Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.06.2001:
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Schicker will dynamischen Stadtentwicklungsprozess forcieren

Wien (RK). Als eines der wesentlichsten Zielgebiete eines städtebaulichen Entwicklungsprozesses hob Stadtentwicklungs- und Verkehrsstadtrat DI Rudolf Schicker im Rahmen der Rechnungsabschlussdebatte im Wiener Gemeinderat den Gürtel hervor. Wie Schicker betonte, seien mit dem EU-Urban-Programm Gürtel Plus in einigen ...

Wien (RK). Als eines der wesentlichsten Zielgebiete eines städtebaulichen Entwicklungsprozesses hob Stadtentwicklungs- und Verkehrsstadtrat DI Rudolf Schicker im Rahmen der Rechnungsabschlussdebatte im Wiener Gemeinderat den Gürtel hervor. Wie Schicker betonte, seien mit dem EU-Urban-Programm Gürtel Plus in einigen Teilbereichen bereits wesentliche Erfolge erzielt worden, nunmehr gehe es darum, für den gesamten Gürtelbereich die Verbesserungsstrategien forciert weiterzuführen. Ausgehend von bereits laufenden Attraktivierungsmaßnahmen am Westgürtel stehe dabei die weitere Verbesserung der Wohn- und Bausubstanz, die Aufwertung der Gürtel-Mittelzone, die Ansiedlung neuer Betriebe in den Stadtbahnbögen, aber auch die Berücksichtigung verkehrlicher, sozialer, kultureller und ökologischer Aspekte im Mittelpunkt. Ziel des Gürtelprogrammes sei es einen nachhaltig wirksamen Stadtentwicklungsprozess zu initiieren.****

Weitere Pläne des neuen Stadtentwicklungs- und Verkehrsstadtrates betreffen vor allem die Verstärkung der Entwicklungschancen weniger genutzter Stadträume. So soll gleichzeitig zum Gürtel auch für den Bereich des Donaukanals ein Entwicklungskonzept erarbeitet werden. Zur Erfassung der Potenziale dieses Gebiets sowie zur Erarbeitung eines Masterplans wurde bereits DI Klaus Steiner als Projektkoordinator eingesetzt. Für den Bereich der Donau-City soll als Verbindungselement zum Unterhaltungsbereich an der Neuen Donau zudem ein Architektenwettbewerb neue Kunst- und Kulturpotenziale erschließen. Außerdem soll mit einem 50-Orte-Programm in Kooperation mit den Bezirken der öffentliche Raum weiter aufgewertet werden.

Masterplan Verkehr

Zur Bewältigung der Verkehrsprobleme in der Ostregion soll, so Schicker weiter, mit einem "Masterplan Verkehr" ein wirksames Instrument entwickelt werden. Im Rahmen dieses Masterplans soll es darum gehen, sowohl kürzerfristige Verkehrsmaßnahmen als auch längerfristige Strategien auszuarbeiten mit dem vorrangigen Ziel, den öffentlichen Verkehr zu forcieren, gleichzeitig aber auch notwendige, ökologisch verträgliche Straßenbauprojekte zu ermöglichen. Ein umfassendes Forderungspaket aller für Wien und die Ostregion vordringlicher Infrastrukturmaßnahmen wurde kürzlich Verkehrsministerin Forstinger übergeben. Erster Erfolg Wiens dabei war die Intervallverkürzung für die S 80 auf 20 Minuten, wobei die Forderung Wiens nach einem 15-Minuten-Takt auch weiterhin aufrecht sei. Durch die Intervallverkürzung sei, so Schicker, ein wesentlicher Schritt zu einer sinnvollen Verknüpfung mit der U3 Simmering erzielt worden, der Vollausbau der S 80 sei allerdings nach wie vor ein wesentliches Anliegen Wiens.

Gleichzeitig wies Schicker auf seitens des Bundes nach wie vor unerledigte Verkehrsinfrastrukturprojekte hin. So zeige sich im Bereich Bahnhof Wien als einer der notwendigen Voraussetzungen für die Anbindung an die Transeuropäischen Netze sowie Bestandteil im Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs leider keinerlei Bewegung. Der Komplettausbau des Lainzer Tunnels sei zudem auch weiterhin eine vordringliche Forderung Wiens.

Abschließend wies Schicker darauf hin, dass die Wiener Stadtplanung den Prinzipien der BürgerInnenbeteiligung wie auch dem "Gender Mainstreaming" verstärkt Rechnung tragen werde. Die Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung sowie eine alltags- und frauengerechte Planung seien wesentliche Voraussetzungen in allen Planungsprozessen. (Schluss) gb

(RK vom 26.06.2001)