Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.04.1997:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wiener Gemeinderat (12)

Wien, 24.4. (RK-KOMMUNAL) GR Josefa TOMSIK (SPÖ) beantragte eine Förderung von 200.000 Schilling für den Verein "Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen". GR Mag. Gabriele HECHT (LIF) stellte fest, daß diese Subvention nicht ausreichend für den Weiterbestand und die wichtige Arbeit dieses Vereines ...

Wien, 24.4. (RK-KOMMUNAL) GR Josefa TOMSIK (SPÖ) beantragte eine Förderung von 200.000 Schilling für den Verein "Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen".

GR Mag. Gabriele HECHT (LIF) stellte fest, daß diese Subvention nicht ausreichend für den Weiterbestand und die wichtige Arbeit dieses Vereines sei. Die Stadt Wien bevorzuge den von ihr selbst ins Leben gerufenen Verein, der die gleiche Arbeit als 24-Stunden-Notruf leiste.

GR Jutta SANDER (G) argumentierte ähnlich und bezeichnete die geplante Subvention als aktive Sterbehilfe für den Verein. Sie stellte - gemeinsam mit GR Hecht - einen ABÄNDERUNGSANTRAG, der die Erhöhung der Subvention auf 600.000 Schilling vorsieht.

GR Barbara SCHÖFNAGEL (FPÖ) schloß sich ihren Vorrednerinnen an und stellte zusätzlich einen BESCHLUSSANTRAG, der Verein solle in dem Ausmaß subventioniert werden, das eine kontinuierliche Arbeit ermögliche.

GR Martina LUDWIG (SPÖ) wies auf die langjährige Arbeit der Sozialdemokraten für die Frauen hin. Der zusätzlich ins Leben gerufene 24-Stunden-Notruf liege auf dieser Linie. Von dem älteren Verein "Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen" unterscheide ihn die inhaltiche Ausrichtung, beide Vereine sollten komplementär arbeiten.

GR Mag. Alexandra BOLENA (LIF) meinte, mit der ihrer Meinung nach zu geringen Subvention werde die jahrelange Arbeit des Vereines bestraft. Zusätzlich setzte sich Bolena für das Projekt "Schlußstrich" ein, das ausstiegswilligen Prostituierten helfen soll. Sie stellte den ANTRAG, die Frauenstadträtin solle dieser Initiative 1,5 Millionen Schilling zur Verfügung stellen.

ABSTIMMUNG: Das Geschäftstück wurde einstimmig angenommen, der Abänderungsantrag der Grünen und Liberalen blieb ebenso in der Minderheit wie der Beschlußantrag der Freiheitlichen. Der Liberale Beschlußantrag bezüglich des Projektes "Schlußstrich" wurde einstimmig zugewiesen. (Forts.) gab/be

(RK vom 24.04.1997)