Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.06.1997:
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Wiener Gemeinderat (3)

Wien, (OTS) StR. Rieder (SPÖ) beantragte im Interesse einer Strukturreform der Städtischen Gesundheitseinrichtungen die Übersiedlung von Einrichtungen des Neurologischen Krankenhauses Maria Theresien-Schlössel, der Kinderklinik Glanzing und der Poliklinik. Aufwendungen von 350 Millionen stehen künftige Einsparungen ...

Wien, (OTS) StR. Rieder (SPÖ) beantragte im Interesse einer Strukturreform der Städtischen Gesundheitseinrichtungen die Übersiedlung von Einrichtungen des Neurologischen Krankenhauses Maria Theresien-Schlössel, der Kinderklinik Glanzing und der Poliklinik. Aufwendungen von 350 Millionen stehen künftige Einsparungen von 268 Millionen pro Jahr gegenüber, sagte Rieder. Die Übersiedlung der Poliklinik ins Sophienspital soll zusätzliche Betten für die Rehabilitation von Schenkelhalsbrüchen bringen. Das Krankenhaus Maria Theresien-Schlössel wird auf die Baumgartner Höhe verlegt, um Synergieefekte zu erreichen. Die Intensivneonatologie aus Glanzing soll im Wilhelminenspital durch die Verknüpfung der medizinischen Ressourcen verbessert werden.

GR Mag. Alexandra Bolena (LIF) befürwortete die Intentionen des Gesundheitsstadtrates und verlangte darüber hinaus eine privatwirtschaftliche Trägerschaft für den Krankenanstaltenverbund. Die politische Einflußnahme müsse weiter minimiert werden. Das Beharren der Belegschaft auf Beschäftigung in einem bestimmten Haus müsse zugunsten höherer Flexibilität aufgegeben werden. Im Pflegebereich müsse weiter dezentralisiert werden, deshalb sei beispielsweise eine Förderung des Hospizes Kaisermühlen durch die Stadt anzustreben.

GR Alessandra Kunz (G) vermochte in den zur Beschlußfassung anstehenden Maßnahmen keine Strukturreform zu erkennen. So hätte beispielsweise die Reform des Lainzer Pflegeheimes statt in 20 Jahre deutlich rascher vorgenommen werden können. In Glanzing müsse die Kinderversorgung weiter gewährleistet bleiben, und in der Semmelweisklinik sollte wenigstens eine kleine neonatologische Einheit geboten werden. Das Konzept sei gesundheitsplanerisch unausgereift, und die Realisierung bedeute verlorenen Aufwand in Höhe einer Viertel Milliarde für die Investitionen, die in den betroffenen Häusern in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden. Deshalb werde sich das Kontrollamt mit diesen Projekten auseinanderzusetzen haben. (Forts.) and/vo

(RK vom 25.06.1997)