Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.06.2001:
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Wiener Gemeinderat (9)

Wien (RK). GR Nurten Yilmaz (SPÖ) stellte fest, dass Wien in der Kunst seiner Zeit voraus sei und nannte als Beispiel die Biennale in Venedig, wo die ausgestellten Kunstwerke bereits vorher in der Wiener Sezession zu sehen waren. Der Kunst- und Kulturbericht zeige auch die Förderung für die vielen kleinen ...

Wien (RK). GR Nurten Yilmaz (SPÖ) stellte fest, dass Wien in der Kunst seiner Zeit voraus sei und nannte als Beispiel die Biennale in Venedig, wo die ausgestellten Kunstwerke bereits vorher in der Wiener Sezession zu sehen waren. Der Kunst- und Kulturbericht zeige auch die Förderung für die vielen kleinen Kunstvereine, die sowohl finanziell als auch ideell von Wien unterstützt werden. Lobend erwähnte sie die Kunst- und Kulturszene am Wiener Gürtel und die vermehrte Förderung von Frauen im Kulturbereich. Die Kulturpolitik werde sich in Wien anders gestalten als im Bund und in Kärnten.

Mit einzelnen Aspekten der Kulturförderung befasste sich Mag. Gerald Ebinger (FPÖ). Viele Geförderte würden zwar Weltoffenheit und Toleranz predigen, letztlich aber in der politischen Agitation gegen die Bundesregierung und die FPÖ im Besonderen bis zu Gewaltaufrufen gehen. Er zitierte ausführlich aus, im Internet veröffentlichten Texten von geförderten Vereinen und Künstlern. Die Freiheitlichen würden in Zukunft bei der Subventionsvergabe genau darauf achten, wer mit Steuergeld bedacht werde.

Die Bedeutung des Museumsquartiers hob GR Dr. Michael Ludwig (SPÖ) hervor. Das Gebäude Fischer von Erlachs blieb erhalten, wurde renoviert und durch moderne Architektur ergänzt. Es soll Ort vielfältiger Kunstproduktion sein. Er erinnerte auch an die Eröffnung des Mahnmales auf dem Judenplatz, die zu einem wichtigen Zeitpunkt erfolgt sei und ein wichtiges Zeichen unserer Gesellschaft darstelle. Es gebe keine Ausgrenzung der FPÖ, diese würde sich durch Äußerungen immer selbst ausgrenzen. Der Redner erinnerte an zahlreiche Kulturinitiativen der Stadt im vergangenen Jahr.

In seinem Schlusswort betonte Stadtrat DDr. Paul Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ), dass der Kunst- und Kulturbericht der Stadt Wien ein imposanter Beleg über das kulturelle Geschehen in der Stadt sei. Besonders dankte er seinem Vorgänger Dr. Peter Marboe für den reibungslosen Übergang. Auch Mailath-Pokorny hob die Bedeutung des Holocaust-Mahnmals hervor und zeigte sich zufrieden, dass trotz des Museumsquartiers auch die Kunsthalle-Neu gelungen sei. Auch bei der Sanierung des Josefstädter Theaters sei ein erster wichtiger Schritt gelungen, hier gebe es aber noch viel zu tun. Ausführlich widmete er sich der künftigen Kulturpolitik. Im Besonderem dem Museumsquartier, der künftigen Verwendung des Palais Epstein und der Filmförderung. (Siehe auch RK-Aussendung OTS 0122 vom Montag "Mailath-Pokorny: Anderes neues Wahrzeichen für Museumsquartier").

Der Kulturstadtrat kritisierte die Bundesregierung wegen Kürzungen des Bundeskulturbudgets und auch im Zusammenhang mit der Filmförderung und den Mediengesetzen. Er ging auch auf Debattenbeiträge der einzelnen Redner ein und betonte insbesondere, dass in Wien Subventionen nach künstlerischen Inhalten und nicht nach politischen Kriterien vergeben werden. (Forts.) js/rr

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(RK vom 25.06.2001)