Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.02.1998:
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Wiener Gemeinderat (3)

Wien, (OTS) GR Reiter (SPÖ) ersuchte um Kenntnisnahme des "Leitprogramms Donaustadt-West" mit dem Teil A (Leitbild: Grundzüge, Leitsätze und Entwicklungsziele) und dem Teil B (Entwicklungskonzept: Räumliche Konzepte und Maßnahmenvorschläge). Vizebürgermeister Dr. Görg (ÖVP) erinnerte daran, daß im September 1997 ...

Wien, (OTS) GR Reiter (SPÖ) ersuchte um Kenntnisnahme des "Leitprogramms Donaustadt-West" mit dem Teil A (Leitbild: Grundzüge, Leitsätze und Entwicklungsziele) und dem Teil B (Entwicklungskonzept: Räumliche Konzepte und Maßnahmenvorschläge).

Vizebürgermeister Dr. Görg (ÖVP) erinnerte daran, daß im September 1997 der prinzipielle Beschluß gefaßt worden sei, zwei U-Bahn-Linien forciert zu bauen. Damals habe man der U1 in Richtung Norden sowie dem Bau einer U-Bahn in Richtung Donaustadt Priorität eingeräumt. Daran habe sich nichts geändert. Görg sprach sich erneut dafür aus, daß die U2/5 von zwei Seiten gleichzeitig gebaut werden sollte. Eine definitive Entscheidung werde im Mai fallen. Zur Frage der Trassenführung der neuen U-Bahn-Linie sagte er, die Variante vom Karlsplatz in die Donaustadt wäre für den 22. Bezirk die etwas bessere Lösung gewesen. Demgegenüber wäre die Überlegung gestanden, einen wesentlichen Teil der Leopoldstadt an die U-Bahn anzubinden. Man habe sich für letztere Möglichkeit entschieden, weil dies auch einen Entwicklungsschub für die Taborstraße bedeute. Bezüglich des Fertigstellungstermins nannte Görg im optimalen Fall das Jahr 2007, im negativen Fall das Jahr 2009.

Die Variante Schottenring sei die richtige Entscheidung, betonte GR Pöschl (LIF). Enttäuscht sei man wegen des Zeitplanes. Angesichts des täglichen Chaos auf der Tangente sei er dafür, die Strecke Praterstern-Stadlau gleichzeitig mit dem Teil Praterstern- Innenstadt zu errichten. So sollte es möglich sein, so Pöschl, bereits 2005 mit den Bauarbeiten fertig zu sein. Er brachte einen entsprechenden Antrag ein, der diese Umstrukturierung vorsieht. Zum Bezirksentwicklungsplan Donaustadt sagte er, dieser sollte eine Bestandsbeschreibung beinhalten, Probleme aufzeigen, Ziele, Maßnahmen und Projekte nennen, einen Zeitrahmen vorgeben und Fragen der Finanzierung behandeln. Seine Partei lehne den Bezirksentwicklungsplan ab, weil die Sicherung des Grünraumes fehle, nahezu nichts über erneuerbare Energieversorgung enthalten sei, diverse Maßnahmen im Bereich des Individualverkehrs fehlen, und der Radverkehr als Stiefkind behandelt werde.

GR Mag. Chorherr (G) forderte das endgültige "Aus" für den Plan einer sechsten Donauquerung. Selbst Gutachter hätten festgestellt, daß dafür absolut keine Notwendigkeit bestehe. Bezüglich der neuen U-Bahn-Linie in die Donaustadt hoffe er, daß diese tatsächlich 2007 fahren werde. Chorherr regte einen eigenen U-Bahn-Ausschuß an, wie das beispielsweise in München praktiziert werde. Dieser Ausschuß sollte sich mit allen relevanten Fragen beschäftigen. Dringend notwendig sei ein klares Konzept für den Praterstern. Es sollte nicht nur mit den ÖBB bezüglich des Zustandes des Bahnhofs Praterstern gesprochen werden, auch inhaltliche Vorgaben über den künftigen Praterstern wären dringend nötig. (Forts.) ull/vo

(RK vom 27.02.1998)