Preyer`sches Kinderspital: Schach dem Unfalltod bei Kindern

Wien, (OTS) An der Kinderchirurgischen Abteilung - Leitung Univ. Doz. Dr. Günter Fasching des Gottfried von Preyer'schen Kinderspitals der Stadt Wien findet von 26. bis 27. Februar der erste Wiener Kinder -Unfallverhütungskurs statt. Dieser vom Österreichischen Komitee für Unfallverhütung im Kindesalter organisierte ...

Wien, (OTS) An der Kinderchirurgischen Abteilung - Leitung Univ. Doz. Dr. Günter Fasching des Gottfried von Preyer'schen Kinderspitals der Stadt Wien findet von 26. bis 27. Februar der erste Wiener Kinder -Unfallverhütungskurs statt. Dieser vom Österreichischen Komitee für Unfallverhütung im Kindesalter organisierte Kurs richtet sich an MitarbeiterInnen von Kindergärten, Schulen, Mütterberatungsstellen und allen anderen Institutionen, die mit Kindern arbeiten. Während der beiden Tage werden in Vorträgen und konkreten Demonstrationen die häufigsten Unfallgefahren aufgezeigt sowie wirksame Methoden der Prävention und unmittelbaren Unfallverhütung vermittelt. Ziel dieser Initiative ist es, die Unfallzahlen von Kindern in Österreich zu senken. Informationen zum Kurs erhalten Sie im Kursbüro unter der Telefonnummer 60113-205.

Jährlich rund 150 Kinder-Todesfälle durch Unfälle

Jährlich sterben in Österreich rund 130 bis 150 Kinder an den Folgen von Unfällen, wobei ein Großteil dieser tödlichen Unfälle im Haus oder Garten passiert. "Wir wollen aufzeigen, daß es mit einfachen Mitteln möglich ist, viele der Kinderunfälle zu verhindern", erklärte Dozent Fasching im Rahmen der Eröffnung des Kurses. "So lassen sich durch das Tragen von Helmen beim Fahrradfahren, richtiges Anschnallen im Kindersitz oder richtiges Aufbewahren von Putzmitteln oder Medikamenten viele Unfälle und somit Verletzungen vermeiden."

Pro Jahr erleiden rund 260.000 Kinder Unfälle

Im Jahr 1995 erlitten rund 263.000 Kinder in Österreich Unfälle. Das sind rund 32 Prozent aller Unfälle in Österreich, womit in der Altersgruppe von 0 bis 15 überdurchschnittlich viele Unfälle passieren. Der Großteil (194.000 oder 74 Prozent) der Kinderunfälle - passierte im Bereich Heim und Freizeit, und 101.800 Unfälle davon im engeren Bereich Haus und Garten. Dies belegt, daß einfache Präventionsmaßnahmen wie oben beschrieben, zu einer deutlichen Senkung der Unfallzahlen beitragen können, da sich ein Großteil der Kinder-Unfälle in diesem Bereich ereignet.

Von den 263.000 Unfällen endeten 127 tödlich. Damit sind bei Kindern und Jugendlichen von 1 bis 15 Jahren Unfälle die eindeutig häufigste Todesursache. Experten gehen davon aus, daß rund 11 Prozent der Kinder, die einen Unfall erleiden, stationär in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt vier Tage. Rund 16 Prozent aller Krankenhausaufenthalte von Kindern gehen auf Unfälle zurück.

Cirka 2.500 Kinder (1 Prozent aller verunfallten Kinder) tragen bleibende Schäden davon.

Jeder zehnte Österreicher erleidet pro Jahr einen Unfall

Im Jahr 1995 gab es in Österreich insgesamt 813.000 Unfälle (Wien: 110.000 Unfälle oder 14 Prozent), wovon 59 Prozent (479.000 Unfälle) im Bereich Heim und Freizeit passieren. Die restlichen Unfälle verteilen sich auf folgende Bereiche: Arbeit: 158.000 Unfälle (19 Prozent), Sport: 118.000 Unfälle (15 Prozent), Verkehr: 58.000 Unfälle (7 Prozent). Von den 2.969 tödlichen Unfällen insgesamt entfällt ebenso der Großteil, 1.271 Unfälle (42 Prozent), auf den Bereich Heim und Freizeit. (Schluß) mmr

(RK vom 26.02.1998)