Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.01.2001:
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Marboe: Wien in der obersten Liga der europäischen Kulturstädte

Wien (RK). In seiner Rede zum Thema Neuwahlen bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wandte sich Kulturstadtrat Peter Marboe (ÖVP) gegen die Vorverlegung der Wahl, für die es keine Voraussetzung gebe, da die Koalition arbeitsfähig sei. Man solle Wahltermine nicht nach der Opportunität festlegen. Der SPÖ warf ...

Wien (RK). In seiner Rede zum Thema Neuwahlen bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wandte sich Kulturstadtrat Peter Marboe (ÖVP) gegen die Vorverlegung der Wahl, für die es keine Voraussetzung gebe, da die Koalition arbeitsfähig sei. Man solle Wahltermine nicht nach der Opportunität festlegen.

Der SPÖ warf Marboe Widersprüchlichkeit in der Beurteilung der Kulturpolitik vor, je nach dem, aus welcher Warte sie spreche. Die Grünen hätten ihr Verständnis von Kulturpolitik offenbart, in dem sie verstärkt nach Interventionen, verbunden mit der Umverteilung von Subventionen verlangten. Mit dieser interventionistischen Auffassung stünden sie gegen eine Kulturpolitik, die der Vielfalt des kulturellen Lebens und dem Dialog verpflichtet ist, wie sie die ÖVP vertrete. Dank dieser ÖVP-Kulturpolitik stehe Wien heute in der obersten Liga der europäischen Kulturstädte, gebe es in internationalen Medien eine ungeheuer positive Resonanz auf die Kulturstadt Wien, weil eben in allen Bereichen nach den besten Möglichkeiten für Kunst und Kultur gesucht werde. Das gelte explizit auch für die von den Grünen monierten Bereiche der Innovation und des Experiments, gelte in der gesamten Kulturlandschaft wie auch im Besonderen im Museumsquartier, oder auch für die Internationalität auf dem Theatersektor und viele andere Bereiche.

Ausschließlich an der Instrumentalisierung der Kultur für die Zwecke der Freiheitlichen, einen Keil zwischen die Kunst und die Menschen der Stadt zu treiben, sei die FPÖ interessiert. Im Sinne dieser Polarisierung verlange diese Partei nach Verboten, nach dem Einschreiten der Kulturpolitik in Bereichen, wo es um die Verantwortlichkeit der Künstler und Kulturschaffenden gehe. Eine bürgerliche Kulturpolitik sehe die Grenzen der Freiheit der Kunst ausschließlich dort, so Marboe, wo sie von der Rechtsstaatlichkeit gesetzt seien. Es gehe darum, Standpunkte und Meinungen zu haben und zu argumentieren, und nicht darum, zu verbieten.

Es gehe nun, so Marboe, in Wien um die Zukunft der Stadt, um die Menschen und Kultur in dieser Stadt. Er sei zuversichtlich, dass die kommende Wahl die Kulturpolitik der vergangenen Jahre bestätige, die im Dienste der Kultur stehe und Wien in die vorderste Reihe der europäischen Kulturstädte gerückt habe. (Schluss) gab/vo/rr

(RK vom 24.01.2001)