Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.06.2001:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Rechnungsabschluss 2000: Spitzenmedizin für alle WienerInnen

Wien (RK)."Der Ausgabenrahmen für die Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen des Budgets der Stadt Wien macht laut Rechnungsabschluss 2000 37,55 Milliarden Schilling aus. Damit konnte der erfolgreiche Weg der letzten Jahre fortgesetzt werden. Im Bereich der Spitäler waren die Kosten pro Patient sogar ...

Wien (RK)."Der Ausgabenrahmen für die Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen des Budgets der Stadt Wien macht laut Rechnungsabschluss 2000 37,55 Milliarden Schilling aus. Damit konnte der erfolgreiche Weg der letzten Jahre fortgesetzt werden. Im Bereich der Spitäler waren die Kosten pro Patient sogar rückläufig", erklärte Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker gegenüber der Rathauskorrespondenz. Rund ein Viertel des gesamten Wiener Stadtbudgets entfällt auf die Gesundheit.

"Im Jahr 2000 hat die Bundesregierung das Gesundheitswesen in den Würgegriff genommen", kritisiert Pittermann die Mittelkürzungen in vielen Bereichen. "Die Medizin macht laufend große Fortschritte - sie wird nicht billiger", betont Pittermann. "Nur wenn man bereit ist, von Seiten des Gesetzgebers entsprechend Geldmittel in das Gesundheitswesen fließen zu lassen, kann weiterhin allen Menschen - unabhängig von deren Einkommenssituation - die beste Medizin zuteil werden", meint die Stadträtin.****

"Die Stadt Wien bietet in allen Ressorts der Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen hohe Qualität für die Menschen", zieht Pittermann ein positives Resümee für die einzelnen Geschäftsbereiche.

Wiener Krankenanstaltenverbund

Im Wiener Krankenanstaltenverbund haben im Jahr 2000 rund 31.900 MitarbeiterInnen für das Wohl von ca. 382.000 stationär aufgenommenen PatienInnen und zur Pflege anvertrauten MitbürgerInnen gesorgt. Dabei wurde der schnellen Entwicklung in der Medizin voll Rechnung getragen, das Angebot ausgeweitet und für die PatientInnen der Aufenthalt angenehmer gestaltet.

Der Ausgaben des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) inklusive Spitäler und Pflegeheime betrugen im Jahr 2000 31,48 Milliarden Schilling. Das bedeutet gegenüber dem Rechnungsabschluss 1999 einen Ausgabenrückgang von rd. S 12 Mio. Bereinigt um Rücklagen und die Inflationsrate 2000 von 2,3 Prozent ergibt sich demnach ein realer Ausgabenrückgang um knappe 3 Prozent.

Rechnungsabschluss Wiener Krankenanstaltenverbund

  • Rechnungsabschluss 1996: 30,573 Mrd. öS
  • Rechnungsabschluss 1997: 30,830 Mrd. öS
  • Rechnungsabschluss 1998: 32,271 Mrd. öS
  • Rechnungsabschluss 1999: 31,492 Mrd. öS
  • Rechnungsabschluss 2000: 31,480 Mrd. öS
  • Voranschlag 2001: 30,186 Mrd. öS

MA 15 - Gesundheitswesen

Laut Rechnungsabschluss 2000 wurden für die Magistratsabteilung 15 - Gesundheitswesen 543 Millionen Schilling aufgewendet. Den größten Anteil am Budget der MA 15 nimmt die ambulante, psychosoziale Betreuung durch das Kuratorium für Psychosoziale Dienste mit rund 202 Millionen in Wien (PSD) ein.

MA 70 - Rettungsdienst der Stadt Wien

Für den Rettungsdienst der Stadt Wien wurden 2000 aus dem Wiener Stadtbudget 583 Millionen Schilling aufgewendet.

MA 47 - Betreuung zu Hause

Für die Betreuung zu Hause standen 2000 4,9 Milliarden Schilling zur Verfügung. Diese Summe beinhaltet neben der eigentlichen Betreuung zu Hause auch Zuschüsse für private und öffentliche Pflegeheime.

MA L - Landessanitätsdirektion

Für die Landessanitätsdirektion wurden 2000 aus dem Wiener Stadtbudget rd. 30 Millionen Schilling aufgewendet.

Bessere Qualität trotz kürzerer Spitalsaufenthalte

Viele diagnostische Maßnahmen und medizinische Behandlungen, die noch vor nicht allzu langer Zeit einen mehrtägigen Spitalsaufenthalt notwendig machten, können nun im Rahmen eines verkürzten Spitalsaufenthaltes bis hin zum Eintagesaufenthalt durchgeführt werden. Die Anzahl der Eintagesaufenthalte betrug um Jahr 2000 um 8.4% mehr als im Jahr 1999 und bestätigt eindrucksvoll diese Tendenz. Die Verkürzung der Verweildauer hat sehr zur Zufriedenheit der PatientInnen beigetragen.

Neue Therapien und verbesserte Behandlungen

In der Onkologie besteht eine rasante Entwicklung in Bezug auf neue Therapien, die die Überlebensrate und die Qualität des Lebens der Betroffenen deutlich verbessert. Medikamente werden durch die Forschung und Weiterentwicklung in der Wirksamkeit, Qualität und Verträglichkeit erhöht und zunehmend wird eine Verlängerung des Lebens oder eine gänzliche Heilung erzielt.

Im Bereich der Implantate gibt es eine rasche Weiterentwicklung. Durch Verbesserung der bestehenden Behinderung mit Hilfe von Implantaten werden neben einer deutlichen Erhöhung der Lebensqualität auch teure Folgeerkrankungen und Verletzungen vermieden.

In den unterschiedlichen Fachbereichen kommt es zu laufenden Verbesserungen der Therapien. Neue Therapien verursachen oft höhere Kosten, vermeiden aber Folgeerkrankungen und das Fortschreiten der Erkrankung kann verlangsamt bzw. verhindert werden. Neue Medikamente bedeuten auch die Senkung der Nebenwirkungen. Neuerliche Spitalsaufnahmen und kostenaufwendige Behandlungen können vermieden werden.

Geriatrische Versorgung gewinnt an Bedeutung

Der Bereich der geriatrischen Medizin gewinnt durch höhere Lebenserwartung zunehmend an Bedeutung. Eine gute medizinische und pflegerische Versorgung jener Patienten, die eine ständige Betreuung benötigen, wird durch unsere Pflegeheime und Geriatriezentren gewährleistet, wobei die Stadt Wien österreichweit als einzige eine medizinische Betreuung rund um die Uhr zur Verfügung stellt.

SMZ-Baumgartner Höhe und Geriatriezentrum Floridsdorf

Langjährig vorbereitete Projekte, wie etwa das Sozialmedizinische Zentrum Baumgartner Höhe - Otto Wagner Spital mit Pflegezentrum - oder das Geriatriezentrum Floridsdorf konnten im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen und damit den PatientInnen ein optimiertes Leistungsangebot zur Verfügung gestellt werden.

Durch das neugeschaffene Sozialmedizinische Zentrum Baumgartner Höhe wurde im Sinne der Schaffung eines modernen Spitals unter Minimierung laufender Betriebskosten und der Erhaltung und Betonung eines einzigartigen architektonischen Kulturgutes, ein Zentrum geschaffen, das in Österreich keinen Vergleich zu scheuen braucht. Im Vordergrund stand der Gedanke, die hohe Leistungsqualität der ehemaligen Krankenhäuser und Pflegeheime - Psychiatrisches Krankenhaus Baumgartner Höhe, Förderpflegeheim , Pflegeheim Sanatoriumstraße, Neurologisches Krankenhaus Maria Theresien Schlössel, Pulmologisches Zentrum - im neu gegründeten Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe - Otto Wagner Spital mit Pflegezentrum zu vereinigen und durch die Konzentration des medizinischen und pflegerischen Leistungsanbotes eine harmonische Einheit zu schaffen.

Kostensenkung trotz höherer Betreuungsdichte

Trotz gestiegener Aufnahmen im stationären Bereich (gegenüber 1999: + 1%), der überaus stark angestiegenen Eintagespflegen ( gegenüber 1999: + 8,4%) und gleichbleibenden Ambulanzfrequenzen (2000: rd. 3,5 Mio.) konnten die Ausgaben des Wiener Krankenanstaltenverbundes von 30,8 Mrd. ÖS im Jahr 1999 (exkl. Rücklagengebarung) auf rund 30,6 Mrd. ÖS im Jahr 2000 (exkl. Rücklagengebarung) gesenkt werden. Dies ist vor allem durch die Senkung der laufenden Sachausgaben (von rd. 11,9 Mrd. ÖS im Jahr 1999 auf 11, 6 Mrd. ÖS im Jahr 2000) gelungen, wobei diese Reduktionen die Mehrausgaben auf dem Personalsektor (rd. +1% gegenüber 1999) überkompensiert haben.

Einigung bei Gehaltsverhandlungen

Am 10. November 2000 wurden mit den ÄrztInnen des Wiener Krankenanstaltenverbundes die Gehaltsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen. So wird es künftig für ÄrztInnen (ausgenommen TurnusärztInnen) ein eigenes Gehaltsschema geben, das die einzelnen Ausbildungsstufen (Arzt/ Ärztin für Allgemeinmedizin, Facharzt/-ärztin) entsprechend honoriert. Das Übereinkommen beinhaltet jedoch auch Neuregelungen für eine flexiblere bedarfsgerechtere Gestaltung der ärztlichen Dienstzeiten, eine Neuordnung der Nachtdienste mit höherer Bedarfsgenauigkeit, die Einbehaltung eines "Infrastrukturbeitrages" von den Sonderklassenhonoraren der ÄrztInnen und eine Ausbildungsoffensive für TurnusärztInnen.

Ausbildung in Krankenpflegeschulen

Ingesamt haben im Berichtsjahr 587 KrankenpflegeschülerInnen ihr Diplom erhalten. In den Krankenpflegeschulen befanden sich im Berichtsjahr 1390 SchülerInnen in Ausbildung, in den Akademien und Schulen für die medizinisch-technischen Berufe wurden 926 Personen ausgebildet. Damit werden große Leistungen auf dem Gebiet der Ausbildung erbracht und auch für künftige Erfordernisse gesorgt.

Qualitätsverbesserung steht im Vordergrund

Insgesamt wurden in den Krankenhäusern, Pflegeheimen und Geriatriezentren im Jahr 2000 ca. 200 Projekte zur Verbesserung der Qualität durchgeführt. Dabei dienten schwerpunktmäßig 95 Projekte der Steigerung der PatientInnenorientierung, 53 Projekte der Verbesserung von Organisationsabläufen und 32 der Verbesserung der MitarbeiterInnenorientierung. Das Bemühen um hohe Qualität fand auch national und international wieder hohe Anerkennung:

Erfassung der PatientInnenzufriedenheit

Ein wichtiges Instrument zur Gestaltung im Wiener Krankenanstaltenverbund ist die Erfassung der PatientInnenzufriedenheit mit Hilfe der PatientInnenbefragung. Diese wird seit Jahren in allen Akutbereichen (außer Psychiatrie und Kinderspital) sowie in der Geriatrie im Kurzzeitbereich laufend durchgeführt. Dabei werden Fragebögen durch die Post nach dem Aufenthalt zugesandt und mit Hilfe von Schulnoten zwölf Bereiche benotet.

Die Ergebnisse der PatientInnenbefragung stehen den einzelnen Häusern zur Verfügung und führen zu Maßnahmen in Bereichen, wo die Ergebnisse schlecht liegen. Auch von Seiten der Generaldirektion werden Maßnahmen initiiert. So wurde der Bereich der ärztlichen Aufklärung zu einem Schwerpunktprogramm und hat sich seither deutlich verbessert.

Bauliche Substanz wird laufend verbessert

Um den baulichen Zustand in der Häuser zu verbessern, werden jährlich rund 2,5 Mrd. ATS eingesetzt. Im Jahr 2000 wurde unter anderem der Pavillon Felix im Orthopädischen Zentrum des Otto Wagner Spitals sowie das Geriatriezentrum Floridsdorf fertiggestellt. Im GZW-Geriatriezentrum Wienerwald wurde der Pavillons VI umgebaut. Im Geriatriezentrum Favoriten wurde die Dachgleiche erreicht. (Schluss) rog

(RK vom 25.06.2001)