Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.11.1997:
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Görg für 0,5-Promille-Grenze

Wien, (OTS) Mit Nachdruck sprach sich der Wiener ÖVP- Parteiobmann Vizebürgermeister Dr. Bernhard Görg am Mittwoch bei einer Pressekonferenz für die Einführung der 0,5-Promille-Grenze aus, wie sie in den meisten europäischen Ländern gilt. Kritik übte der Wiener Parteichef an der Haltung der Bundespartei in dieser ...

Wien, (OTS) Mit Nachdruck sprach sich der Wiener ÖVP- Parteiobmann Vizebürgermeister Dr. Bernhard Görg am Mittwoch bei einer Pressekonferenz für die Einführung der 0,5-Promille-Grenze aus, wie sie in den meisten europäischen Ländern gilt. Kritik übte der Wiener Parteichef an der Haltung der Bundespartei in dieser Frage: "Zu unseren Grundsätzen gehört die Verantwortung des Einzelnen für die Gesellschaft. Weniger Alkohol am Steuer bedeutet verantwortungsvolles Handeln, mehr Alkohol am Steuer bedeutet weniger verantwortungsvolles Handeln. Dafür kann die ÖVP nicht sein!"

Auch wenn er sie nicht teile, könne er zwar grundsätzlich die Begründung nachvollziehen, daß die bestehende 0,8-Promille-Grenze nicht geändert, sondern ihre Einhaltung schärfer kontrolliert werden solle, weil die meisten Lenker, die unter Alkoholeinfluß Unfälle verursachten, deutlich mehr konsumiert hätten, meinte Görg. Er berichtete aber, er habe kürzlich unter ärztlicher Aufsicht einen Test gemacht und sich "dabei gewundert, wieviel man trinken kann, bis man die 0,8-Promille-Grenze durchbricht". Er selbst habe sich schon vor dieser Grenze in der Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt gefühlt, weil das Seh- und Reaktionsvermögen spürbar nachlasse. Er sei nicht für 0,0 Promille, "denn es ist nichts dagegen zu sagen, daß einer zum Essen ein Seidel Bier trinkt".

Dr. Görg betonte, er sei kein Vorkämpfer für eine Abstimmung des Wiener Landtages zu diesem Thema, sollte sie aber kommen, so wünsche er sich eine klare und eindeutige Mehrheit für 0,5 Promille. Bei der Volkspartei werde es selbstverständlich keinen Klubzwang gegen. (Schluß) lei/bs

(RK vom 26.11.1997)