Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.12.1994:
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Zaha Hadid - Architektur am Fluß

Utl.: Planungen für die Spittelau Wien, 14.12. (RK-KOMMUNAL) Im Sommerdieses Jahres hat die weltbekannte Architektin Zaha HADID erstmals ihreIdeen für das Projekt Spittelau vorgestellt. Beauftragt worden war sie zudieser Studie von Planungsstadtrat Dr. Hannes SWOBODA und Bürgermeister Dr.Michael HÄUPL, damals noch in seiner Funktion als Umweltstadtrat.Ausgangspunkt für die Einladung an Zaha Hadid, dieses Projekt zuentwickeln, waren die Überlegungen zur Neugestaltung des Donaukanalufers imRahmen des Leitprojektes Donaukanal. Die SEG (Stadterneuerungs- undEigentumswohnungs Ges.m.b.H.) übernahm dann die Aufgabe des Bauträgers underteilte der Architektin den Auftrag zur Weiterentwicklung des Projektes.Jetzt hat Hadid ihr Projekt konkretisiert und präsentiert es im Rahmen derAusstellung "Zaha M. Hadid - Im Dialog: Zeichnungen zur Spittelau" in derGalerie Insam bis 14. Jänner 1995. Im Bereich der denkmalgeschütztenStadtbahnbögen sind ca. 24 bis 30 Wohnungen und Wohnateliers, zweiCaferestaurants und vier Geschäfte vorgesehen. Besonders hervorzuheben istdas von Hadid geplante direkt am Donaukanal gelegene Terrassenrestaurantmit Blick auf Kahlenberg und Leopoldsberg.****

Zwtl.: Swoboda: Zaha Hadid setzt in der Spittelau neue Akzente zurStadterneuerung Zum vorliegenden Projekt von Zaha Hadid erklärtePlanungsstadtrat Dr. Hannes Swoboda: "Die Planungen der Architektin tragendazu bei, daß der Donaukanal zu einem rundum lebendigen Flußraum wird.Durch die geplanten Ateliers und gastronomischen Einrichtungen bietet sichdie Chance, im Bereich der alten Stadtbahnbögen eine neue Identität, eine"Szene" zu entwickeln. Der Uferbereich selbst wird ebenfalls zu einemattraktiven Aufenthaltsraum. Das Projekt von Zaha Hadid bietet sowohlstädtebaulich als auch vom sozialen Aspekt her eine ideale Ergänzung zurbestehenden Wirtschaftsuniversität und dem Biologiezentrum am Donaukanal.Vor allem für die nahegelegene Universität und ihre Studenten wird dasProjekt Spittelau eine ungeheure "gesellschaftliche" Bereicherung bringen.Somit setzt Zaha Hadid mit ihrem Projekt auch neue Akzente zurStadterneuerung."

Zwtl.: Das Projekt im Detail Der Entwurf sieht vor, die Stadtbahnbögenmit etwa fünf Baukörpern, die die Form von gekippten Bändern haben, zuumschlingen. Die Baukörper schweben über der Oberkante der ehemaligenStadtbahntrasse. Der Fuß- und Radweg kann somit erhalten bleiben. Die sogewonnenen etwa 3.000 Quadratmeter Nutzfläche bieten Platz für Wohnungenbzw. Atelierwohnungen für Künstler. In den Stadtbahnbögen selbst sind dieRestaurants und Cafes sowie die Geschäfte geplant. Der Tunnel könnte alsmultifunktioneller Veranstaltungsraum genützt werden. Hadid schlägt vor,diesen Tunnel bis zum Ufer hin zu verlängern. Wie bereits erwähnt istdirekt am Donaukanalufer ein Terrassenrestaurant eingeplant. ZurInterpretation: Die vorhandene nicht mehr als Verkehrsbauwerk genützteOtto-Wagner-Architektur ist wertvoller Zeitzeuge eines hohenArchitekturverständnisses. Die identitätsstiftenden prägnanten Bauwerke vonZaha Hadid, die die Nutzung und Überbauung der Stadtbahnbögen einbeziehen,stellen ein Bekenntnis zur Gegenwart im Dialog mit der Vergangenheit dar.Von Zaha Hadids zeitgenössischer Architektur ist Spannung und Qualität unddamit ein Ambiente, das internationales Interesse auf sich lenkt, zuerwarten. Für die Realisierung des Projektes werden in den nächstenMonaten detaillierte Gespräche geführt.

Zwtl.: Ausstellung Die Ausstellung "Zaha M. Hadid - Im Dialog:Zeichnungen zur Spittelau" in der Galerie Grita Insam, 1, Köllnerhofgasse 6ist bis einschließlich 14. Jänner 1995, Dienstag bis Freitag von 12 bis 18Uhr, Samstag von 11 bis 13 Uhr (vor Weihnachten von 11 bis 15 Uhr)geöffnet. (Schluß) gph/rr nnnn

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