Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.11.1997:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wiener Gemeinderat - Budgetdebatte (8)

Wien, (OTS) GR Dr. Hahn (ÖVP) betonte, daß im Budget des Krankenanstaltenverbundes die Eindämmung der Kostenexplosion gelungen sei. Er begrüßte die Bestellung von Prof. Hauke und dankte Prof. Naegler für seine Arbeit. Ziel der Gesundheitspolitik müßte ein kompletter Umbau des Gesundheitswesens sein, in dem ...

Wien, (OTS) GR Dr. Hahn (ÖVP) betonte, daß im Budget des Krankenanstaltenverbundes die Eindämmung der Kostenexplosion gelungen sei. Er begrüßte die Bestellung von Prof. Hauke und dankte Prof. Naegler für seine Arbeit. Ziel der Gesundheitspolitik müßte ein kompletter Umbau des Gesundheitswesens sein, in dem Spitalsaufenthalte und Ambulanzbesuche reduziert werden und Gruppenpraxen sowie die Arztbehandlung im Vordergrund stehen sollen. Im Zusammenhang mit der Ausbildung von Medizinern plädierte Hahn für eine Studienrichtung Medizinökonomie. Der Redner konzidierte dem Gesundheitsstadtrat, daß es ihm gelungen sei, das Vertrauen der Menschen in die Medizin zu stärken. Besonders hob Hahn hervor, daß in Wien eine verschuldensunabhängige Patientenentschädigung geschaffen worden sei. Abschließend gab der Redner seiner Hoffnung Ausdruck, daß es bald zu einer Regelung der Finanzierung für die Ordensspitäler komme.

StR Karin Landauer (FPÖ) schloß sich dieser Hoffnung ihres Vorredners an und unterstrich die Bedeutung der Ordensspitäler für Wien. Die Rednerin urgierte einen Lehrstuhl für Geriatrie und forderte den Ausbau der Geriatrie und auch der Sterbebegleitung. Im Zusammenhang mit Personalumschichtungen in den Wiener Spitälern sprach sich Landauer dafür aus, mehr mit den betroffenen Mitarbeitern zu sprechen. Damit könnten viele Unstimmigkeiten und Mißverständnisse vermieden werden. Bei der psychosozialen Betreuung sollte es eine Änderung des Unterbringungsgesetzes geben, um den Patienten mehr Schutz zu geben. Landauer kritisierte, daß die Sachwalterschaft für Patienten durch Rechtsanwälte oft nicht funktioniere, da manche Rechtsanwälte zu viele Fälle übernehmen würden. Sie forderte weiters ein eigenes Drogenbudget und die Forcierung der Vorsorgemedizin.

GR Ilse Forster (SPÖ) meinte, wenn eine Änderung des Unterbringungsgesetzes gefordert werde, sollte man auch sagen, in welche Richtung diese Änderung vorgenommen werden sollte. Die Forderung nach einem eigenen Drogenbudget lehnte Forster ab, da Drogenpolitik Querschnittspolitik sei. Zum Gesundheitsbudget erklärte die Rednerin, daß dieses vom Sparwillen geprägt sei. Investitionen des Krankenanstaltenverbundes seien auch wichtige Impulse für die Wirtschaft, erklärte Forster. Wien sei Zentrum der Spitzenmedizin und habe im österreichweiten Vergleich den höchsten Anteil an Ärzten und Personal. Als kommende Aufgaben bezeichnete Forster zwei neue Pflegezentren in Wien und patientenorientierte Verbesserungen. Auch Forster hob die verschuldensunabhängige Patientenentschädigung hervor. Zur Causa "Teleges" forderte die Rednerin eine umfassende, aber auch faire Behandlung und kritisierte in diesem Zusammenhang mehrere Äußerungen von Gemeinderäten der Liberalen. (Forts.) js/sp

(RK vom 25.11.1997)