"Hörgänge - Musik aus Österreich 1997" im Konzerthaus

Wien, 23.1. (RK-KULTUR) Die Wiener Konzerthausgesellschaft veranstaltet vom 7. bis 22. März zum sechsten Mal das Festival "Hörgänge", in dessen Rahmen vor allem Musik zeitgenössischer österreichischer Komponisten aufgeführt wird. Thema des diesjährigen Festivals, das von der Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert ...

Wien, 23.1. (RK-KULTUR) Die Wiener Konzerthausgesellschaft veranstaltet vom 7. bis 22. März zum sechsten Mal das Festival "Hörgänge", in dessen Rahmen vor allem Musik zeitgenössischer österreichischer Komponisten aufgeführt wird. Thema des diesjährigen Festivals, das von der Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert wird und dessen privater Hauptsponsor die EA- Generali ist, lautet "Musik und Haltung". Aufgezeigt werden soll die Beziehung von politischer Entwicklung und moderner Musik anhand einer Reihe von Uraufführungen junger Komponisten wie Burkhart STANGL, Herwig REITER, Elfie AICHINGER, Peter ANDROSCH und Wolfgang LIEBHART, sowie der "68er" Dieter KAUFMANN, Otto M. ZYKAN, Luna ALCALAY oder des verstorbenen Dieter ZOBL.

Das vorgestellte Gesamtprogramm umfaßt 20 Veranstaltungen, darunter ein Gastspiel des City of Birmingham Symphony Orchestra unter Sir Siman Ratle, bei dem zwei Konzerte der Musik der 60er Jahre gewidmet sind. Zentrale Konzerte wie die Ezra-Pound-Kantate des Jazztrompeters und Komponisten Franz Koglmann zur Festivaleröffnung oder das Gastspiel des Frankfurter Ensemble Modern am 16. März sind markante Beispiele dafür, wie Komponisten gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen in ihrer Arbeit begegnen. Auch ein Großteil der 17 geplanten Uraufführungen entstand unter diesem Aspekt. Neben dem Klangforum Wien unter H.K. Gruber, dem Wiener Kammerchor und den Österreichischen Kammersymphonikern unter Ernst Theis gastieren bei den Hörgängen u.a. Phil Minton, David Moss, Tony Coe, Barre Phillips, das Amber Trio Jerusalem, Thomas Larcher und das Oskar Aichinger-Oktett.

Fixe Programmpunkte der Hörgänge sind seit einigen jahren die von der IGNM mitveranstaltete "Lange Nacht der Neuen Klänge" (8. März, diesmal programmiert von den Komponisten Herbert Grassl, Bruno Strobl und Christian Ofenbauer) und das Schülerprojekt "Klangnetze" des Österreichischen Kulturservice (21. März).

Die bewährte Festivalstruktur wird aber auch durch neue Veranstaltungsformen erweitert: Durch zwei Radiosendungen im Programm "Österreich 1" (10. und 13. März), durch die Aufführung eines Stückes des österreichischen Dichters Konrad Bayer im Schubert-Saal des Konzerthauses (17. März) und durch einen Rave, mit dem das tanzwütige Publikum am 22. März den Abschluß des Festivals feiern kann - im Großen Saal des Konzerthauses.

Ein "Generalpaß" zu 640 Schilling (Studenten 480 Schilling) erlaubt den Besuch fast aller Veranstaltungen. Karten und Information an der Wiener Konzerthauskassa: Telefon +431-712 12 11. (Schluß) gab/bs

(RK vom 23.01.1997)