Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.11.2001:
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Wiener Gemeinderat (9)

Wien (RK). Die dringliche Anfrage der ÖVP zeige, dass es in Wien keine gravierenden kommunalpolitischen Probleme gibt, erklärte GR Ernst Woller (SPÖ). Es sei dies ein bemerkenswertes Kompliment für die Stadtregierung. StR. Mailath-Pokorny habe nicht nur in kürzester Zeit die Probleme seines Vorgängers gelöst, sondern ...

Wien (RK). Die dringliche Anfrage der ÖVP zeige, dass es in Wien keine gravierenden kommunalpolitischen Probleme gibt, erklärte GR Ernst Woller (SPÖ). Es sei dies ein bemerkenswertes Kompliment für die Stadtregierung. StR. Mailath-Pokorny habe nicht nur in kürzester Zeit die Probleme seines Vorgängers gelöst, sondern auch mit der Aufwertung von Frauen in Leitungspositionen und dem allgemeinen Bekenntnis zur Ausschreibung neue Akzente gesetzt. Trotz seines Kreuzzuges in der Szene werde es StR. Marboe nicht gelingen, die Erfolge von Andreas Mailath-Pokorny schlecht zu machen.

Die ÖVP nehme die Kulturpolitik ernst und sehe gravierende Probleme genug, die die dringliche Anfrage rechtfertigen, betonte StR. Dr. Peter Marboe (ÖVP). Formal sei die Anfrage von der ÖVP eingebracht worden, inhaltlich von der öffentlichen Meinung. Er werde alles tun, dass es bei einer transparenten Ausschreibungspolitik in Wien bleibe, denn es gehe um eine faire und perspektivische Theaterpolitik in Wien.

Der Rabenhof sei ein Anschauungsbeispiel dafür, wie Postenbesetzungen nicht sein sollten, meinte GR Mag. Harald Stefan (FPÖ). Nur nach höheren Subventionen zu schreien, sei noch lange keine Kulturpolitik. Er würde sich wünschen, dass Mailath-Pokorny in Zukunft nicht so auf Einflüsterer hören möge wie bisher.

Marboe habe einen selektiven Blick nur für Meldungen, die ihm genehm seien, sagt GR Renate Winklbauer (SPÖ). Er habe mehr als vier Jahre Probleme vor sich hergeschoben und lediglich gute Öffentlichkeitsarbeit für sich gemacht. Sein Zaudern und seine Nichttätigkeit habe er dabei als Entpolitisierung verkauft. Die Probleme der Josefstadt seien nicht erst kurz vor den Gemeinderatswahlen akut geworden, sondern es habe schon lange vorher mehrmals sofortiger Handlungsbedarf bestanden.

In einer tatsächlichen Berichtigung wies StR. Dr. Peter Marboe (ÖVP) den Vorwurf zurück, er würde in der Kulturszene Unruhe stiften. Tatsächlich komme die Szene zu ihm. Er führe keinen Kreuzzug, er werde sich aber auch nicht das Wort verbieten lassen, wenn es darum geht, die Interessen der Künste und der Künstler zu vertreten. (Forts.) end/be

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(RK vom 21.11.2001)