Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.11.2001:
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Wiener Gemeinderat (14)

Wien (RK), Formal sehe das Budget gut aus, sagte StR. Peter Marboe (ÖVP), aber die Mittel im operativen Budget und für Sonderprojekte seien deutlich gesunken, zum ersten Mal seit vielen Jahren auch anteilsmäßig. Beim Ankauf der Meiszner-Strauß-Sammlung gebe es einen Fehlbetrag in zweistelliger Millionenhöhe. Seit ...

Wien (RK), Formal sehe das Budget gut aus, sagte StR. Peter Marboe (ÖVP), aber die Mittel im operativen Budget und für Sonderprojekte seien deutlich gesunken, zum ersten Mal seit vielen Jahren auch anteilsmäßig. Beim Ankauf der Meiszner-Strauß-Sammlung gebe es einen Fehlbetrag in zweistelliger Millionenhöhe.

Seit Einführung der Dreijahresverträge habe es keinen einzigen Verschuldungsfall im Theaterbereich gegeben, während die neue Kulturpolitik gleich mit einer Entschuldung beginnen müsse, um eine parteipolitische Zusage einzuhalten: Im Rabenhoftheater sei eine große Chance vertan worden. Fünf Jahre lang sei es gelungen, Kulturpolitik vor der Parteipolitik zu placieren, die SPÖ wolle das nun offensichtlich umdrehen. Die Integrität der Ausschreibungsverfahren sei nicht mehr gegeben. Bei der Ausgliederung der Museen sei die Zeit viel zu kurz, man hätte den langjährigen Direktor der Museen für die Leitung engagieren müssen.

Das Kinderquartier sei fertig, aber keine Mittel im Budget vorgesehen. Der neue Kulturstadtrat solle um dieses Budget kämpfen. Es gehe um die Qualität der Kulturpolitik, das vorgelegte Budget werde dem hohen Standard nicht gerecht.

GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) sagte, es sei wieder ein Ideologieressort geschaffen worden. Linientreue erhielten Förderungen, die anderen würden kaltgestellt. Die SPÖ definiere die Kunst. Am Beispiel Theater in der Josefstadt meinte sie, der Erhalt der Vielfalt in der Kultur sei vernichtet worden, es sei gelungen, das letzte sogenannte bürgerliche Theater in ein sozialistisches Theater umzuwandeln.

Sie kritisierte die Subventionen für die österreichische Filmwirtschaft, bisher seien vor allem erfolglose Filme gefördert worden. Weiters regte sie an, private Partner für die Vereinigten Bühnen zu suchen. Die musische Ausbildung der Jugend würde vernachlässigt, der Ruf Wiens als Musikhauptstadt leide darunter. Allgemein sollte in der Kulturpolitik gelten, dass die Bedürfnisse des Publikums berücksichtigt werden. (Forts.) fk/rr

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(RK vom 19.11.2001)