dort führt durch den Damm ein Abflussrohr, so dass sich das rückgestaute Wasser des Kalten Ganges in die tiefer gelegenen Felder in Richtung Albern ergoss. Eine in der Nähe gelegene Siedlung war durch das Wasser gefährdet. Die Feuerwehr, die mit neun Gerätewagen und zwei Zillenwagen ausrückte, dichtete zusammen mit Bediensteten der Magistratsabteilung 29, Brücken- und Wasserbau, den Ablauf mit Plachen, Pfosten und Sandsäcken ab. Auch an zwei Stellen des Rechten Hochwasserdammes wurden Abdichtungsarbeiten durchgeführt. Auch am Handelskai wurde die Feuerwehr aktiv und musste bei einer Kühlschrankerzeugungsfirma Wasser aus den Werkstättenräumen pumpen. Auch bei einer am Praterspitz gelegenen Firma musste Wasser aus den Anlagen gepumpt werden.
In das Hebewerk Stadlau an der Unteren Alten Donau drang Grundwasser vermischt mit Erdreich ein. Der Betonmantel des Kanals barst in einer Länge von drei Metern. Hier führte die Feuerwehr ebenfalls Dichtungsarbeiten durch. In Wien wurden 12 Hochwasserexposituren in Betrieb genommen. Bürgermeister Jonas hat Landeshauptmann Steinböck die Hilfe der Stadt Wien für die vom Hochwasser bedrohten Gebiete in Niederösterreich angeboten. Heute wurden bereits zwei Motorschiffe der Gemeinde Wien in die Gegend von Pöchlarn entsendet. Beide Schiffe sollen für Evakuierungsmaßnahmen eingesetzt werden. Es handelt sich um das Motorschiff "Junior" und um eine große Motorplätte. Sie sind mit Bediensteten der Magistratsabteilung 29, Brücken- und Wasserbau, bemannt, die unter der Leitung des Schiffsbetriebsleiters Techn. Oberkommissär Ing. Franz stehen. Der "Junior" wird bei der Ortschaft Neuda eingesetzt.
Zehn Zillen der Gemeinde Wien sind nach Korneuburg gebracht worden. Nach Krems wurden städtische Kraftwagen entsendet. Die Feuerwehr der Stadt Wien hat Schläuche, Taucherapparate und Aggregate samt Bedienungsmannschaften der VOEST und den Stickstoffwerken in Linz zur Verfügung gestellt. Nach Ybbs hat die Feuerwehr Pumpen geschickt.
13.7.1954: Gemeinde Wien spendet eine Million für die Opfer des Hochwassers - Wiener Wohlfahrtsamt bereitet Hausratshilfe vor
Auch zahlreiche städtische Anlagen in Wien haben die Gewalt des Hochwassers zu spüren bekommen. Derzeit stehen für Bergungsaktionen 250 Zillen zur Verfügung. In der städtischen Wohnhausanlage in der Wehlistraße steht das Wasser mehr als einen Meter hoch in den Kellern und auch der neue städtische Kindergarten Rosenpark auf dem Erzherzog Karl-Platz im 2. Bezirk steht unter Wasser. Auch sämtliche Hafenanlagen und die städtischen Lagerhäuser sind vom Hochwasser betroffen. Auch der Landwirtschaftsbetrieb der Gemeinde Wien in Schlosshof ist bedroht, da der dortige Damm bereits Wasser durchlässt.
Große Schwierigkeiten gibt es im Gebiet von Albern, wo der Mittelbach hinter dem Friedhof der Namenlosen den Damm durchbrochen hat. Der Bahndamm der Hafenbahn in der Lobau ist in einer Länge von 50 Metern gegen die Panozzalacke abgerutscht. Bedienstete der MA 29 sind dabei, den Damm wieder aufzubauen. Für diese Arbeiten hat die sowjetische Besatzungsmacht eine Pioniereinheit zur Verfügung gestellt.
In vielen Donaugebieten im Bereich von Wien hat bereits Lebensmittelhilfe mit Käse, Milch, Fleisch- und Schmalzkonserven eingesetzt. Das Wohlfahrtsamt der Stadt Wien hat fünf Schulen für die Aufnahme von Evakuierungen bereitgestellt.
Eine Hilfsaktion für den durch das Hochwasser verloren gegangenen oder zerstörten Hausrat ist im Gange. Der Wiener Magistrat wird die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.
Bürgermeister Jonas erklärte heute, dass die Gemeinde Wien bei dieser Katastrophe, die gleichzeitig mehrere Bundesländer in Mitleidenschaft gezogen hat, nicht eine eigene Spendenaktion starten will, sondern sich der gemeinsamen Aktion der Bundesregierung anschließt. Die Wiener Stadtverwaltung überweist zu diesem Zwecke eine Million Schilling auf das Konto der Bundesregierung.
16.7.1954: Typhus-Impfungen in den überschwemmten Stadtgebieten
Da durch die Hochwasserkatastrophe das Wasser in den Überschwemmungsgebieten und vieler Brunnen vielfach verunreinigt ist, darf es nur in abgekochtem Zustand verwendet werden. Die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung wird in vielen Teilen mittels Tankwagen vorgenommen. In Lang-Enzersdorf wurden die Brunnen zwischen Prager Straße und Hubertusdamm vom Gesundheitsamt für Trinkwasserzwecke gesperrt. Auch in der Siedlung "Schwarzlackenau" in Floridsdorf, in der 4.000 Menschen leben, mussten die Brunnen gesperrt werden.
Auch im Bereich von Kritzendorf und Klosterneuburg zwischen Bahndamm und Donaustrom sind sämtliche Brunnen gesperrt.
Das Gesundheitsamt führt in den betroffenen Gebieten vorsichtshalber kostenlose Typhus-Impfungen für die Bevölkerung durch.
19.7.1954: Gleichenbaum in 80 Meter Höhe
Im Juni des vorigen Jahres wurde mit dem Bau des großen Bürohochhauses der Städtischen Versicherung begonnen. Heute wurde der Gleichenbaum auf dem Dach des zwanzigsten Stockwerkes montiert.
20.7.1954: Weitere Maßnahmen für Hochwasser-Opfer
Das städtische Wohlfahrtsamt hat in den vom Hochwasser betroffenen Bezirken 2, 3, 11, 20, 21, 22, 23 und 26 für evakuierte Personen Hilfsmaßnahmen in großem Umfang durchgeführt. Zehn Schulen mit einem Fassungsraum für 800 Menschen wurden für die Aufnahme von Evakuierten hergerichtet. Auch die Verpflegung der Evakuierten wurde vom Wohlfahrtsamt vorgenommen.
Der Amtsführende Stadtrat für das Finanzwesen hat weiters verfügt, dass von Veranstaltungen zugunsten der Opfer der Hochwasserkatastrophe keine Vergnügungssteuer eingehoben wird.
22.7.1954: Dynamo-Moskau im Wiener Rathaus - Eine Begegnung auf gleicher Ebene
Fußballmannschaft Dynamo-Moskau im Wiener Stadion.
Die Fußballmannschaft Dynamo aus Moskau besuchte heute das Wiener Rathaus und wurde von StR. Mandl empfangen. Die Spieler, mit Kapitän Viktor Alexejewitsch Burow an der Spitze, wurden vom Präsidenten der Wiener Austria, Obermedizinalrat Dr. Schwarz vorgestellt.
Mandl verwies in seiner Ansprache auf die Bedeutung solcher sportlicher Veranstaltungen, bei denen ein faires Spiel wichtiger sei als der Sieg der einen oder anderen Mannschaft.
23.7.1954: Antwerpener Stadträte in Wien - Wiens Gemeindebauten gelten wieder als Vorbild
Empfang der Antwerpener Stadträte.
Eine Gruppe von Mitgliedern des Antwerpener Stadtrates, die derzeit in Wien weilt, darunter der Ratspräsident von Antwerpen John Wilms, besuchte heute Bürgermeister Jonas. Die Gäste besichtigten in den letzten Tagen große städtische Wohnhausanlagen und Ratspräsident Wilms bezeichnete sie als Pionierleistung neuzeitlichen Bauwesens, die als Vorbild gelten und auf die Wien stolz sein kann.
26.7.1954: Mehr Licht im nächtlichen Wien
Mit Ausnahme einiger weniger Straßen jenseits der Donau und im 19. Bezirk wurde der Ausbau des halbnächtigen Teiles der Straßenbeleuchtung Wiens vollendet. Ende 1954 wird sich die halbnächtige Beleuchtung auf das gesamte Stadtgebiet erstrecken. Die Wiederherstellung der halbnächtigen Beleuchtung, die gegenüber dem Stand aus der Vorkriegszeit verbessert wurde, wurde etappenweise neben den großen Instandsetzungsarbeiten durchgeführt.
Auch in den Randgemeinden wie Purkersdorf, Schwechat, Mödling und im Liesinger Bezirk wurde in diesem Sommer das Netz der Straßenbeleuchtung erweitert und verdichtet. In "Alt-Wien" gibt es gegenwärtig um 6.000, in den Randgemeinden um 3.450 Lichtstellen mehr als vor 1945. Insgesamt leuchten im nächtlichen Wien 63.516 Lampen.
27.7.1954: Der "Tod" der Kartenagioteure: Erweiterung des Stadions auf 92.527 Plätze
Das Wiener Stadion hat sich für Großveranstaltungen internationaler Art in den letzten Jahren als viel zu klein erwiesen. Besonders bei Fußball-Länderkämpfen blüht das Geschäft der Agioteure, die vielfach überhöhte Preise fordern; trotzdem finden oft tausende wirkliche Interessenten keinen Platz mehr.
Wie Stadtrat Mandl heute im Stadtsenat berichtete, soll das Wiener Stadion, das derzeit 58.527 Sitz- und Stehplätze umfasst, auf 92.527 Sitz- und Stehplätze erweitert werden. Diese Erweiterung will man durch Aufsetzen eines Stockwerkes erreichen. Die voraussichtlichen Baukosten werden 19 Millionen Schilling betragen. Der Österreichische Fußballbund hat sich bereit erklärt, die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Im Wiener Stadtsenat wurde das Projekt einstimmig genehmigt.
28.7.1954: Zwei Amazonas-Kakadus im Stadtpark
Seit heute bildet ein Kakadu-Pärchen vom Amazonas einen neuen Anziehungspunkt im Stadtpark. "Pepi" und "Liesl", wie die beiden südamerikanischen Gäste von den Beamten des Stadtgartenamtes getauft wurden, weil brasilianische Namen für Wiener Zungen zu schwierig sind, wurden in einem modern entworfenen Käfig untergebracht, der die beiden Tiere durch ein kreisrundes, schräges Dach vor Regen schützt. Die Amazonas-Kakadus haben Kopf und Brust rosa gefärbt, einen hellen Schopf und graue Flügel. Der Vogelkäfig ist unmittelbar neben dem Schildkrötenterrarium aufgestellt worden. Die "städtischen" Schildkröten haben in den letzten Wochen Zuwachs erhalten, weil viele Kinder den Gärtnern ihre Schildkröten für die Urlaubszeit als Pfleglinge überantworten.
30.7.1954: Aus dem Wiener Gemeinderat:
Im Wiener Gemeinderat berichtete Vizebürgermeister Honay über die Hilfsmaßnahmen der Stadt Wien anlässlich der Hochwasserkatastrophe.
Weiters wurden u.a. folgende Anträge beschlossen: ein Zubau zu der Hauptschule in Hirschstetten und der Wiederaufbau der Schwedenbrücke.
Bürgermeister Jonas legte am Ende der Funktionsperiode des Gemeinderates einen Rechenschaftsbericht und zog Bilanz.
Jonas verabschiedete sich in seiner Rede von den Randgemeinden, die mit 1. September wieder als selbständige Gemeinden konstituiert werden und in den Bereich des Landes Niederösterreich zurückkehren.
Hinweis: Die Fotos der Landesbildstelle/media wien befinden sich alle im Besitz des Wiener Stadt- und Landesarchives (MA 8).