Wiener Gemeinderat - Budgetdebatte (4)

Wien, (OTS) StR. Gintersdorfer (FPÖ) beschäftigte sich mit dem Slogan des Kulturstadtrates der "Entparteipolitisierung". Darunter sei leider nicht zu verstehen, daß sich Politiker aus SPÖ- oder ÖVP-nahen Vereinen zurückziehen. Bei den Wiener Festwochen und den Wiener Symphonikern würden aber Kulturpolitiker ...

Wien, (OTS) StR. Gintersdorfer (FPÖ) beschäftigte sich mit dem Slogan des Kulturstadtrates der "Entparteipolitisierung". Darunter sei leider nicht zu verstehen, daß sich Politiker aus SPÖ- oder ÖVP-nahen Vereinen zurückziehen. Bei den Wiener Festwochen und den Wiener Symphonikern würden aber Kulturpolitiker zurückgedrängt. Er empfinde es als politisch nicht unsittlich, wenn Kulturpolitiker in den Gremien von Festwochen und Symphonikern Kontroll- und Budgetaufgaben wahrnehmen. Der Kulturstadtrat sichere sich seinen politischen Einfluß auf andere Art, daher sei der Slogan der "Entparteipolitisierung" nur ein vordergründiger. In diesem Zusammenhang kritisierte Gintersdorfer auch die Subventionen für Donauinselfest und Stadtfest aus dem Kulturbudget.

GR Woller (SPÖ) äußerte seine Freude über das höchste Kulturbudget in Wien in der Zweiten Republik. Es gebe eine Steigerung von mehr als 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies zeige deutlich, daß Wien der Kultur einen vorrangigen Platz einräume. In Wien gebe es derzeit auch die größte Kulturbaustelle der Welt: das Museumsquartier, dessen Errichtung nach Plan verlaufe. Besonders hob der Redner die gelungene Gesamtlösung um das Holocaust-Mahnmal am Judenplatz hervor. Der Besucherrückgang bei den Theatern sei, so Woller, nicht dramatisch, das Interesse am Theater in Wien sei ungebrochen. Im Bereich des zeitgenössischen Tanzes habe es in diesem Jahr zahlreiche erfolgreiche Aufführungen gegeben, ein Tanzhaus sei dringend notwendig. (Forts.) js/vo

(RK vom 24.11.1998)