Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.11.1998:
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Marboe: Budget 99 mit Rekordsumme

Wien, (OTS) Das Kulturbudget 1999 stand im Mittelpunkt des Pressegesprächs von Kulturstadtrat Peter Marboe am Montag. Weiters nahm Marboe zu den Wiener Festwochen und zur Film- und Kinoförderung in Wien Stellung. Das Kulturbudget 1999 beträgt 2,43 Milliarden Schilling. Das ist eine Steigerung um 16,26 Prozent ...

Wien, (OTS) Das Kulturbudget 1999 stand im Mittelpunkt des Pressegesprächs von Kulturstadtrat Peter Marboe am Montag. Weiters nahm Marboe zu den Wiener Festwochen und zur Film- und Kinoförderung in Wien Stellung.

Das Kulturbudget 1999 beträgt 2,43 Milliarden Schilling. Das ist eine Steigerung um 16,26 Prozent gegenüber 1998 und ein Anteil von 1,73 Prozent am Wiener Gesamtbudget. Diese Rekordsumme kommt vor allem durch den hohen Sondermittelanteil zustande, der für Baumaßnahmen (Konzerthaussanierung, der wichtige Neubau des Stadt- und Landesarchivs im Gasometer, das Projekt Judenplatz, Museumsquartier, der Umbau des Historischen Museums) bereitgestellt wurde. Um diese Mittel bereinigt, beträgt der Anstieg des Kulturbudgets gegenüber 1988 42 Millionen Schilling oder 2,02 Prozent.

Marboe betonte die Wichtigkeit dieser Baumaßnahmen, vor allem sei auch der Bau eines neues Archivs ein großes Anliegen der Stadt. Generell könne Wien - im Gegensatz zu vielen anderen Städten - das Föderungsniveau im Kulturbereich halten und in vielen Bereichen sogar noch ausbauen. Als weitere wichtige Maßnahmen nannte er die Fortsetzung der Förderungen für behindertengerechte Zugänge in Kulturinstitutionen (fünf Millionen Schilling), das hohe Förderungsniveau für die Freie Szene mit 72,5 Millionen, die abermalige, zusätzliche Sonderdotation für die Filmförderung von 10 Millionen, die auch in die Reform dieses Bereichs einfließen soll. Gesichert seien auch das Tanzhaus im Museumsquartier (hier wird es einen Saal für 350 und einen für 100 Besucher geben, zusätzlich auch die Nutzungsmöglichkeit der großen Veranstaltungshalle für 1000 Besucher), sowie das Kinderkreativzentrum. Die Mittel für den Bereich "Kultur und Integration" werden 1999 von einer auf drei Millionen Schilling angehoben. Fortgesetzt werden auch die Bemühungen um die Stärkung der kulturellen "Kleinstruktur", also kleinerer Kinos, der Jazzclubs (hier gab es mit "jazz in action" im Oktober dieses Jahres eine erfolgreiche gemeinsame Aktion) oder der Bezirksmuseen und Bezirkskulturvereine. Im Bereich der Bezirkskultur wird das 1998 eingeführte dezentrale Bezirkskulturbudget von 12 Millibnen Schilling beibehalten. Für kleinere Kinos (maximal bis zu sechs Sälen und 1.500 Besuchern) ist das Modell einer Kinoförderung in Ausarbeitung, die auch dem österreichischen Film eine gute Basis schaffen soll: österreichische Filme sollen demnach automatisch prädikatisierten Filmen gleichgestellt werden, und somit die Kinos, die österreichische Filme spielen, nach einem entsprechenden Förderungsschlüssel zusätzliche Mittel erhalten. Diese Mittel sollen aus den höheren Vergnügungssteuereinnahmen lukriert werden, die durch die Cineplexe und die damit höhere Anzahl von Besuchern erwartetet werden. Dieses Modell, so Marboe, sei rasch und effizient umsetzbar und könne damit in kurzer Zeit wirksam werden. Generell gelte es, den Kulturraum Kino zu erhalten, für das Gartenbaukino werde ein Modell gesucht, das eine Bespielung sicherstelle.

Festwochen: Dreierdirektorium bis 2001

Das Dreierdirektorium der Wiener Festwochen wird nun - es gibt ein entsprechendes Einvernehmen auch mit den Vizepräsidenten - bis 2001 die Verantwortung für die Festwochen tragen, womit auch Kontinuität für das 50-Jahr-Jubiläum der Festwochen 2001 gewährleistet sei. Gespräche über die Form der künstlerischen Leitung danach werden bereits 1999 beginnen. Mit diesem Schritt sei auch die Situation der unterschiedlichen Verträge der Direktoriumsmitglieder bereinigt worden, sagte Marboe zu diesem Thema. (Schluß) gab

(RK vom 30.11.1998)