Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.06.1997:
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Wiener Gemeinderat (13)

Wien, (OTS) GR Dr. Hahn (ÖVP) warnte vor einer Reduktion der Großgeräte im extramuralen Bereich, die kontraproduktiv wäre. Der Krankenanstaltenverbund sollte sich in Richtung Holding entwickeln, die einzelnen Krankenanstalten zu juristisch weitgehend eigenständigen Unternehmen. Den Ordensspitälern wäre eine ...

Wien, (OTS) GR Dr. Hahn (ÖVP) warnte vor einer Reduktion der Großgeräte im extramuralen Bereich, die kontraproduktiv wäre. Der Krankenanstaltenverbund sollte sich in Richtung Holding entwickeln, die einzelnen Krankenanstalten zu juristisch weitgehend eigenständigen Unternehmen. Den Ordensspitälern wäre eine gesicherte finanzielle Basis zu verschaffen, so Hahn.

Die Summe der genannten Einsparungen im Gesundheitsbereich sei zweifelhaft, erklärte StR. Karin Landauer (FPÖ), weil sie großteils auf falschen Annahmen im zum Vergleich herangezogenen Voranschlag beruhten. Echte Einsparungspotentiale wären vorhanden, die dafür notwendigen Reformen aber ausständig. Kritik übte Landauer an der Drogenpolitik und an der Person des Drogenkoordinators.

GR Kurt Wagner (SPÖ) verwies darauf, daß die Betriebsausgaben real um 1,9 Prozent gesunken, die Investitionen jedoch gestiegen seien; zahlreiche Verbesserungen im Krankenhausbereich wären die Folge gewesen. Drei ehrgeizige Ziele konnten im Vorjahr umgesetzt werden, so Wagner: die Sicherung der hohen Qualität und Dichte der Versorgung, die Stabilisierung der Kostenentwicklung und die Garantie der Arbeitsplätze.

Nicht unüberschaubare Zahlen, sondern Menschen müßten im Mittelpunkt der Debatte stehen, stellte GR Maria Hampel-Fuchs (ÖVP) fest. In der Drogenpolitik wären bessere Beratung, mehr Therapieplätze und mehr Familienpolitik im allgemeinen erforderlich. Im kommenden Jahr sollte ein Programm zur Motivation der Bevölkerung in Richtung Gesundheitsvorsorge einen Schwerpunkt bilden.

GR Mag. Kowarik (FPÖ) verwies auf divergierende Zahlen in diversen Publikationen und verschiedene Widersprüchlichkeiten, die den Rechnungsabschluß als nicht sehr vertrauenserweckend erscheinen ließen. Viele ungelöste Probleme wie die Ausgliederung des AKH, ein Gesamtkonzept Gesundheitsreform oder die Reform der Pflegeheime stünden noch an.

GR Martina Malyar (SPÖ) beschäftigte sich mit der Frauenpolitik im Gesundheitsbereich, die als Querschnittpolitik vor allem in der Altersbetreuung eine wichtige Rolle spiele. Für das Vorjahr konstatierte sie eine Effizienzsteigerung in der Spitzenmedizin für alle Patientinnen und Patienten. (Forts.) roh/rr

(RK vom 23.06.1997)