Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.03.2000:
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StR Faymann zu Wohnpaket: FPÖ bricht wieder Wahlversprechen!

Wien, (OTS) "Mit diesem Wohnpaket bricht die FPÖ schon wieder eines ihrer Wahlversprechen", kommentiert Wiens Wohnbaustadtrat Werner Faymann das Freitag vorgelegte Maßnahmenpaket der Regierung: "Obwohl darin oberflächlich Mietensenkung suggeriert wird, wird ganz im Gegenteil die Wohnungsweitergabe vor allem an junge ...

Wien, (OTS) "Mit diesem Wohnpaket bricht die FPÖ schon wieder eines ihrer Wahlversprechen", kommentiert Wiens Wohnbaustadtrat Werner Faymann das Freitag vorgelegte Maßnahmenpaket der Regierung: "Obwohl darin oberflächlich Mietensenkung suggeriert wird, wird ganz im Gegenteil die Wohnungsweitergabe vor allem an junge Menschen durch die Einführung des Richtwertmietzinses für die meisten unerschwinglich und dadurch so gut wie abgeschafft." Die Regierung hat für Faymann ganz klar "ein Gesetz gegen Wien" gezimmert, da die Bundeshauptstadt bei weitem die meisten Althäuser, leistbaren Altverträge und Hausbesorger aufweise. Faymann kündigte an, dass Wien jedenfalls alle Mittel ausschöpfen werde, um seine MieterInnen vor den negativen Auswirkungen des blau-schwarzen Paketes zu schützen.****

Für die meisten Kinder, Enkel oder Geschwister, die bisher nur durch die Wohnungsweitergabe in der Familie die Chance hatten, ihre ersten eigenen vier Wände zu beziehen, wird das in Zukunft praktisch unmöglich sein, rechnet Faymann vor: "Im Fall einer durchschnittlichen 3 Zimmer-Wohnung mit ca. 70m² werden sich die monatlichen Kosten durch eine Erhöhung von rund 3.000,-- auf einen Schlag verdoppeln!"

Auch was die angekündigte Abschaffung des Hausbesorgergesetzes betrifft, erkennt Faymann nicht die versprochene Reform, "sondern praktisch die Abschaffung einer ganzen Berufsgruppe mit bundesweit rund 35.000 Angehörigen, in erster Linie Klein- und Kleinstverdiener." Auch für die HausbesorgerInnen will Faymann "für Wien retten, was zu retten ist."

Ebenfalls weit und breit keine Kostensenkung lässt sich für Wohnbaustadtrat Werner Faymann bei der Senkung der Bau- und Grundkostenanteile erkennen: "Das einzige, was passiert, ist, dass sich auf diese Weise die MieterInnen die Senkung des Einmalbetrages durch um Jahrzehnte verlängerte Darlehen selber bezahlen dürfen."

Aus dem Bemühen, die WienerInnen und Wiener vor den Konsequenzen zu schützen, die ihnen durch das Regierungspaket drohen, ergibt sich für den Wohnbaustadtrat einmal mehr die Forderung nach einer Verländerung des Mietrechts: "Nur so können wir gerade im großen Althausbestand Wiens Verschlechterungen verhindern." (Schluss) wj

(RK vom 17.03.2000)