Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.11.2000:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Robert Smithson in der Kunsthalle im Museumsquartier

Wien, (OTS) Filme, Texte und Zeichnungen des Künstlers Robert Smithson er gilt als Schlüsselfigur der amerikanischen Kunst zwischen Minimalart, Land art und Konzeptkunst sind vom 24. November 2000 bis 25. Februar 2001 in der Kunsthalle im Museumsquartier zu sehen . Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr, ...

Wien, (OTS) Filme, Texte und Zeichnungen des Künstlers Robert Smithson er gilt als Schlüsselfigur der amerikanischen Kunst zwischen Minimalart, Land art und Konzeptkunst sind vom 24. November 2000 bis 25. Februar 2001 in der Kunsthalle im Museumsquartier zu sehen . Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr zu sehen.

Robert Smithson (1938-1973) gilt als die Schlüsselfigur der amerikanischen Kunst zwischen Minimalart, Land Art und der Konzeptkunst. Die Spiral Jetty im Salt Lake in Utah ist als Ikone der Land Art in die jüngste Geschichte der Kunst eingegangen. Seine Schriften haben zahlreiche Künstler und Theoretiker seit den 60er-Jahren maßgeblich beeinflusst.****

Smithson gab sich nicht damit zufrieden, autonome Kunstobjekte für Galerie, Museum oder idyllischen Park zu produzieren; er beschränke sich auch nicht, wie andere Künstler der Land Art, auf Erdarbeiten in der freien Natur. Seine Reisen - nach New Jersey, in den Westen der USA, in das Ruhrgebiet oder nach Mexiko - prägten seine Arbeit. Im Wechsel zwischen Hier und Dort, zwischen Stadt und Natur, Museum und Landschaft entstand der spannungsreiche Gegensatz von Ort und Nicht-Ort, der sich in Texten, skulpturalen Mischformen, Landschaftsarbeiten, Zeichnungen und Filmen wieder findet.

Die Zusammenarbeit mit Architekten und Industrie in der Analyse von Orten und Situationen sah Smithson als die zukünftige Aufgabe von Künstlern. Sie sollten eine zeitgemäße Auffassung von Landschaft vorantreiben. Der frühe Tod Smithsons bei einem Flugzeugabsturz 1973 über dem Gelände seines Projektes Amarillo Ramp ließ viele seiner Ideen unrealisiert bleiben.

Die Ausstellung präsentiert Filmdokumente wie Spiral Jetty (1970) oder Swamp (1971) und den Vortrag Hotel Palenque (1969), in dem Smithson beispielhaft die Architektur eines mexikanischen Hotels in einer Originalaufzeichnung bespricht. Zwei skulpturale Installationen sind zu sehen, dazu ca. 50 Zeichnungen, Landkarten, Fotos, Texte im Orginallayout und die Videoaufzeichnung East Coast, West Coast (1969): ein inszeniertes Interview zwischen einem 'intellektuellen' und einem 'instinktiven' Künstler, gespielt von Robert Smithson und seiner Frau Nancy Holt. Diese Zusammenstellung spürt einer Arbeitsweise nach, die die Prozesshaftigkeit des Werkes in den Vordergrund stellt.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien ist Anlass, die längst überfällige Übersetzung der Smithsonschen ins Deutsche nachzuholen und sie im Rahmen der Ausstellung erstmals zu präsentieren. Robert Smithson: Gesammelte Schriften werden mit dem Verlag der Buchhandlung Walther König, koproduziert; ATS 390, Buchhandelspreis ATS 549. (Schluss) gab/vo

(RK vom 23.11.2000)