Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.01.1997:
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Wiener Landtag (4)

Wien, 23.1. (RK-KOMMUNAL) In seiner Rede begrüßte LAbg. Dr. HAHN (ÖVP) die Einführung der leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) für Wien und erinnerte an die positiven Erfahrungen, die das Bundesland Vorarlberg seit 1995 mit diesem Modell bereits gemacht hat. Man müsse, so Hahn, dem neuen ...

Wien, 23.1. (RK-KOMMUNAL) In seiner Rede begrüßte LAbg. Dr. HAHN (ÖVP) die Einführung der leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) für Wien und erinnerte an die positiven Erfahrungen, die das Bundesland Vorarlberg seit 1995 mit diesem Modell bereits gemacht hat. Man müsse, so Hahn, dem neuen Finanzierungsmodell gewisse "Kinderkrankheiten" zugestehen, da es sich dabei um ein neues und dynamisches Modell handle. Für die Ordensspitäler, die nach Hahn rund 16 Prozent aller Wiener Patienten behandeln, forderte er auch in Zukunft die Abdeckung des Defizits durch die öffentliche Hand.

LAbg. DDr. SCHOCK (FPÖ) warnte in seiner Rede vor der Illusion, daß es durch die LKF-Einführung zu einer grundlegenden Reform im Gesundheitsbereich kommen würde. Aus finanzpolitischen Überlegungen schlug Schock die Gründung einer sogenannten Gesundheitsholding - juristisch als Aktiengesellschaft errichtet - zur Finanzierung des Gesundheitsbereiches vor. Ziel müsse es sein, so Schock, die Geldströme, die derzeit zwischen Ländern und Gemeinden einerseits und den Krankenkassen andererseits fließen, zu bündeln.

Mit dem Argument, daß Gesundheitspolitik nicht nur nach wirtschaftlichen Überlegungen geplant und praktiziert werden dürfe, wies LAbg. Kurt WAGNER (SPÖ) den Vorschlag seines Vorredners zurück. Seiner Befürchtung nach würde dieser Vorschlag auf Kosten der Patienten gehen. Weiters betonte Wagner, daß die LKF-Einführung ein erster Schritt in die richtige Richtung sei, weitere Verbesserungen aber sicherlich noch anstünden.

LAbg. PFEIFFER (ÖVP) betonte, daß trotz des neuen Finanzierungsmodells die Versorgung der Wiener Bevölkerung weiterhin gesichert sein müsse. Dies gelte, so Pfeiffer, vor allem für die Nachtstunden bzw. für das Wochenende. Um die absehbare Mehrarbeit der niedergelassenen Ärzte in Wien finanziell abgelten zu können, regte Pfeiffer dazu an, Direktverträge zwischen der Stadt Wien und dem jeweiligen praktischen Arzt abzuschließen. (Forts.) hch/rr

(RK vom 23.01.1997)