Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.11.2000:
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Brauner kündigt BSE-Stichprobenuntersuchungen in Wien an

Wien, (OTS) "Um der steigenden Verunsicherung der KonsumentInnen wegen der skandalösen Praktiken der Fleischindustrie in anderen EU-Ländern schnell entgegen zu wirken", kündigte die Wiener Konsumentenstadträtin Mag. Renate Brauner Sofortmaßnahmen an. Dazu wird die Helpline der Lebensmitteluntersuchungsanstalt, das ...

Wien, (OTS) "Um der steigenden Verunsicherung der KonsumentInnen wegen der skandalösen Praktiken der Fleischindustrie in anderen EU-Ländern schnell entgegen zu wirken", kündigte die Wiener Konsumentenstadträtin Mag. Renate Brauner Sofortmaßnahmen an. Dazu wird die Helpline der Lebensmitteluntersuchungsanstalt, das Lebensmittel- und Ernährungsservice, Tel. 4000-8038, das bereits in den letzten Tagen sehr viele Anrufe hatte, personell verstärkt. Erfahrene Veterinäre und ErnährungsberaterInnen beantworten dort alle Fragen zum aktuellen Stand der Diskussion.

BSE-Stichprobenkontrollen in Wiener Fleischverarbeitungsbetrieben

Zusätzlich hat Konsumentenstadträtin Brauner veranlasst, eine Stichprobenkontrolle in fleischverarbeitenden Betrieben Wiens durchzuführen. Brauner: "Österreich gilt zwar innerhalb der Europäischen Union als weitgehend BSE-frei. Alle verhaltensauffälligen lebenden Rinder sowie spezifische Rinderrassen, die aus Großbritannien kommen, werden vor der Schlachtung untersucht. Dennoch wollen wir in Wien ganz sicher gehen. Angesichts der dramatisch angestiegenen Funde dieser Form des Rindeswahns in ganz Europa haben die KonsumentInnen das Recht zu wissen, ob in Wien verkauftes Fleisch BSE-Erreger hat."****

Wie der stellvertretende Leiter der MA 60, Dr. Walter Reisp, gegenüber der Rathauskorrespondenz mitteilt, ist der erste Schritt eine rasche Einschulung der Mitarbeiter auf die spezifische BSE- Probenziehungsmethode, die sogenannte Löffelmethode. Noch im Dezember werden dann die Tierärzte des Wiener Veterinäramts ausschwärmen, um in Betrieben auf freiwilliger Basis Stichproben zu ziehen. Diese werden umgehend im Österreichweit einzigen Untersuchungslabor in der Bundesuntersuchungsanstalt in Mödling getestet.

Brauner setzte sich weiter dafür ein, dass die Kennzeichnung von Fleisch- und Fleischprodukten verbessert wird. Nur so könne der Konsument beruhigt vor der Kühlvitrine eine Kaufentscheidung treffen. Auch auf Initiative Wiens sei die neue und strenge Rindfleischkennzeichnungsverordnung, die eben erst in Kraft getreten ist, ausgearbeitet worden. Hier kann die Herkunft und die Verarbeitung vom Fleisch lückenlos verfolgt werden. Eine ähnlich umfassende Neuregelung wünscht sie sich nun auch bei verarbeiteten Fleischprodukten. Frei nach dem Motto "der Inhalt der Wurst bleibt ständig unerforscht" solle die Bundesregierung im Zusammenspiel mit den Brüssler-Behörden für eine klare und transparente Herkunftsbezeichnung bei verarbeiteten Fleischprodukten sorgen. (Schluss) wb

(RK vom 23.11.2000)