Historischer Rückblick aus dem Jahr 1984
Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz
November 1984
November
2.11.1984: Ehrenmedaille für chinesischen Kulturpolitiker
Vizebürgermeister Hans Mayr überreichte heute die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold an Bingnan Wang, den Präsidenten der Gesellschaft des chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland.
Die Gesellschaft hat 1973 als Gastgeber der Wiener Philharmoniker den Auftakt zu einem erfolgreichen Kulturaustausch zwischen der Volksrepublik China und Österreich und Wien gegeben. Präsident Wang ermöglicht die Tätigkeit von österreichischen Persönlichkeiten an chinesischen Universitäten, war Gastgeber vieler österreichischer Delegationen in China und setzte sich für Gastspiele chinesischer Künstler in Österreich und Wien ein.
2.11.1984: Planquadrat Abfallverringerung, -vermeidung, - verwertung
Es gibt zahlreiche Stoffe, die nicht in den normalen Hausmüll gehören: Stoffe, die wertvolle Alt-Rohstoffe darstellen und Stoffe, die wegen ihres Schadstoffgehaltes nicht in den Hausmüll gelangen sollen (Medikamente, Lacke und so weiter). Um diese Materialien aus dem Hausmüll herauszubringen, wird nun in Teilen des 19. und 20. Bezirkes der Versuch "Planquadrat" zur Abfallverringerung, Abfallvermeidung und Abfallverwertung gestartet. Bei diesem Versuch, der ab Dezember ein Jahr lang durchgeführt wird, werden in 14 verschiedene Stoffgruppen - vom Altpapier über Glas, Aluminium, Textilien bis zu Kunststoff oder Lacken - gesammelt. Eine entsprechende Dichte an Sammelbehältern soll dafür sorgen, dass die Bevölkerung ständig an die getrennte Müllsammlung erinnert wird und auch leicht daran teilnehmen kann. Über die gesamte Aktion berichteten heute Umweltstadtrat Helmut Braun und der Projektleiter Univ.-Doz. Dr. Gerhard Vogel vom Institut für Verpackungstechnologie der Wirtschaftsuniversität Wien.
Die Planquadrat-Aktion soll zeigen, wie groß Bereitschaft und Ergebnisse der getrennten Müllsammlung bei entsprechender Information und ausreichenden Möglichkeiten sind. Je nach Erfolg sollen Maßnahmen zur Müllverringerung, Müllvermeidung und Müllverwertung später auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt werden.
2.11.1984: Kulturstadtrat Mrkvicka in Berlin - Verstärkte kulturelle Kooperation Wien-Berlin
Auf Einladung des Berliner Senats hat Kulturstadtrat Franz Mrkvicka Westberlin besucht. Im Mittelpunkt der Gespräche stand ein ausführlicher Gedankenaustausch mit dem Berliner Kultursenator Dr. Hassemer, weitere Gespräche führte Mrkvicka unter anderem mit den Verantwortlichen der "Stiftung preußischer Kulturbesitz und mit Günter Grass in dessen Funktion als Präsident der Berliner Akademie der bildenden Künste. In allen Gesprächen wurde der beiderseitige Wunsch unterstrichen, die Zusammenarbeit zwischen Wien und Berlin auf kulturellem Gebiet zu verstärken.
So wird Berlin einige interessante Leihgaben, darunter das Adolf Loos-Porträt von Oskar Kokoschka, für die Ausstellung Wien 1870-1930 zur Verfügung stellen. Auch eine Wien-Beteiligung an der großen Berliner 750-Jahr-Feier im Jahr 1987 wurde erörtert.
Besonders aktuell scheint im Hinblick auf die derzeitige Umweltsituation die mögliche Beteiligung Wiens an dem für 1986 geplanten "Wald-Projekt" der Berliner Akademie der Wissenschaften, bei dem in einer neuen Form der visuellen Präsentation die Bedeutung des Waldes für unsere Kultur dargestellt werden soll. Wien könnte dabei Objekte des geplanten Baum-Projektes zur Verfügung stellen. Das Berliner Wald-Projekt könnte im Herbst 1986 auch in Wien gezeigt werden.
2.11.1984: Bürgermeister Dr. Zilk Ehrenmitglied des Wiener Schubert-Bundes
Der Wiener Schubert-Bund - einer der ältesten Männerchöre Österreichs - verlieh heute an Bürgermeister Dr. Helmut Zilk die Ehrenmitgliedschaft.
3.11.1984: Rudolf-Köppl-Hof in der Donaustadt
Die städtische Wohnhausanlage, Wien 22, Anton-Sattler-Gasse 115, wurde in "Rudolf-Köppl-Hof" benannt.
Rudolf Köppl, geboren am 2. April 1913, gestorben im Februar 1983, war von 1959 bis 1977 Bezirksvorsteher der Donaustadt (22. Bezirk).
5.11.1984: "Musik hören - Musik verstehen"
Ein interessantes Veranstaltungsangebot bietet die Reihe "Musik hören - Musik verstehen" der Musiklehranstalten der Stadt Wien im Schuljahr 1984/85. Im Rahmen dieser Reihe können Lehrer "Musikhörstunden" mit verschiedenen Ensembles für ihre Klassen bestellen. Prominente Künstler haben sich bereit erklärt, Schulen zu besuchen, zu musizieren und mit den Schülern Gespräche zu führen, darunter Rudolf Buchbinder, Elisabeth Leonskaja, Oleg Maisenberg, Heinrich Schiff sowie das Alban-Berg- und das Schubert-Quartett.
Darüber hinaus können Lehrer ihre Klassen für Orchester- und Jazzkonzerte, Opernaufführungen und Ballettvormittage anmelden.
5.11.1984: 32 Nationen bei der Judo-WM in Wien
Kämpferinnen aus 32 Nationen beteiligen sich an der diesjährigen Judo-Weltmeisterschaft der Frauen die in einigen Tagen in der Wiener Stadthalle ausgetragen wird. Österreichs Chancen auf einen Spitzenplatz sind ausgezeichnet. Mit einem WM - und acht EM-Titeln steht die Leobnerin Edith Hrovat als erfolgreichste Judokämpferin der Welt im heimischen Team. Weitere Sieganwärterin ist Dr. Gerda Winklbauer - sie holte sich 1980 in New York den WM-Titel und ist bisher fünffache Europameisterin.
5.11.1984: Österreichs modernste Kinder-Intensivstation
Im Preyer'schen Kinderspital wurde mit einem Kostenaufwand von insgesamt neun Millionen Schilling - davon 3,5 Millionen Schilling für bauliche Investitionen und 5,5 Millionen Schilling für die Einrichtung - eine der modernsten Kinder-Intensivstationen Österreichs eingerichtet. Diese neue Intensivstation, die Kinder aller Altersstufen - vom Neugeborenen bis zum älteren Schulkind mit 15 Jahren - versorgen kann, ist die erste in sowohl chirurgische als auch sämtliche internistischen Fälle betreut werden können.
Einrichtung und apparative Ausstattung entsprechen dem modernesten Standard. Sie besteht aus transportablen Überwachungsgeräten, wie zum Beispiel Monitoren zur Überwachung der Körperfunktionen, Beatmungsgeräten und einem EKG-Gerät. Ein Notfallslabor ermöglicht rasch notwendige Untersuchungen. Neben Intensivbetten sind auch Intensivinkubatoren für Neugeborene vorhanden.
Das Preyer'sche Kinderspital ist Wiens größtes Kinderkrankenhaus. Es verfügt über 202 Betten und zwar 128 interne und 74 chirurgische Betten.
In den letzten zwei Jahren wurden im Preyer'schen Kinderspital insgesamt neun Mutter-Kind-Zimmer geschaffen.
6.11.1984: DDr. Strunz - Konsulent des Bürgermeisters
Bürgermeister Dr. Helmut Zilk stellte heute den ehemaligen ÖVP-Gemeinderat Dipl.-Ing. DDr. Strunz als seinen neuen persönlichen Konsulenten in allen Umweltfragen vor.
7.11.1984: Japanisches Studentenorchester in Wien
Unter dem Motto "Tokio in Wien" steht das Konzert, das das japanische Studenten-Blasmusikorchester "Tokai University 4th Senior High School Wind Orchestra" in Wien gibt. Das Konzert findet im Konservatorium der Stadt Wien statt.
7.11.1984: Neue Leitstelle an I. Universitäts-Hautklinik - Neues Ambulanzsystem mittels EDV
In der Ambulanz der I. Universitäts-Hautklinik (Vorstand Univ.-Prof. Dr. Klaus Wolff) wurde in Zusammenarbeit mit der VAMED, der technischen Betriebsleitung und der Direktion des Allgemeinen Krankenhauses, sowie der Klinik eine technisch und organisatorisch modernst ausgestattete Leitstelle eingerichtet. Bauliche Gestaltung, Einrichtung und Organisation erfolgten analog der künftigen, im AKH-Neubau vorgesehenen Einrichtung, das heißt unter anderem Umstellung auf EDV, Einführung eines neuen Ambulanzaktsystems und Archivierung der Patientenunterlagen in Form von Mikrofilmen. Die Kosten der neuen Leitstelle betrugen zwei Millionen Schilling.
8.11.1984: Parkplätze für Freizeitradler in Nußdorf - Bautenauschuss beschloss Straßenprojekte
Zur Erschließung mehrerer Betriebe wird von der Holzgasse im 19. Bezirk stadtauswärts eine neue Strasse gebaut. Zugleich werden unter den Stützen der dort in Hochlage geführten Klosterneuburger Bundesstraße B 14 mehr als 100 Parkplätze geschaffen, die den Mitarbeitern der Firmen zur Verfügung stehen, aber natürlich auch Freizeitradlern, die hier - neben dem Donaukanal-Radweg - vom Auto auf das Fahrrad umsteigen können. Entlang der neuen Straße werden große Grünflächen angelegt. Der Bautenausschuss genehmigte heute für dieses Projekt 3,4 Millionen Schilling.
8.11.1984: Neue Ombudsfrau für Krankenpflegeschüler
Seit 2. November gibt es eine neue Ombudsfrau für die Schülerinnen und Schüler der städtischen Krankenpflegeschulen: Gemeinderätin Ilse Forster. Forster tritt damit die Nachfolge von Gemeinderätin Christine Schirmer an, die seit 1980 diese Funktion ausgeübt hat.
8.11.1984: Grundsteinlegung für Pensionistenheim in Favoriten
Den Grundstein für ein neues Pensionistenheim im 10. Bezirk auf den Wienerberggründen, in der Neilreichgasse legte heute Bürgermeister Dr. Helmut Zilk gemeinsam mit Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher. Das neue Pensionistenheim - es ist bereits das 26. Heim, das durch das Kuratorium Wiener Pensionistenheime errichtet wird, wird nach seiner Fertigstellung insgesamt Platz für 392 Wienerinnen und Wienern in 281 Einzelappartements und sechs Zweipersonenwohnungen bieten. Darüber hinaus wird eine Betreuungsstation mit 36 Betten eingerichtet werden. Die voraussichtlichen Kosten belauifen sich auf rund 320 Millionen Schilling.
9.11.1984: Kinoausstellung in der Wiener Stadthalle
In der Wiener Stadthalle ist noch bis Mitte Dezember die "Erste Wiener Kinoausstellung" zu sehen. Die Schau führt durch die Geschichte des Wiener Lichtspieltheaters und dokumentiert auch die Gegenwart des Kinos.
Zur Geschichte des Kinos ist eine Fülle alter Apparate zu sehen sowie Fotodokumentationen zur Kinoarchitektur und über nicht mehr bestehende Kinos. Die derzeit existierenden 65 Wiener Kinos mit über 100 Vorführsälen präsentieren sich ebenfalls im Rahmen dieser Ausstellung, die von der Fachgruppe Lichtspieltheater der Wiener Handelskammer zusammengestellt wurde.
12.11.1984: "Sigmund-Freud-Park" vor der Votivkirche
Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Sport beschloss heute, die Grünfläche vor der Votivkirche nach dem Begründer der Psychoanalyse in "Sigmund-Freud-Park" zu benennen. Die unbenannte Grünfläche war bisher inoffiziell als "Votivpark" bezeichnet worden.
Weitere Benennungen, die der Ausschuss beschloss: Die Fläche vor der Kirche auf dem Kriemhildplatz im 15. Bezirk wird nach der Gründerin der "Caritas Socialis" Dr. Hildegart Burjan in "Burjanplatz" benannt. Die Strasse entlang des Kuchelauer Hafens zwischen Heiligenstädter Strasse 341 und der Einmündung in die Donaustraße wird in "Kuchelauer Hafenstrasse" benannt. Die Verkehrsflächen in Wien 22 zwischen Ulanenweg und Alte Naufahrt erhalten die bereits gebräuchlichen Benennungen "Angoraweg", "Gelbsilberweg" und "Havannaweg".
12.11.1984: Stadtgartendirektor Ing. Karl Seidl gestorben
Wiens Stadtgartendirektor Ing. Karl Seidl ist am 10. November im Alter von 61 Jahren gestorben. Ing. Seidl war seit Anfang 1976 Direktor des Stadtgartenamtes.
12.11.1984: Budo-Center auf den Wienerberggründen eröffnet
Das Budo-Center auf den Wienerberggründen wurde heute eröffnet. Das neue Sportzentrum zählt zu den modernsten Sportstätten Europas. Das Budo-Center wurde auf Initiative des Präsidenten der Tokai Universität Dr. Eng Shigeyoshi Matsumae errichtet.
Das Center verfügt neben Einrichtungen für den Spitzensport für Judokämpfer auch über Einrichtungen für Basketball, Volleyball und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten.
13.11.1984: Gymnastik-Europameisterschaft in der Wiener Stadthalle
Vom 15. bis 18. November findet in der Wiener Stadthalle die Europameisterschaft in der Rhythmischen Sportgymnastik statt, an der Teilnehmerinnen aus 23 Nationen im Einzel- und Gruppenbewerb antreten werden.
14.11.1984: Kostenbeteiligung der Gebietskrankenkasse bei "Mobilen Schwestern"
Erfolgreich abgeschlossen werden konnten langjährige Verhandlungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse über eine Kostenbeteiligung für den Einsatz der "Mobilen Schwestern" in Wien. Die Wiener Gebietskrankenkasse wird für die Tätigkeit der 80 Diplomkrankenschwestern, die im Auftrag der niedergelassenen Ärzte Patienten versorgen, für das Jahr 1984 einen Beitrag von 3,5 Millionen Schilling leisten. Die Gesamtkosten für den Einsatz der vom Gesundheitsamt angestellten Diplomkrankenschwestern werden sich in diesem Jahr auf über 18 Millionen Schilling belaufen.
14.11.1984: Benennung von zwei Wohnhausanlagen im 3. Bezirk
Bürgermeister Dr. Helmut Zilk nahm heute die Benennung von zwei städtischen Wohnhausanlagen vor: Die städtische Wohnhausanlage 3., Rochusgasse 3-5, wurde in "Frieda-Nödl-Hof", die Anlage 3., Baumgasse 57-61 in "Leopold-Thaller-Hof" benannt.
14.11.1984: Mayr neuer Präsident von Wien International
Vizebürgermeister Hans Mayr trat heute als Präsident von Wien International die Nachfolge von Gertrude Fröhlich-Sandner an, die jetzt Familienministerin ist. Zum Vizepräsidenten wurde Stadtrat Helmut Braun bestellt. Die Wahlen erfolgten einstimmig.
15.11.1984: Internationale Schule Wien eröffnet
Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger nahm heute die Eröffnug der Internationalen Schule Wien in der Donaustadt vor. An dieser Schule werden derzeit 1.115 Schüler aus 75 Ländern unterrichtet.
15.11.1984: Edward Koch trug sich ins Goldene Buch der Stadt Wien ein
Der Bürgermeister von New York, Edward Koch, traf heute im Wiener Rathaus mit Bürgermeister Dr. Helmut Zilk zu einem Arbeitsgespräch zusammen und trug sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.
16.11.1984: Ehemaliger Chefarzt der Wiener Rettung gestorben
Nach einem akuten Herzanfall ist der langjährige Chefarzt des Wiener Rettungs- und Krankenbeförderungsdienstes, Hofrat Dr. Franz Motz, gestorben. Dr. Motz war von 1951 bis 1977 ärztlicher Leiter und hat den Ausbau des Rettungswesens in Wien durchgeführt.
19.11.1984: Stadterneuerungslokal im Karmeliterviertel eröffnet
Das Karmeliterviertel - Im Werd im 2. Bezirk ist Wiens jüngstes Stadterneuerungsgebiet. Heute wurde in der Karmelitergasse 5 das Lokal der Gebietsbetreuung eröffnet. Die Gebietsbetreuung wird hier von der Stadt Wien selbst (Magistratsabteilung 24) übernommen.
20.11.1984: Goldenes Ehrenzeichen für Kommerzialrat Berger
Bürgermeister Dr. Helmut Zilk überreichte das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an Kommerzialrat Max Berger. Max Berger ist der Begründer der größten Judaica-Sammlung der Welt und hat sich vor allem für seine grosszügige Handhabung bei der Verleihung von Gegenständen für Ausstellungen hervorgetan.
20.11.1984: Milliardenprogramm zur Reinhaltung der Wiener Gewässer
Die Stadt Wien wird für den verbesserten Hochwasserschutz in Wien vom Bund zusätzlich zwei Milliarden Schilling erhalten, gab Vizebürgermeister Hans Mayr heute bekannt. Außerdem wird der Bund über den Wasserwirtschaftsfonds ein 5,6 Milliarden-Programm zur Reinhaltung der Wiener Gewässer fördern. Das soll in einem Staatsvertrag zwischen dem Bund und Wien fixiert werden. Eine Vereinbarung darüber wurde bereits von Bundeskanzler Dr. Fred Sinowatz und Bürgermeister Dr. Helmut Zilk unterschrieben.
In dieser Vereinbarung verpflichtet sich der Bund, für den beschleunigten Ausbau des Wiener Donauhochwasserschutzes ab 1985 einen zuzsätzlichen Betrag von zwei Milliarden Schilling in zehn Jahresraten von 200 Millionen Schilling zu leisten. Damit erhöht sich der Bundesbeitrag zum Wiener Hochwasserschutz auf 3,68 Milliarden, da der Bund schon jetzt 1,68 Milliarden bezahlt.
21.11.1984: 25 Jahre Institut für Bauforschung
Das Österreichische Instiut für Bauforschung, zu dessen Gründern auch die Stadt Wien gehört, feiert sein 25jähriges Bestehen. Das Institut hat heute einen festen Platz in der österreichischen Forschung und wird von Baugenossenschaften, Baufirmen, Gewerbetreibenden und Baubehörden gleichermassen anerkannt.
21.11.1984: Bundeskanzler Kohl im Wiener Rathaus
Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Helmut Kohl, besuchte heute das Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.
22.11.1984: 3SAT ab 1. Jänner im Wiener Kabelnetz
Bürgermeister Dr. Helmut Zilk und ORF-Generalintendant Gerd Bacher, trafen heute eine Vereinbarung über die Einspeisung des 3SAT-Programmes in das Wiener Kabelnetz. Vom 1. Jänner 1985 an können somit mehr als 100.000 Wiener Haushalte, die an das Netz der Kabel-TV Wien angeschlossen sind, das Satellitenprogramm 3SAT empfangen. Das Programm wird in den nächsten zwei bis drei Jahren nur über Kabelanlagen zu sehen sein.
22.11.1984: Aus dem Wiener Gemeinderat
Im heutigen Wiener Gemeinderat standen unter andern folgende Punkte auf der Tagesordnung: In einer Mitteilung zum Wiener Stadtentwicklungsplan wies Bürgermeister Dr. Zilk eingangs auf die Entstehungsgeschichte des heute zur Beschlussfassung vorliegenden Werkes hin. Stadtrat Ing. Fritz Hofmann stellte anschließend den Antrag, der Gemeinderat möge dem Stadtentwicklungsplan zustimmen. Nach mehrstündiger Debatte wurde der Antrag mit den Stimmen der SPÖ angenommen.
23.11.1984: Seniorenquiz 1984 - ein Hit
Das Bildungsquiz für Senioren "Wer weiß, gewinnt" war auch 1984 ein Publikumshit. Mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher hatte das Seniorenquiz bei seinen 17 Veranstaltungen. Weitere 100.000 verfolgten die Veranstaltungen via Stadtradio.
32 Teams mit 128 Kandidaten ab dem 55. Lebensjahr stellten ihr Wissen auf den Gebieten Geschichte Wiens, internationale Geschichte und Politik, Natur und Kunst unter Beweis. Beziehungsvoller Name der Gewinner: "Die Optimisten".
23.11.1984: Aus dem Wiener Landtag
Im heutigen Wiener Landtag stand unter anderen folgender Punkt auf der Tagesordnung: Wiener Rechtsbereinigungsgesetz Stadträtin Friederike Seidl (SPÖ) brachte einen Entwurf für ein Gesetz zur Bereinigung der Rechtsvorschriften des Landes Wien ein (Wiener Rechtsbereinigungsgesetz). Damit werden Wiener Rechtsvorschriften, die vor dem 1. Jänner 1955 in Kraft getreten sind mit Ausnahme von 24 Gesetzen und Verordnungen ab 1. Februar 1985 aufgehoben. Das Gesetz wurde in 1. und 2. Lesung einstimmig angenommen.
23.11.1984: Dr. Ursula Pasterk Intendantin der Wiener Festwochen
Stadtrat Franz Mrkvicka hat Dr. Ursula Pasterk zur Intendantin der Wiener Festwochen bestellt. Nach Egon Hilbert, Ulrich Baumgartner und Gerhard Freund ist die neue Intendantin die vierte künstlerische Alleinverantwortliche der Wiener Festwochen seit deren Neugründung 1951.
Dr. Ursula Pasterk war zuletzt als kulturpolitische Beraterin, Koordinatorin und Organisatorin im Bundesministerium für Unterricht und Kunst tätig.
Dr. Ursula Pasterk wurde 1944 in Oberschlierbach (Oberösterreich) geboren.
Werdegang: Volksschule und Bundesrealgymnasium in Steyr, Studium an der Philosphischen Fakultät der Universität Wien: Fächer Philosophie, Psychologie und Pädagogik für das Doktorat, sowie Germanistik und Geschichte für das Lehramt an Allgemeinbildenden Höheren Schulen, Abschluss des Studiums 1970, Dissertation "Das Phänomen der Utopie im Denken Ernst Blochs".
Seit 1970 ständige Mitarbeiterin beim ORF. Schwerpunkt waren Sendungen mit gesellschafts-, bildungs- und kulturpolitischer Thematik, dafür erhielt sie den Dr.-Karl-Renner-Preis (1973) und den Österreichischen Staatspreis für journalistische Leistungen im Interesse der Jugend (1974. Seit Oktober 1972 ist sie Redakteurin des Nachrichtenmagazins "Profil". Seit 1979 kulturpolitische Beratung, Koordination und Organisation für den Kulturstadtrat von Wien, Dr. Helmut Zilk, Mitglied des Kuratoriums der Wiener Festwochen; Planung und Management zahlreicher Neuerungen im Wiener Kulturleben von Literaturwochen (a la Literatur im März) bis zum "Stadtkino", von Avantgarde-Festivals der Wiener Festwochen bis zu alternativen Bezirks-Kultur-Veranstaltungen. Ihre Ziele: größere Öffnung der Kulturarbeit.
23.11.1984: Aus dem Wiener Gemeinderat
Im Anschluss an die heutige Sitzung des Wiener Landtages trat der Wiener Gemeinderat zu einer Sitzung zusammen. Folgende Punkte standen unter anderen auf der Tagesordnung: Gemeinderat Ing. Svoboda (SPÖ) beantragte, der Österreichischen Philips Industrie GmbH. für die Übersiedlung eines Wekres vom 14. Bezirk auf die Wienerberggründe im Süden Wiens ein Areal von rund 123.000 Quadratmeter zu schenken. Der Antrag wurde mit den Stimmen der SPÖ und ÖVP angenommen.
Ein weiterer Antrag betraf die Genehmigung einer Subvention in der Höhe von 83 Millionen Schilling (vorausgesetzt der Bund leistet eine Fördeurng von 167 Millionen Schilling) für die österreichische Philips-Industriegesellschaft zur Errichtung einer neuen Produktionsstätte. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.
26.11.1984: Preise aus der "Leopold-Gratz-Stiftung" vergeben - Zilk kündigt Starthilfe-Fonds für Selbsthilfegruppen an
Bürgermeister Dr. Helmut Zilk und Z-Generaldirektor-Stellvertreter Dr. Alfons Haiden überreichten heute die Preise aus der Leopold-Gratz-Stiftung. Sie ergingen an 13 Personen, Gruppen und Institutionen und wurden heuer bereits zum vierten Mal verliehen. Bei dieser Gelegenheit kündigte Zilk die Schaffung eines neuen Fonds an, aus dem Selbsthilfegruppen Mittel für den Beginn ihrer Arbeit erhalten sollen.
Die Ausgezeichneten sind: das Musische Zentrum, der Verein "Haus des Friedens", der Verband aller Körperbehinderten Österreichs, der Verein Pflegefamilien, das Hilfs-Center-Hietzing, die Liesinger Künstlerwerkstatt, der Mütterklub "Hallo Nachbarin", der Österreichische Katastrophenhilfsdienst/Suchhundeabteilung, der Verein zur Unterstützung inhaftierter und haftentlassener Frauen, der Verein Frauenselbsthilfe nach Krebs, "mobil"-Chefredakteur Peter Schumann, Kurier-Redakteur Franz Traintinger und "Radio Wien Arbeitsmarkt".
27.11.1984: Verkehrsbetriebe - Direktschaltung zum Stadtradio
Über eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen den Wiener Verkehrsbetrieben und dem ORF informierte heute Verkehrsstadtrat Johann Hatzl. Sie soll ab 1985 helfen, die Fahrgäste der Verkehrsbetriebe noch besser als bisher mit den aktuellen Verkehrsnachrichten zu versorgen. Zwischen der Argentinierstrasse und der Informationsstelle der Wiener Verkehrsbetriebe in der Direktion in der Favoritenstrasse wurde eine Telefonstandleitung gelegt und in der Leitstelle ein Reportergerät installiert. Damit sind die technischen Voraussetzungen für eine Direktschaltung zum ORF gegeben. Dieser wird im Rahmen des Stadtradios ab 1985 eine neue Sendeleiste starten, die die Information der Fahrgäste übernehmen wird.
Ab Dezember soll ein Testbetrieb aufgenommen werden.
29.11.1984: Eröffnung einer neuen Sportanlage
Heute wurde die Sportanlage in der Franz-Koci-Strasse im 10. Bezirk (Favoriten) ihrer Bestimmung übergeben.
29.11.1984: Alufant am Wiener Christkindlmarkt
Auf dem Wiener Christkindlmarkt wurde ein sogenannter Alufant aufgestellt. Das Gerät presst eingeworfene Aluminiumdosen zusammen und macht sie wiederverwertbar. Pro Dose erhält man 25 Groschen (ab Jänner 20 Groschen). Darüberhinaus wird in unregelmäßigen Abständen ein Glücksbon von 20 Schilling ausgeworfen.
30.11.1984: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Hofrat Rauscher
Hofrat Franz Rauscher erhielt heute das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Hofrat Rauscher ist Leiter des Besoldungsamtes der Stadt Wien.