Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.11.2001:
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Wien startet EU-Programm "Urban II"

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Wien (RK) . "Mit URBAN II Wien Erdberg werden wir an die Erfolgsgeschichte des URBAN-Projektes Gürtel Plus anschließen", erklärte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Dr. Sepp Rieder am Donnerstag im Rahmen der Vertragsunterzeichnung für das Wiener EU- Programm URBAN II im Roten Salon des Wiener Rathauses. Für die ...

Wien (RK) . "Mit URBAN II Wien Erdberg werden wir an die Erfolgsgeschichte des URBAN-Projektes Gürtel Plus anschließen", erklärte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Dr. Sepp Rieder am Donnerstag im Rahmen der Vertragsunterzeichnung für das Wiener EU- Programm URBAN II im Roten Salon des Wiener Rathauses. Für die EU unterzeichnete Michel Barnier, Kommissar für Regionalpolitik und die Reform der Institutionen den Vertrag. Am Donnerstag wurde auch das URBAN-Projekt Graz stellvertretend durch den Grazer Stadtrat D.I. Franz Josel unterfertigt.

Rieder: "Nach dem großen Erfolg des URBAN-Projektes Gürtel Plus ist jetzt mit Unterstützung der EU ein weiteres URBAN-Projekt in Planung. Im Rahmen von URBAN II Wien Erdberg werden bis 2008 rund 16 Mio. EURO, rd. 220 Mio. ATS, für Infrastrukturmaßnahmen in Teilen von Erdberg und Simmering zur Verfügung stehen. 4,2 Mio. EURO, d.s. 57,8 Mio. ATS, stammen dabei von der EU. Das neue Wiener URBAN-Projekt umfasst ein 160 ha großes Gebiet mit insgesamt 23.000 Einwohnern."****

Ebenfalls mit 4,2 Mio. EURO gefördert wird das Grazer URBAN- Programm.

Rieder: Österreich und Wien Profitiert von der EU und der EU-Erweiterung

Österreich und Wien profitiere von der EU und von der geplanten EU-Osterweiterung, betonte Vizebürgermeister Rieder. "Neben dem jetzt beschlossenen URBAN-Programm laufen ja auch die Aktivitäten für das Ziel-2-Programm im 2. und 20. Bezirk mit einem Fördervolumen von rund 18 Mio. EURO, d.s. 249 Mio. ATS, auf Hochtouren." Die Bundeshauptstadt profitiere aber nicht nur von konkreten Förderprojekten, sondern schon jetzt von ihrer geopolitischen Lage. "Für die Vienna Region, den Wirtschaftsraum der Ostregion, ist daher die EU-Osterweiterung ein zentrales und lebensnotwendiges Projekt." Die Wiener Stadtregierung werde daher die Kontakte zu den Beitrittsländern weiter intensivieren. "Gerade auch angesichts einer in dieser Frage zerstrittenen Bundesregierung und dem damit verbundenen Vertrauens- und Sympathieverlust in den östlichen Nachbarländern ist eine sachliche Politik ohne kindische Drohgebärden und `diplomatische Kollateralschäden` unbedingt notwendig."

Das Urban II-Gebiet

Das neue URBAN-Gebiet erstreckt sich zwischen Donaukanal und der Landstraßer bzw. Simmeringer Hauptstraße und der Wassergasse im 3. und dem Enkplatz im 11. Bezirk. "Durchschnitten" wird dieser Stadtteil von der meistbefahrenen Straße Österreichs, der Süd-Ost- Tangente. Bereits durch die Lage des Gebietes ergeben sich für die Bewohner außerordentliche Lärm- und Verkehrsbelastungen. Durch die gute Anbindung an das übergeordnete Verkehrsnetz zeigen sich gleichzeitig aber auch viele Chancen für künftige Betriebsansiedlungen.

Entwicklungsgebiete St. Marx und Vienna Bio Center

Neben klassischen städtischen "Problemzonen" erstreckt sich das URBAN II-Gebiet aber auch über städtebauliche Hoffnungs- und Entwicklungsgebiete wie den ehemaligen Schlachthof St. Marx mit seiner denkmalgeschützten Rinderhalle und dem angrenzenden Vienna Bio Center, das mit seiner geplanten Expansion schon jetzt ein überregionales Leitprojekt darstellt.

Darüber hinaus ist die Unterstützung von Kleinunternehmen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Ansiedlungen von Unternehmen mit mittlerem und hohem Technologieniveau geplant. Dies soll vor allem im Bereich des ehemaligen Schlachthofs St. Marx geschehen, wo ein Areal von rund 120.000 Quadratmeter in Erschließung steht.

Neben den wirtschaftsbezogenen Maßnahmen soll mit URBAN II auch die Entwicklung der urbanen Vielfältigkeit durch Schaffung von entsprechenden Einrichtungen sowie die Integration ethnischer Gruppen unterstützt werden.

Urban II: Die Ausgangssituation

Die Mehrzahl der Bewohner des URBAN II-Gebietes lebt im westlichen Teil des Stadtteils, der auch eine teilweise überalterte Bausubstanz aufweist. Das übrige Gebiet ist vor allem durch gewerbliche Nutzung dominiert.

Die demografische Struktur des Fördergebietes weist eine Arbeitslosenrate von 9,3 Prozent (Wien gesamt 7,3 Prozent) auf. Die Altersstruktur zeigt innerhalb der letzten zehn Jahre einen Zuwachs bei den Einwohnern unter 15 Jahren um 0,9 Prozent im Gegensatz zu den Bewohnern über 60 Jahren, wo eine Abnahme von 5,8 Prozent zu verzeichnen ist. Der Ausländeranteil beträgt 29,1 Prozent, im Wien-Schnitt 16,4 Prozent.

Zu den Vorteilen des Gebietes zählen u.a. die gute verkehrsmäßige Erreichbarkeit, die Lage zwischen City und dem dynamisch wachsenden Flughafen (Zunahme Passagieraufkommen 240 Prozent zwischen 1990 und 1999), große nutzbare Flächen und das noch günstige Preisniveau bei Grundstücken und Mieten. Zu den Nachteilen zählen u.a. die Arbeitsmarktlage generell und vor allem Defizite bei der Chancengleichheit für Frauen auf dem Arbeitsmarkt, ein hoher Anteil von Einwanderern, ethnischen Minderheiten und Flüchtlingen sowie ein im Vergleich zu Gesamt- Wien niedriges Bildungsniveau, ein erhebliches Defizit an Qualifikation in der Bevölkerung und eine hohe Schulaussteigerrate.

  • URBAN II Wien Erdberg:
    Magistratsabteilung 27 - EU-Förderungen
    Abteilungsleiter: OSR DipI.-Ing. Peter Brodesser,
    Tel. +43-(0)1-4000-82581 DW
    E-Mail: bro@meu.magwien.gv.at
    Projektleiter: TAR Ing. Wolfgang Vevera, Tel. +43-(0)1-4000-
    82597 DW
    E-Mail: vew@meu.magwien.gv.at

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) nk/mmr

(RK vom 22.11.2001)