Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.05.2001:
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Wiener Gemeinderat (3)

Wien (RK). GR Dr. Michael Ludwig (SPÖ) beantragte für die Bedeckung einer Rücklage zur Errichtung und Führung eines Tanzhauses im Museumsquartier finanzielle Mittel in der Höhe von 17,5 Millionen Schilling. Ihre Partei begrüße die Initiative zur Förderung des zeitgenössischen Tanzes und werde dem Geschäftsstück ...

Wien (RK). GR Dr. Michael Ludwig (SPÖ) beantragte für die Bedeckung einer Rücklage zur Errichtung und Führung eines Tanzhauses im Museumsquartier finanzielle Mittel in der Höhe von 17,5 Millionen Schilling.

Ihre Partei begrüße die Initiative zur Förderung des zeitgenössischen Tanzes und werde dem Geschäftsstück zustimmen, betonte GR Marie Ringler (G). Es sei die richtige Entscheidung gewesen, das Tanzhaus im Museumsquartier anzusiedeln. Obwohl das Museumsquartier in wenigen Wochen offiziell eröffnet werde, sei die Frage nach der inhaltlichen Gesamtausrichtung noch immer offen. Sie plädierte für einen Nutzungsmix, für einen lebendigen Ort der Vielfalt. Neben den großen Institutionen müssten auch die "Kleinen" gefördert werden. In einem Antrag sprach sie sich dafür aus, das auch verschiedene kleine Kulturinstitutionen im Museumsquartier untergebracht werden.

StR. Peter Marboe (ÖVP) gratulierte eingangs Michael Haneke für die zahlreichen Auszeichnungen, die er für "Die Klavierspielerin" erhalten hatte. Das Tanzhaus sei eine Erfolgsstory, das Museumsquartier auch international Gesprächsthema. Geschätzte 1,1 Millionen Besucher pro Jahr, einer der 10 größten Kulturkomplexe Fakten würden zeigen, das hier Großes geglückt sei. Das Museumsquartier stehe auch für Ideen und große Tradition. Es dürfe kein Tummelplatz für Provinzielles sein. Der Stadtrat erinnerte daran, dass das Kinderkreativzentrum und das Tanzhaus erst durch seine Initiative möglich geworden sei. Nun sei er über die langfristige Finanzierung froh. Anhand von Beispielen sprach Marboe die Hoffnung aus, dass die Kulturpolitik der vergangenen Jahre fortgesetzt werde.

Das künftige Museumsquartier solle nicht nur Künstler, sondern auch die Bürger ansprechen, forderte StR. Johann Herzog (FPÖ). Wie er sagte, habe seine Partei von allem Anfang an andere architektonische Vorstellungen gehabt. So spiele das historische Ambiente nur eine unwesentliche Rolle. Die jetzige Lösung bezeichnete er als keinen großen Wurf. Die Raumaufteilung hätte anders erfolgen können. Beispielsweise wäre die Sammlung Leopold im barocken Teil von Fischer von Erlach besser aufgehoben gewesen. Der FPÖ und der interessierten Bevölkerung sei es gelungen, Schlimmeres zu verhindern. (Forts.) ull/vo

(RK vom 23.05.2001)