Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.06.1999:
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Wiener Gemeinderat (10)

Wien, (OTS) GR Dr. Andreas Salcher (ÖVP) begründete die Umwidmung der Subvention für das Festival "Mozart in Schönbrunn" damit, daß die Ruine in Schönbrunn renoviert werden müsse. Ein Teil der vorgesehenen Subvention werde an die Kammeroper vergeben, der andere Teil für Freie Gruppen. Die von der FPÖ geforderte ...

Wien, (OTS) GR Dr. Andreas Salcher (ÖVP) begründete die Umwidmung der Subvention für das Festival "Mozart in Schönbrunn" damit, daß die Ruine in Schönbrunn renoviert werden müsse. Ein Teil der vorgesehenen Subvention werde an die Kammeroper vergeben, der andere Teil für Freie Gruppen. Die von der FPÖ geforderte Machbarkeitsstudie für ein Park-Theater sei insofern unzulässig, als der Eigentümer der Bund und der Betreiber ein Privater sei. Es gebe daher keinen Grund für die Gemeinde Wien, hier Geld anzubieten.

GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) warf Salcher Unverständnis vor, da sowohl die private Betriebsgesellschaft als auch der Bund und alle Magistratsabteilungen mit der Machbarkeitsstudie einverstanden seien. Es gebe bereits aus dem 18. Jahrhundert einen Plan für das Gartentheater, das alle wollen, nur der politische Wille fehle. Sie forderte daher eine getrennte Abstimmung zwischen der Subvention an die Kammeroper und den Rest des Betrages. GR Inge Zankl (SPÖ) sagte, daß es keinen Grund für Wien gebe, für das Gartentheater zu zahlen, wenn sich der Bund bereits dafür eingesetzt habe, und gab darüber hinaus das Standortproblem an der Grünbergstraße und die damit verbundene Lärmentwicklung zu bedenken. Sie habe auch kein Problem damit, wenn der Restbetrag der Umwidmung pauschal gewidmet werde.

Abstimmung: einstimmig.

Subvention in der Höhe von 2,5 Millionen für die "Vereinigung Bildender Künstler, Wiener Secession"

GR Gert Wolfram (FPÖ) begründete die Subventionsablehnung in der Höhe von 2,5 Millionen für die "Vereinigung Bildender Künstler, Wiener Secession" durch seine Partei damit, daß man dem neuen Präsidenten bei seiner Programmarbeit Entscheidungshilfe geben wolle. Der scheidende Präsident habe nach dem Motto gearbeitet "Je mehr Wirbel, desto mehr PR gratis". Das habe sich sowohl bei der Übermalung der Secession als auch bei der Ausstellung eines "grauslichen und primitiven Mühl-Bildes" gezeigt. Überdies sei der Vorstand offensichtlich uninformiert gewesen, wenn er gemeint habe, stolz darauf zu sein, daß die Secession ohne Subventionen auskommen könne.

GR Dr. Andreas Salcher (ÖVP) räumte ein, daß die Ausstellung des Mühl-Bildes ein Fehler der Kuratoren gewesen wäre. Es sei aber nicht das Recht der Politik, ein Bild aus einer laufenden Ausstellung zu entfernen oder zu beschädigen. Auch dürfe es keine Sippenhaftung gegenüber der für die Kulturentwicklung wertvollen Secession geben. Salcher deckte auf, daß der Mühl-PR-Berater, der sich seine Tätigkeit auch mit einem Bild bezahlen habe lassen, jener Peter Sichrovsky gewesen sei, der von der FPÖ nicht angezeigt, sondern in den FPÖ-Vorstand gewählt und ins EU- Parlament entsandt worden sei.

GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) verwahrte sich dagegen, daß die FPÖ Bilder abhängen lasse, es sei keine Zensur, Subventionen zu prüfen. Sie wandte sich auch gegen pragmatisierte Subventionen für Secession und Kunsthalle.

Abstimmung: mehrheitlich. (Forts.) rö/rr

(RK vom 02.06.1999)