Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.01.1997:
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Wiener Landtag (7)

Wien, 23.1. (RK-KOMMUNAL) StR. Karin LANDAUER (FPÖ) begrüßte es, daß im diesjährigen Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft auch Experten zu Wort gekommen seien. So habe sich aus dem Bericht des Drogenexperten Dr. DAVID klar ergeben, daß der FPÖ-Wunsch nach Drogentherapie für Kinder und Jugendliche weit wichtiger ...

Wien, 23.1. (RK-KOMMUNAL) StR. Karin LANDAUER (FPÖ) begrüßte es, daß im diesjährigen Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft auch Experten zu Wort gekommen seien. So habe sich aus dem Bericht des Drogenexperten Dr. DAVID klar ergeben, daß der FPÖ-Wunsch nach Drogentherapie für Kinder und Jugendliche weit wichtiger sei, als das bisher seitens der Mehrheitspartei behauptet wurde. StR. Landauer forderte weiters, in Anlehnung an das Frauenhaus ein Kinderhaus zu schaffen.

LAbg. Mag. Christine LAPP (SPÖ) würdigte, daß die Kontaktaufnahme bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft sich seit der Einrichtung dieser Stelle vervierfacht habe. Durch die Ausweitung der Beratung könne eine echte Anerkennung der Kinder langsam erreicht werden. Sie forderte das Antragsrecht für Kinder bei Besuchsrecht und Obsorge und würdigte die Umsetzung vieler Forderungen der Kinder- und Jugendanwaltschaft aus dem vorjährigen Bericht.

LAbg. Mag. Alexandra BOLENA (LIF) kritisierte die geringe Dotierung der Kinder- und Jugendanwaltschaft im Vergleich zur Umwelt- bzw. Patientenanwaltschaft. Vor allem bemängelte sie das Fehlen von Verwaltungspersonal sowie einer flächendeckenden Information und Schulung, wie sie in den Bundesländern üblich seien.

LAbg. KENESEI (G) bedauerte, daß sich Bauordnung und Verkehrsorganisation von einer kinder- und jugendfreundlichen Gestaltung der Stadt wegentwickelt hätten. So sei es für Kinder, die nicht im Einzugsgebiet einer U-Bahn wohnen, wenig verständlich, daß Fahrräder und Inline-Skater in Bus und Straßenbahn nicht transportiert werden dürfen. Auch der Ton der Verkehrsbetriebebediensteten gegenüber Kindern sei oft wenig verständig. Kenesei kritisierte auch die für Kinder lebensgefährliche Schrägparkordnung rund um Parkanlagen.

LAbg. Walter STROBL (ÖVP) forderte die Aufnahme einer Stellungnahme des Landesjugendreferates in den Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft und befaßte sich mit der drohenden Jugendarbeitlosigkeit. Er verlangte die Entlastung der Wirtschaft bei der Ausbildung Jugendlicher und die Reform des Berufschulwesens. Weiters verlangte er Berufsorientierung in der Schule, Berufsvorbereitung durch eine Schnupperlehre, Suchtgiftprävention im Volksschulbereich sowie eine Bildungsoffensive im Bereich neuer Technologien.

LAbg. Brigitte SCHWARZ-KLEMENT (FPÖ) kritisierte, daß im Gegensatz zu geistig Schwerstbehinderten weder Gehörlose, noch Blinde in den AHS-Bereich integriert worden seien. Der ausschließliche Unterricht an eigenen Schulen bedeute totale soziale Isolation. Sie forderte Begleitlehrer für Gehörlose sowie Unterrichtsmittel in Blindenschrift. (Forts.) rö/vo

(RK vom 23.01.1997)