Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.03.1995:
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Startschuß für Museumsquartier

Utl.: Das überarbeitete Projekt Wien, 31.3. (RK-KULTUR) Am Mittwochhat die Generalversammlung der Museumsquartier Errichtungsgesellschaft dasvon der Architektenarbeitsgemeinschaft ORTNER/WEHDORN überarbeitete Projektfür ein Museumsquartier beschlossen. Dazu Planungsstadtrat Dr. HannesSWOBODA am Freitag: "Der Architektengemeinschaft Ornter/Wehdorn ist esgelungen, das Projekt Museumsquartier so zu überarbeiten, daß keine neueFlächenwidmung notwendig ist und außerdem die städtebauliche Charakteristikdes ursprünglichen Projektes gewahrt bleibt. Die am 22. Jänner 1993 vomWiener Gemeinderat beschlossene Widmung kann somit als Basis für dasBauverfahren gültig bleiben. Konkret bedeutet das, wenn der fertiggestellteBauentwurf bis Mitte des Jahres beim Bundesdenkmalamt eingereicht wird,kann mit dem Bau des Museumsquartiers bereits Anfang 1996 begonnen werden.Die Bauzeit wird ca. drei Jahre betragen". Er, Swoboda, sei sehr froh, daßnun endlich mit der Realisierung dieses für Wien so wichtigenKulturprojektes begonnen werden könne. Zum Fall des Leseturms erklärte derStadtrat, es war richtig, zum jetzigen Zeitpunkt, wo keine konkrete Nutzunggefunden werden konnte, auf den Turm zu verzichten und den Startschuß fürein abgeschlanktes, aber dennoch qualitativ hochwertiges Museumsquartier zugeben. Zum geänderten Projekt die wichtigsten Fakten zusammengefaßt:1. Das Museum Moderner Kunst wird rechts vom Haupteingang untergebracht,also dort, wo ursprünglich die Kunsthalle geplant war. 2. DieVeranstaltungshalle und die Kunsthalle werden in der WinterreithallePlatz finden, wobei die Kunsthalle in einer neu gebauten Hallevorgesehen ist, die allerdings kleiner und niedriger ist als dieWinterreithalle selbst. Das Foyer für Pausenbereiche und Garderobe istebenfalls im Komplex der Winterreithalle, und zwar an der rechten Seite,geplant. 3. Das Leopold Museum ist links des Haupteingangs vorgesehen. Dort, wo früher der Kubus des Museums Moderner Kunst vorgesehen war.Auch das Leopold Museum wird kleiner als ursprünglich dimensioniertsein. 4. Linker Hand des Leopold Museums, im alten Speichergebäude, istnunmehr das Kindermuseum geplant. 5. Das Architekturzentrum Wien bleibtmehr oder minder an seiner heutigen Stelle, wird aber räumlicherweitert. 6. An der Burggasse im Bereich der ehemaligen Halle P soll ein Restaurant untergebracht werden, gastronomische Einrichtungen, konkretein Cafe, sollen auch an der Ecke zur Mariahilfer Straße entstehen. ZumHaupthof orientiert sollen Geschäfte, vorwiegend Kunst- undBuchhandlungen, plaziert werden. In das neue Museumsquartier integriertsind auch Büros und zwar schwerpunktmäßig rund um den Staatsratshofsowie in den Hintertrakten im Bereich Mariahilfer Straße. Im BereichGlacisbeisl soll Platz geschaffen werden für Werkstätten und für dieZulieferung 7. Integriert in das Museumsprojekt sind weitersselbstverständlich das Tabakmuseum und das Glacisbeisl. 8. Zu 100Prozent gewährleistet ist auch im geänderten Projekt die Durchgängigkeitdes gesamten Quartiers und zwar sowohl von der Siebensterngasse als auchzwischen Mariahilfer Straße und Burggasse. Planungsstadtrat Dr.Hannes Swoboda abschließend: Das Architektenteam Ortner und Wehdorn habe esgeschafft, ein abgerundetes multifunktionales und architektonischhochwertiges Kulturprojekt zu erarbeiten, das sich einerseits optimal inden historischen Komplex des Messepalastes einfügt und andererseits abersehr wohl Spielraum läßt für künftige Entwicklungen. Das Museumsquartiererfüllt aber noch eine weitere wesentliche Aufgabe: Es verbindet zweibisher voneinander getrennte Bezirksteile und schafft daher für dieWienerInnen nicht nur ein Kunst- und Kulturzentrum, sondern vor allem einenneuen und wichtigen Ort der Begegnung. (Schluß) gph/rr nnnn

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