Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.06.2001:
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Wiener Gemeinderat (5)

Wien (RK). GR Mag. Christoph Chorherr (G) trat für eine stärkere Demokratisierung des gesamten Planungsbereiches ein. Er forderte eine intensivere Einbindung in Planungsvorhaben durch Bürgerbeteiligung sowie öfter stattfindende Wettbewerbe. Bei der Bewertung von Projekten durch eine Jury, könne er sich eine ...

Wien (RK). GR Mag. Christoph Chorherr (G) trat für eine stärkere Demokratisierung des gesamten Planungsbereiches ein. Er forderte eine intensivere Einbindung in Planungsvorhaben durch Bürgerbeteiligung sowie öfter stattfindende Wettbewerbe. Bei der Bewertung von Projekten durch eine Jury, könne er sich eine deutlichere Transparenz vorstellen, sowie eine Zusammensetzung der Jury mit mehr Architekten. Im Stadtplanungsbereich empfahl er der Stadtregierung, sich bei internationalen Städten wie z.B. Zürich, Barcelona und Paris Ideen zu holen, wo sich die Bürger bei der Entstehung von Stadtvierteln viel mehr mit ihrem Wohnraum identifizieren, weil sie in einem sehr frühen Planungsstadion eingebunden worden waren.

GR Mag. Alexander Neuhuber (ÖVP) verlangte von der SPÖ die Fortsetzung der vom früheren Stadtrat Dr. Görg praktizierten dynamischen Stadtplanung. Er lobte Verkehrsstadtrat Schicker wegen dessen Absicht, einen Masterplan für Verkehr im Herbst in Angriff zu nehmen. So wie auch die Wiener Wirtschaftskammer, würde er ein von Schicker angeregtes temporäres LKW-Fahrverbot auf der Südosttangente ablehnen. Er trat auch im Zusammenhang mit der Demokratisierung des Planungsbereiches für mehr Transparenz bzw. eine stärkere Einbeziehung der Öffentlichkeit ein. So könne er sich z.B. vorstellen, den zeitlichen Abstand zwischen einer Flächenwidmung und der Bebauung wesentlich zu verkürzen.

GR Dr. Herbert Madejski (FPÖ) kritisierte die Politik des früheren Stadtrates Görg und bezeichnete ihn als "Meister der öffentlichen Diskussion ohne Erfolg". Er führte Beispiele von Fehlplanungen in nahezu allen Wiener Bezirken an. Zur Verbesserung der Stausituation auf der Südosttangente schlug der FPÖ-Politiker mehrere kurzfristige Maßnahmen vor, z.B. ein Verkehrsleitsystem bereits bei den Einfahrtsstraßen, besser koordinierte Verkehrsampeln sowie die Errichtung von "Pannenbuchten". In Hinblick auf die Bewältigung des künftigen Verkehrs forderte er die Errichtung der Nordostumfahrung, die auch Süßenbrunn und Großenzersdorf entlasten sollte. Eine Zwischenlösung mit der Anbindung der B 301 an die Raffineriestraße werde die FPÖ nicht zustimmen, ergänzte Madejski. (Forts.) hl/vo

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(RK vom 26.06.2001)