Wiener Gemeinderat (4)

Wien, (OTS) GR Mag. Gabriele Hecht (LIF) begründete beim Antrag auf eine Grundstückstransaktion zur Errichtung eines Multiplex-Kinos auf der Platte die Ablehnung ihrer Fraktion mit dem nicht nachvollziehbaren Preisnachlaß an die Errichtungsgesellschaft des geplanten Multiplex-Kinos. Weiters befürchtete sie, daß es ...

Wien, (OTS) GR Mag. Gabriele Hecht (LIF) begründete beim Antrag auf eine Grundstückstransaktion zur Errichtung eines Multiplex-Kinos auf der Platte die Ablehnung ihrer Fraktion mit dem nicht nachvollziehbaren Preisnachlaß an die Errichtungsgesellschaft des geplanten Multiplex-Kinos. Weiters befürchtete sie, daß es mit der Errichtung solcher Filmpaläste zu nicht akzeptablen Verkehrsstaus kommen könnte.

StR. Dr. Friedrun Huemer (G) warnte davor, daß die geplanten Multiplex-Kinos die bestehende städtische Kinolandschaft ruinieren würden und betonte, daß zum jetzigen Zeitpunkt Kinos von solcher Art in den Kategorien des Flächenwidmungsplanes aus ihr unverständlichen Gründen nicht berücksichtigt seien. Sie regte entsprechende Maßnahmen an.

GR Dr. Salcher (ÖVP) sagte, daß der grundsätzliche Strukturwandel in der Kinolandschaft in Richtung Großraumkinos mit mehreren Sälen auch in Wien nicht zu verhindern sei. Daraus erwachse der Stadt sicherlich eine kulturpolitische Aufgabe zur Wahrung der Vielfalt der Kinos. Dennoch glaube er, daß schlußendlich auch im Kulturbereich einzig und allein der mündige Konsument über Angebot und Nachfrage entscheide. In Zukunft versprach er, daß bei Grundstücksverkäufen dieser Art gleiche Regeln für alle interessierten Betreiber gelten werden.

GR Susanne Kovacic (FPÖ) begründete ihre Ablehnung mit der undurchsichtigen Vorgangsweise beim Geschäftsabschluß zwischen Stadt Wien und Immobilien Leasing G.m.b.H. BAL HEKATE. Es könne nicht sein, daß die Stadt um viel Geld besten Baugrund schaffe, nur um diesen dann zu auffallend unüblichen Bodenpreisen wieder zu verkaufen.

Als sowohl kulturelle wie auch wirtschaftliche Bereicherung für den Norden Wiens begrüßte GR Renate Winklbauer (SPÖ) die Errichtung des Multiplex-Kinos auf der Platte. Aufgrund der ausgezeichneten Verkehrsanbindung durch die U 1 halte sie mögliche Verkehrsstaus für äußerst unwahrscheinlich. Ob es in Zukunft wirklich zur Realisierung aller in Wien geplanten Multiplex-Kinos komme, werde erst die Annahme oder Ablehnung seitens des Publikums zeigen.

Auch GR Kenesei (G) betonte, daß klare Regeln bei Grundstücksverkäufen, aber auch in der Stadtplanung notwendig seien. Im Unterschied zu Salcher finde er eine Ausweitung der Widmungskategorien um die Kategorie Multiplex-Kino als durchaus sinnvoll und dringend angebracht. (Forts.) he/vo

(RK vom 27.11.1997)