Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.04.1997:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Verdacht auf Schweinepest in Wien

Wien, 18.4. (RK-KOMMUNAL) Nach Bekanntwerden des Verdachts auf Schweinepest an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien am Donnerstag haben die Behörden noch am selben Tag rasch reagiert. So hat die Veterinärdirektion des Landes Wien umgehend die Schließung der Hochschule veranlaßt. Der Studienbetrieb sowie der ...

Wien, 18.4. (RK-KOMMUNAL) Nach Bekanntwerden des Verdachts auf Schweinepest an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien am Donnerstag haben die Behörden noch am selben Tag rasch reagiert. So hat die Veterinärdirektion des Landes Wien umgehend die Schließung der Hochschule veranlaßt. Der Studienbetrieb sowie der Tierverkehr wurden eingestellt. Der Verkehr von Personen beschränkt sich seitdem nur auf das Notwendigste. Zudem umfassen die präventiven Maßnahmen des Wiener Veterinäramts das Auslegen von Seuchenteppichen. Mit Desinfektionsmittel getränkte Filzteppiche verhindern so die Ausbreitung des nur für Schweine gefährlichen Virus. "Die Schweinepest ist für Schweine extrem ansteckend und tödlich. Bei der Erhärtung des Verdachts gilt es, alle weiteren Maßnahmen zum Schutz landwirtschaftlicher Betriebe in Wien zu treffen", so Konsumentenschutz-Stadträtin BRAUNER in einer ersten Reaktion. "Für Menschen und Haustiere", so der dringende Appell aus dem Rathaus an die BürgerInnen, "besteht durch den Virus absolut keine Gefährdung." Deshalb sei natürlich auch der Verzehr von Schweinefleisch absolut unbedenklich.

Verdacht durch sieben Ferkel aus einem steirischen Landwirtschaftsbetrieb

Sieben Ferkel, zur medizinischen Überprüfung aus der Steiermark nach Wien geschickt, waren Auslöser des derzeitigen Seuchenverdachts in Wien. Nach einer ersten virologischen Untersuchung zur Feststellung von Antikörpern (sogenannter "Elisa-Test") habe sich, so die Auskunft der Veterinärexperten, der Verdacht erhärtet. Nun wird in einer zweiten technisch aufwendigen Untersuchung nach dem tatsächlichen Virus in den Zellkörpern gesucht. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Laufe des Samstags erwartet. Bei einem weiteren positiven Testergebnis, wie das Veterinäramt bestätigte, würden die betroffenen Tiere getötet und verbrannt werden. Das gesamte Uni-Gebäude müßte folglich binnen sieben Tage zwei Mal desinfiziert werden. Dann könnte die Tierseuche für Erloschen erklärt werden. (Schluß) wb/rr

(RK vom 18.04.1997)