Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.06.1999:
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Brauner: Medizinische Hilfe für Frauen auch im Kosovo

Wien, (OTS) Der Wiener Gemeinderat beschloß gestern, Mittwoch abend, mit den Stimmen aller Parteien, Mittel in der Höhe von 500.000 Schilling als Beitrag für die Einrichtung und den Betrieb einer gynäkologischen Ambulanz für die Frauen im Kosovo zu gewähren. Frauenstadträtin Mag. Renate Brauner begrüßte ausdrücklich ...

Wien, (OTS) Der Wiener Gemeinderat beschloß gestern, Mittwoch abend, mit den Stimmen aller Parteien, Mittel in der Höhe von 500.000 Schilling als Beitrag für die Einrichtung und den Betrieb einer gynäkologischen Ambulanz für die Frauen im Kosovo zu gewähren. Frauenstadträtin Mag. Renate Brauner begrüßte ausdrücklich diesen Beschluß des Gemeinderats, "denn die Frauen, die im Kosovokrieg unvorstellbarer, systematischer Gewalt ausgesetzt waren, benötigen dringend diese Hilfe."

Gender Mainstreaming bei humanitärer Hilfe

Vor kurzem habe in Wien eine EU-Konferenz zum Thema "Vergewaltigung als Kriegsverbrechen", stattgefunden, an der auch VertreterInnen zahlreicher Hilfsorganisationen und Institutionen teilnahmen, informierte Brauner. Thema der Konferenz war unter anderen, dass auch bei humanitärer Hilfe für Menschen in Krisengebieten, aber auch beim Wiederaufbau nach einer Kriegssituation, auf die besondere Situation von Frauen, die Opfer systematischer Erniedrigungen und Gewaltakte geworden sind, besonders zu achten ist.

"Dieser Ansatz ist bei den meisten Hilfsorganisationen und Institutionen inzwischen state of the art - so hat etwa auch die OSCE in Wien eine Beauftragte für Frauenangelegenheiten," sagte die Frauenstadträtin. Die Gemeinde Wien habe damit ein richtiges Zeichen für die vertriebenen und vergewaltigten Frauen gesetzt, mit dem konkrete Hilfe vor Ort ermöglicht wird. An die österreichische Hilfsaktion "Nachbar in Not" richtete die Wiener Frauenstadträtin anläßlich des gestrigen Beschlusses den Appell, bei allen ihrer Projekte verstärkt die Interessen der Frauen in den Vordergrund zu stellen. (Schluß) mk

(RK vom 24.06.1999)