Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.12.2001:
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Wiener Festwochen 2002

Wien (RK). Vom 10. Mai bis 16. Juni finden die Wiener Festwochen 2002 statt. Das neue Direktorium der Wiener Festwochen, dem neben Intendant Luc Bondy und Geschäftsführer Wolfgang Wais nun Hans Landesmann als Musikdirektor und Marie Zimmermann als Schauspieldirektorin angehören, präsentierten am Donnerstag gemeinsam ...

Wien (RK). Vom 10. Mai bis 16. Juni finden die Wiener Festwochen 2002 statt. Das neue Direktorium der Wiener Festwochen, dem neben Intendant Luc Bondy und Geschäftsführer Wolfgang Wais nun Hans Landesmann als Musikdirektor und Marie Zimmermann als Schauspieldirektorin angehören, präsentierten am Donnerstag gemeinsam mit Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ihr erstes gemeinsames Festwochenprogramm mit insgesamt 38 Produktionen aus 14 Ländern. Mailath-Pokorny strich die Bedeutung der Wiener Festwochen für das Kulturleben der Stadt hervor. Neben einem reichen Kulturleben rund ums Jahr gebe es mit den Festwochen einen Höhepunkt, der besonders dem internationalen Dialog, der Erforschung neuer künstlerischer Bereiche, dem Reagieren auf gesellschaftliche Entwicklungen hier in Österreich und in der Welt verpflichtet sei. Er begrüße das neue Team, das sich dieser Aufgabe mit größter Kompetenz und ebensolchen Engagement widme.****

Wie immer bieten die Festwochen eine Fülle von hochkarätigen Eigenproduktionen, Co-Produktionen und Gastspielen. Insgesamt sind sechs Eigenproduktionen, 21 Co-Produktionen und elf Gastspiele, insgesamt 156 Vorstellungen - zu sehen. Die eingeladenen Ensembles und Theater kommen aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika, der geographische Bogen spannt sich von Irkutsk bis Buenos Aires.

Im Musikprogramm der Festwochen stehen einander Barock und Moderne gegenüber. Adrian Noble inszeniert im Theater an der Wien Monteverdis "Il Ritorno d'Ulisse in Patria", musikalische Leitung: William Christie. Mit Benjamin Brittens "The Turn of the Screw" steht ein Klassiker des 20. Jahrhunderts im Ronacher auf dem Programm. Regie: Luc Bondy, musikalische Leitung: Daniel Harding.

Mit Peter Eötvös' "Drei Schwestern" (Theater an der Wien) und der Welturaufführung von Steve Reichs "Three Tales" (Museumsquartier Halle E) ist auch die zeitgenössische Oper prominent im Festwochenprogramm vertreten. Markus Hinterhäuser und Tomas Zierhofer-Kin werden unter dem Titel "zeit_zone" ihre in Salzburg begonnene, erfolgreiche Programmarbeit in Zukunft im Rahmen der Wiener Festwochen fortentwickeln. Mit "Le nozze di Figaro" und "Cosi fan tutte", sowie "Don Giovanni" sind die Erfolgsproduktionen des Mozart-da-Ponte-Zyklus wieder zu sehen.

Im Schauspiel zeigen die Wiener Festwochen 22 Aufführungen - darunter elf Koproduktionen und sieben Neuinszenierungen.

Das Programm setzt u.a. einen besonderen Akzent auf die Präsentation zeitgenössischer Autoren aus neun verschiedenen Ländern - darunter Stücke von Marina Carr (Irland), Jewgenij Grischkowez (Russland), Peter Handke und Wallace Shawn (USA).

Robert Lepage, Simon MCBurney - die "Klassiker" experimenteller Theaterformen werden ihre neuesten Arbeiten ebenso in Wien zeigen wie die britische Performancegruppe Forced Entertainment. Sein internationales Debüt gibt das 18-köpfige Sängerensemble The Shout - eine überraschende Neuentdeckung aus der Londoner Theaterszene.

Das renommierte Figurentheater-Ensemble El Periférico de Objetos aus Argentinien unternimmt mit "La Ultima Noche de la Humanidad" im Schauspielhaus eine theatralische Annäherung an Karl Kraus. Luc Bondys Neuinszenierung von Schnitzlers "Anatol" im Akademietheater und Molnárs "Liliom" - in der ausgezeichneten Inszenierung von Michael Thalheimer - beschließen den Reigen von Aufführungen, die programmatisch als Referenz an Wien und die literarische Tradition der Stadt gedacht sind. Frank Castorf wird mit "Der Meister und Margarita" (MuseumsQuartier, Halle E) bereits zum dritten Mal einen klassischen russischen Roman gegenwartsnah auf die Bühne bringen. Johan Simons - einer der richtungsweisenden europäischen Regisseure der Gegenwart ist mit der Neuinszenierung von Euripides "Die Bakchen" (MuseumsQuartier, Halle E) bei den Festwochen präsent.

"Von der Wirklichkeit und anderen Erfindungen" heißt das Thema von forumfestwochen 2002, einer neuen Veranstaltungsreihe, zu der die Festwochen von nun an alljährlich junge Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland einladen werden. Mit Workshops, Vortragsveranstaltungen und Symposien soll ein internationales Laboratorium begründet werden, das Raum für gemeinsames Arbeiten, Diskutieren und Experimentieren, aber auch für die Präsentation interessanter Theaterentwürfe gibt.

Internationale Orchester und Solisten der Spitzenklasse sind bei den Festwochenkonzerten im Wiener Musikverein zu Gast. Am 8. Juni findet von 19 bis 2 Uhr eine "Lange Nacht der Musik" statt, die der ORF in Zusammenarbeit mit den Wiener Festwochen veranstaltet und die wieder ein vielfältiges Programm an den verschiedensten Orten quer durch die ganze Stadt bietet.

  • Information: www.festwochen.at/ und Servicetelefon: 589 22 22
    Schriftliche Kartenbestellung ist ab sofort mit der Bestellkarte
    im Anhang des Programmfolders (wird auf Wunsch kostenlos
    zugesandt) möglich.
    Fax: 589 22 49
    e-mail: kartenbuero@festwochen.at
(Schluss) gab/rr

(RK vom 13.12.2001)