Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.11.1998:
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Wiener Gemeinderat - Budgetdebatte (9)

Wien, (OTS) Ein besseres Management für Frauenangelegenheiten forderte GR Mag. Alexandra Bolena (LIF). Es sei ihr zum wiederholten Mal passiert, daß sie im Frauenbüro nur mit dem Tonbanddienst verbunden wurde und wochenlang keine Auskünfte erhalten habe. Außerdem kritisierte Bolena die geplante 8,5 Millionen ...

Wien, (OTS) Ein besseres Management für Frauenangelegenheiten forderte GR Mag. Alexandra Bolena (LIF). Es sei ihr zum wiederholten Mal passiert, daß sie im Frauenbüro nur mit dem Tonbanddienst verbunden wurde und wochenlang keine Auskünfte erhalten habe. Außerdem kritisierte Bolena die geplante 8,5 Millionen Schilling teure Frauenkampagne: "Wir brauchen keine Kampagne, die Frauen einreden soll, daß sie sich in dieser Stadt wohlfühlen, sondern wir brauchen ein besseres Service für die Frauen in dieser Stadt".

GR Jutta Sander (G) stellte fest, daß das Gleichbehandlungsgesetz in anderen Ländern viel weiterführender sei als in Wien. Im nationalen Beschäftigungsplan schienen unter "qualifizierten" Ausbildungen für Frauen noch immer Putzen, Heimhilfe und Änderungsschneiderei auf. Für Prostituierte forderte Sander ein Projekt zur Betreuung und Beratung, die sicherheitspolizeiliche Überwachung solle fallen. Außerdem kritisierte Sander, daß die Behindertenquote bei der Stadt Wien nicht erfüllt werde und lieber Ausgleichstaxen bezahlt würden.

Ein Karenzgeld für alle forderte GR Ingrid Lakatha (ÖVP). Nicht nur Berufstätige, sondern auch Studentinnen und Hausfrauen sollten Karenzgeld erhalten. Außerdem sollen Frauen einen bestimmten Betrag ohne Verlust des Karenzgeldes dazuverdienen können. Der Budgetvoranschlag sehe eine Erhöhung der Frauenförderung von 19 Prozent vor. In Wien gebe es umfangreiche Serviceeinrichtungen für die Frauen, stellte Lakatha fest. Eine weitere ÖVP-Forderung: Familienfreundlichkeit solle für Firmen zum Qualitätskriterium werden. Auch die Verwaltungsreform solle Teilarbeitszeitmodelle und flexiblere Arbeitszeiten für die Frauen stärker berücksichtigen. (Forts.) eb/rr

(RK vom 24.11.1998)