Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.10.2001:
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Wiener Landtag (6)

Wien (RK). LAbg. Mag. Heidrun Schmalenberg (FPÖ) erklärte, dass der Schutz des Wiener Wassers auf breiter Ebene sichergestellt werden müsse. Dazu zähle unter anderem der sorgsame Umgang mit Trinkwasser und vieles mehr. Seit im Jahre 1873 die 1. Hochquellwasserleitung, 1910 die Zweite errichtet wurde, hat sich im ...

Wien (RK). LAbg. Mag. Heidrun Schmalenberg (FPÖ) erklärte, dass der Schutz des Wiener Wassers auf breiter Ebene sichergestellt werden müsse. Dazu zähle unter anderem der sorgsame Umgang mit Trinkwasser und vieles mehr. Seit im Jahre 1873 die 1. Hochquellwasserleitung, 1910 die Zweite errichtet wurde, hat sich im Zusammenhang mit dem Ausbau leider nichts mehr getan. So seien zwar Millionen von Schillingen auf Initiative der Sozialdemokraten in eine 3. Hochquellwasserleitung geflossen, doch aus dieser sei niemals ein Tropfen Wasser geflossen. Das vorliegende Abänderungsgesetz, stelle den Schutz des Wiener Wassers sicher, so Schmalenberg abschließend.

LAbg. Kurth Bodo Blind (FPÖ) betonte, dass zwar auf alles, was der Bund mache, geschimpft werde, doch seien nicht alle Bundesgesetze in den letzten eineinhalb Jahren beschlossen worden. Mit dem Plan, das Wasser aus den Wildalpen zu verkaufen, werde seitens der privaten Firma ein lukratives Geschäft gemacht. Bleibe nur die Frage, warum sich nicht die Stadt Wien stärker an diesen gewinnbringenden Verkauf des ausgezeichneten Wassers beteilige. Habe man sich jahrelang gegen den Verkauf des Hochquellwassers ins Ausland ausgesprochen, so werde nun doch sehr leichtfertig der Export des abgefüllten Wiener Trinkwassers durchgeführt.

Es sei nur eine Frage der Zeit, so LAbg. Mag. Rüdiger Maresch (G), bis die rund 100 Hektar Wald in Wien, die den Bundesforsten gehören, zum Verkauf angeboten werden. Als traurig sei die Tatsache zu bezeichnen, dass schon heute weite Teile der öffentlichen Flächen im Wienerwald vom Bund bereits zum Kauf angeboten wurden. Gesamt handle es sich um eine Fläche von rund 22 Hektar, die schon bald in der Hand von Privaten sind und im schlechtesten Fall in absehbarer Zeit eingezäunt werden, kritisierte der Landtagsabgeordnete.

StR DI Isabella Kossina (SPÖ) erklärte in ihrem Schlusswort, sie freue sich darüber, dass das Gesetz zur Kenntnis und einstimmig angenommen wird. Dadurch werde das Ziel, die Qualität des Trinkwassers zu maximieren und nicht die Quantität, sicherlich erreicht und auch die Sicherstellung des Trinkwassers sei damit gewährleistet. Das Wasserversorgungsgesetz sei wichtig, um die Wasserqualität zu erhalten, durch die Maßnahmen des Bundes stünden Wien jedoch für die Wasserver- und entsorgung nun 200 Mio. Schilling weniger im Jahr zur Verfügung.

Das Gesetz wurde in Erster und Zweiter Lesung einstimmig angenommen.

Der Resolutionsantrag der ÖVP zur "Abhaltung einer Enquete" wurde einstimmig an die Umweltstadträtin zugewiesen.

Naturschutzbericht 2000

LAbg. Mag. Rüdiger Maresch (G) bezeichnete den Naturschutzbericht 2000 in weiten Teilen als hervorragend, erklärte jedoch, dass es Teile darin gebe, aufgrund dessen die Grüne Fraktion dem Naturschutzbericht nicht zustimmen könne. So sei vor allem das Thema Fließgewässer und die damit verbundene Renaturierung, bei der massiv eingespart werde, ein Punkt, der zu kritisieren sei. Auch der Umgang Wiens mit "integriertem Pflanzenschutz" sei ein Bereich, der gegenläufig zu den Zielen der Grünen sei.

Ein 3-Parteien-Beschlußantrag zur "Prüfung der Nullvariante" beim Kraftwerk Temelin wurde eingebracht.

Als erfreulich bezeichnete LAbg. Komm.Rat Rudolf Klucsarits (ÖVP) den Naturschutzbericht 2000 und erklärte, dass sich die Volkspartei in weiten Teilen mit diesem identifiziere. So sichere dieser den Wienern nicht nur ein ausgedehntes Großraumreservoir, sondern stelle auch die Pflege sicher und verhindere, dass Wiener ins Umland abwandern, um mehr Grün um sich zu haben. Darüber hinaus habe sich die Volkspartei für die Grünhoferhaltung, die Novellierung des Naturschutzrechtes, Renaturierungsbestrebungen und vieles mehr eingesetzt, um den Wienern ihren Grünraum zu erhalten, so Klucsarits. (Forts.) fra/her

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(RK vom 04.10.2001)