Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.03.1995:
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Svihalek ruft Wiener Klimatag aus

Utl.: Klimaschutzinitiative des Umweltstadtrates zur Berliner UN-Weltkonferenz Wien, 28.3. (RK-KOMMUNAL) Zu einem freiwilligenKlimatag pro Woche ruft Umweltstadtrat Fritz SVIHALEK die WienerBevölkerung auf. Anlaß ist die am Dienstag in Berlin beginnendeWeltklimakonferenz der UNO. Svihalek legte dazu sein bisher umfassendstesKonzept für die Wiener Klimaschutzmaßnahmen vor. Generell ruft er alleWienerinnen und Wiener dazu auf, ab sofort an einem Tag in der Wochefreiwillig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Im Detail machtSvihalek folgende Vorschläge für Klimaschutz-Aktivitäten: o Einen Tag proWoche auf das Auto verzichten - mit "Öffis" in die Arbeit fahren oWeniger Wege mit dem Auto zurücklegen o Auf Elektro-Auto umsteigen -Förderung von 15.000 Schilling nutzen (1.5.-31.12.1995) o Abgasarme Autosmit geringem Benzinverbrauch kaufen o Auspuffwerte des eigenen PKW ständigüberprüfen lassen o Energiesparen auch beim Heizen forcieren - alle Einsparungsmöglichkeiten ausnutzen, bis hin zu effizienteren Fenster-Abdichtungen o Von Kohle und Heizöl verstärkt auf Gas und Fernwärmeumsteigen o Heizöfen regelmäßig warten und kontrollieren lassen o Abwärmeoptimal und wesentlich stärker als bisher nutzen o Nur umweltfreundlicheund nicht klimazerstörende Produkte kaufen (Spraydosen, Schaumstoffe,Reinigungsmittel, Feuerlöscher etc.) o Stromsparen: Svihalek plädiert fürden massiven Einsatz von Energiesparlampen in Wien. Sein Argument: Eineherkömmliche Glühlampe leuchtet rund 1.000, eine Energiesparlampe dagegen etwa 8.000 Stunden. Das bedeutet: Eine gleichhelle 11-Watt- Energiesparlampe, die eine 60-Watt-Glühbirne ersetzt, hilft etwa 392Kilowattstunden Strom sparen. Die Folge: Unsere Umwelt wird durch 392Kilogramm weniger Schadstoffe (Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Stickoxidund auch weniger Flugasche) entlastet. Verbrauchte Energiesparlampengehören im übrigen nicht in den Haus-, sondern in den Sondermüll. oWasser & Strom sparen: Ein Wiener Haushalt verbraucht durchschnittlichfast 150 Liter kostbares Trinkwasser pro Person täglich. Bis zu 60 Literdavon für Baden, Duschen und Körperpflege. "Das ist viel mehr als nötigwäre", versichert Umweltstadtrat Svihalek. Seine Empfehlungen:Durchlauferhitzer von Strom auf Gas umrüsten (hilft bis zu 30 ProzentStrom sparen). Anschaffung von Durchlaufbegrenzern für Wasserhähne und Dusche (verringert den Wasserverbrauch um 30 bis 50 Prozent). Einhebelmischer für Wasserbatterien (bringen Ersparnisse zwischen 15 und30 Prozent bei Wasser und Strom). Tip: Ein Vollbad verbraucht etwa sovielStrom und Wasser wie drei Duschbäder. o Kauf umweltfreundlicherHaushaltsgeräte: Durch technische Verbesserungen konnte derEnergieverbrauch bei Haushaltsgeräten in den vergangenen zehn Jahrenerheblich herabgesetzt werden. So verbrauchen z.B. sparsame, moderneWaschmaschinen, Kühlschränke und Herde bis zu 50 Prozent weniger Energieals Geräte vor etwa zehn Jahren. Svihalek empfiehlt, sich beraten zulassen, wie man mit einem günstigen Neukauf von Haushaltsgeräten Energieund Geld sparen kann. o Klimaschutz am Arbeitsplatz: Svihalek appelliert,alte Leuchtstoffröhren durch moderne Spiegelrasterleuchten zu ersetzen. "Damit lassen sich bei gleichem Lichtkomfort fast zwei Drittel an Energieeinsparen", betont der Umweltstadtrat gegenüber der RATHAUSKORRESPONDENZ,"Energiekosten lassen sich von etwa 12.000 Schilling im Jahr auf rund4.280 Schilling senken" (Vergleichsbasis: Büroraum von 120 Quadratmeter).Weitere Einsparungen wären durch Lichtschalter mit automatischer Steuerung möglich (Bewegungsmelder, Helligkeitssensoren, Zeitschaltuhren). o "Faxgeräte und Kopierer verbrauchen imBereitschaftsbetrieb enorm viel Strom", erläutert Svihalek ferner. InZahlen: Ein Kopiergerät frißt im Standby pro Jahr etwa 450 kWh. Svihalek: "Kopiergeräte immer wieder ausschalten". Das schade dem Gerät nicht undkomme billiger. "Besonders umweltbewußte Wienerinnen und Wiener werdenvielleicht nicht nur freiwillig einen Klimatag in der Woche einhalten,sondern auch zusätzlich noch darauf achten, wie und wo sie unsere Umweltentlasten können", erklärte der Umweltstadtrat abschließend. (Schluß)fhe/rr nnnn

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OTS048 1995-03-28/10:58