Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 09.10.1989:
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Gastpatienten: Wien begrüßt Verhandlungsbereitschaft der

Niederösterreicher =Wien, 9.10. (RK-KOMMUNAL) Vizebürgermeister HansMAYR begrüßte Montag die am Wochenende in einer Radiorede vonLandeshauptmann Siegfried LUDWIG signalisierte VerhandlungsbereitschaftNiederösterreichs, über das Problem der sogenannten Gastpatienten mit Wienzu sprechen. Das ist, so Mayr, ein erster Fortschritt, denn in derVergangenheit lehnten die Niederösterreicher jegliche Verhandlungen darüberab. Mayr unterstrich in diesem Zusammenhang die mehrmals geäußerteBereitschaft Wiens, für seine Patienten in anderen Bundesländern die Kostenzu übernehmen, also auch für Wiener Patienten in niederösterreichischenSpitälern. Für Wien war es immer klar, daß eine Gastpatientenregelung keineEinbahnstraße sein kann, betonte Mayr. Nicht einverstanden ist Mayrmit der Argumentation der Niederösterreicher, Wien bekomme sowieso mehrGeld aus dem Krankenanstalten-Zusammenarbeitsfonds als dieNiederösterreicher. "Das geht am Kern des Problems mehr als vorbei, dennalle Einnahmen der Spitäler - von der Sozialversicherung bis zum KRAZAF -decken bloß rund die Hälfte der Spitalskosten, der verbleibende Rest mußvom Wiener Steuerzahler aufgebracht werden. Es kann keinem Steuerzahlereines Bundeslandes zugemutet werden, daß er auf Dauer mit seinem Geld dieAufgaben eines anderen Bundeslandes finanziert. Darüber müssen wir sprechenund dafür soll eine Lösung gefunden werden", erklärte Mayr abschließend.(Schluß) sei/gg nnnn

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