Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.02.1998:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wiener Gemeinderat (8)

Wien, (OTS) Zur erstmals auf drei Jahre genehmigten Subvention an die Gesellschaft der Musikfreunde und die Wiener Konzerthausgesellschaft drückte StR. Dr. Friedrun Huemer (G) ihre Freude aus, daß es unter Mithilfe der Grünen endlich zu einem derartigen Vorgang gekommen sei. Eine über drei Jahre reichende ...

Wien, (OTS) Zur erstmals auf drei Jahre genehmigten Subvention an die Gesellschaft der Musikfreunde und die Wiener Konzerthausgesellschaft drückte StR. Dr. Friedrun Huemer (G) ihre Freude aus, daß es unter Mithilfe der Grünen endlich zu einem derartigen Vorgang gekommen sei. Eine über drei Jahre reichende Subventionierung sei nicht nur eine Verwaltungsvereinfachung, sondern durch die dadurch längerfristig mögliche Planung auch ein großer Gewinn, der auch andere Kulturbereiche erfassen sollte.

GR Dr. Salcher (ÖVP) hob hervor, daß es unter Kulturstadtrat Marboe eben nicht nur Beschlüsse, sondern auch Realisierungen gebe. Es wies auch darauf hin, daß durch die dreijährige Subventionierung Ausstattungen nun nicht mehr nur geleast, sondern auch gekauft werden könnten.

GR Dr. Hahn (ÖVP) wies abschließend darauf hin, daß durch dieses neue Verfahren auch rechtzeitig vor einem neuen Subventionsbeschluß eine Kontrolle auf die inhaltliche Umsetzung erfolgen könne.

Abstimmung: Einstimmig angenommen.

Subvention an den Verein zur Förderung der Sir-Karl-Popper- Schule

Zur Vergabe einer Subvention von einer Million Schilling an den Verein zur Förderung der Sir-Karl-Popper-Schule kritisierte GR Susanne Jerusalem (G), daß Monat für Monat in Wien viele Schulversuche von engagierten LehrerInnen erarbeitet würden. Es sei erstmalig, daß für einen Schulversuch in den Steuertopf gegriffen werde. Dies sei eine Provokation seitens der ÖVP.

GR Dr. Salcher (ÖVP) wies diesen Vorwurf mit Verweis darauf zurück, daß nicht der Schulversuch gefördert würde, sondern der Verein zur Gründung der Schule. Österreich sei auf dem Gebiet der Begabtenförderung außerhalb von Sport und Musik bisher ein Entwicklungsland gewesen. Es sei falsch, zwar behinderte Kinder besonders zu fördern, nicht aber besonders begabte.

GR Brigitte Schwarz-Klement (FPÖ) kritisierte, daß zugunsten der Karl-Popper-Schule die Kindergartengruppe im Gymnasium am Wiedner Gürtel geschlossen werden müsse. Da weiters die Gemeinderäte Dr. Salcher und Prof. Strobl Mitglieder des Vereins seien, handle es sich um eine Förderung der ÖVP, die sich damit den bildungspolitischen Verrat Gesamtschule abkaufen habe lassen.

GR Susanne Jerusalem (G) kritisierte in einer weiteren Wortmeldung, daß die ÖVP-Schulministerin die Bezahlung der Lehrer anderer Alternativschulen blockiere und meinte, daß in einer Begabtenförderungsschule nicht nach Jahrgangsklassen unterrichtet werden solle.

GR Dr. Salcher (ÖVP) wies ebenfalls in einer zweiten Wortmeldung den Vorwurf der Kindergartenabsiedelung aufgrund der Karl-Popper-Schule zurück. Diese erfolge wegen einer Rechnungshofkritik. Der Unterricht in Jahrgangsklassen sei notwendig, um Maturaberechtigung zu erreichen.

Abstimmung: Mehrheitlich angenommen. (Forts.) rö/rr

(RK vom 27.02.1998)