Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.01.1997:
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Wiener Landtag (6)

Wien, 23.1. (RK-KOMMUNAL) LH-Stv. Grete LASKA (SPÖ) bedankte sich für die Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Aufgabe der Politiker sei es, ein gesellschaftliches Umdenken zu erzwingen, Kinder als gleichwertige Partner in allen Bereichen zu akzeptieren. Der vorliegende Bericht biete ein breites Spektrum dessen ...

Wien, 23.1. (RK-KOMMUNAL) LH-Stv. Grete LASKA (SPÖ) bedankte sich für die Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Aufgabe der Politiker sei es, ein gesellschaftliches Umdenken zu erzwingen, Kinder als gleichwertige Partner in allen Bereichen zu akzeptieren. Der vorliegende Bericht biete ein breites Spektrum dessen, was alles in Wien auf dem Gebiet "Kinder und Jugend" getan werde. Außerdem seien Kritikpunkte in dem Bericht enthalten, die sich gegen die Stadt richten. So sollte nicht nur das Budget erhöht, sondern auch das Personal aufgestockt werden. Laska erklärte abschließend, die Probleme zu kennen und sie auch lösen zu wollen.

Für das Liberale Forum bedankte sich LAbg. Dr. ALKIER (LIF) für den Bericht und drückte seine Hochachtung für die Arbeit der nur fünf Mitarbeiter aus. Das Kapitel "Gewalt gegen Kinder" sei zu Recht an erster Stelle des Berichtes gereiht. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft solle in diesem Bereich als Drehscheibe für die Koordination der Aktivitäten dienen. Eine personelle Aufstockung sei allein schon aufgrund der enormen Verwaltungstätigkeit unbedingt erforderlich. Ein Jahresbudget von 360.000 Schilling und lediglich fünf Mitarbeiter seien zuwenig.

LAbg. Susanne JERUSALEM (G) erklärte, daß der Bericht deutlich zeige, welch geringen Stellenwert Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft einnähmen. Kernstücke im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit seien für die Grünen die steigende Gewalt gegen Kinder, die abnehmende Akzeptanz gegenüber Kindern in der Bevölkerung, die Diskriminierung ausländischer Kinder und die Tatsache, daß die Stadt an den Bedürfnissen der Kinder "vorbeibaue". Ziel müsse sein, die hohen bürokratischen Hürden zu überwinden und die Anliegen der Jugendlichen in alle Abteilungen des Rathauses hineinzutragen.

LAbg. DDr. Romana WIDHALM (ÖVP) verlieh ihrer Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern der Kinder- und Jugendanwaltschaft Ausdruck. Sie kritisierte jedoch die nicht zielführende Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Förderungsgelder entsprächen der Struktur des Problems nicht, so Widhalm. Es gebe zu viel an Regelungen und oft auch übersteigerte Schutzbestimmungen. So seien realistischere Jugendschutzbestimmungen von Nöten und eine bedachtere Rücksicht auf die verschiedenen Begabungen der Jugendlichen. Im Bereich der Jugendkultur solle es nicht nur Freiräume geben, sondern einen allgemein akzeptierten Grundkonsens des fairen Umgangs miteinander. (Forts.) pw/rr

(RK vom 23.01.1997)