Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.03.2000:
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Wiener Gemeinderat (7)

Wien, (OTS) GR Gert Wolfram (FPÖ) erklärte zum Antrag auf eine Förderung von 400.000 Schilling für die Initiative Minderheiten, die FPÖ stimme aus bekannten Gründen gegen diese Förderung. Es gebe genügend Gesetze, die den Schutz der Minderheiten garantierten. Überdies bezahle Wien mit dieser Förderung auch das ...

Wien, (OTS) GR Gert Wolfram (FPÖ) erklärte zum Antrag auf eine Förderung von 400.000 Schilling für die Initiative Minderheiten, die FPÖ stimme aus bekannten Gründen gegen diese Förderung. Es gebe genügend Gesetze, die den Schutz der Minderheiten garantierten. Überdies bezahle Wien mit dieser Förderung auch das Innsbrucker Büro dieser Initiative.

GR Dr. Rüdiger Stix (ohne Klubzugehörigkeit) meinte, es gehe nicht um die Frage, ob ein Kulturverein politisch tätig sei, sondern nur darum, ob er politisch einseitig tätig sei. Er appellierte aber an den Gemeinderat, es solle für Subventionen ein Regelwerk erarbeitet werden.

Abstimmung: Mehrheitlich angenommen.

Kostenzuschuss für den Verein Ecce home

GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) lehnte den Antrag auf 600.000 Schilling Kostenzuschuss für den Verein Ecce home und das Festival "Wien ist andersrum" mit der Begründung ab, der Chef dieses Vereins arbeite bei seiner kulturellen Provokation mit Religionsverunglimpfung und extremen sexuellen Praktiken. Homosexualität in der Kultur brauche keine Förderung.

GR Ernst Woller (SPÖ) warf der FPÖ einen konsequenten Weg gegen zeitgenössische Kunst vor. Wien dagegen habe immer bewiesen, dass es konsequent für die Freiheit der Kunst eintrete.

GR Dr. Rüdiger Stix (ohne Klubzugehörigkeit) erklärte, er habe größten Respekt vor der Kulturpolitik Wiens. Trotzdem dürfe man die Freiheit der Kunst nicht so hoch werten, dass Künstler fast jede Freiheit hätten, auch die, über religiöse Gefühle hinweg zu gehen.

StR. Dr. Friedrun Huemer (G) betonte, es habe absolut Sinn, die katholische Kirche zu provozieren. Es gebe viele Lesben und Schwule, die gläubige Christen seien und von der katholischen Kirche schlecht behandelt würden.

Abstimmung: Mehrheitlich angenommen. (Forts.) rö/vo

(RK vom 17.03.2000)