Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.03.2002:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wiener Gemeinderat (3)

Wien (RK). GR Christian Deutsch (SPÖ) beantragte die Annahme des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans für den Schwarzenbergplatz sowie finanzielle Mittel für den Umbau des Schwarzenbergplatzes. GR Mag. Christoph Chorherr (G) stellte namens seiner Partei klar, dass im Zusammenhang mit unredlichen Flächenwidmungen ...

Wien (RK). GR Christian Deutsch (SPÖ) beantragte die Annahme des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans für den Schwarzenbergplatz sowie finanzielle Mittel für den Umbau des Schwarzenbergplatzes.

GR Mag. Christoph Chorherr (G) stellte namens seiner Partei klar, dass im Zusammenhang mit unredlichen Flächenwidmungen nicht alle Mitarbeiter der Stadtplanung und ehemalige Mitarbeiter der MA 21B beschuldigt worden seien, sondern nur einigen wenigen Fehlverhalten vorgehalten werde. Am Projekt Schwarzenbergplatz kritisierte er, dass Fußgängerübergänge fehlen würden. Der Schwarzenbergplatz sei keine sinnvolle Endstation für die Linie "71", da die meisten Fahrgäste ebenso wie beim Jonas-Reindl umsteigen würden. Daher regte er an, eine unterirdische Verkehrs- Verbindung vom Jonas-Reindl zum Schwarzenbergplatz zu schaffen. Dies müsste innerhalb von drei bis vier Jahren möglich sein. Zur Diskussion um das Bauprojekt Wien-Mitte sagte Chorherr, man müsse erst klären, welche Dichte dieser Standort vertrage und erst danach ein Bauträgerverfahren einleiten. Drei Stöcke weniger würden "das Kraut auch nicht fett machen".

Über den Schwarzenbergplatz werde seit Jahrzehnten diskutiert, mache er doch einen Teil des Flairs dieser Stadt aus, stellte GR Dr. Matthias Tschirf (ÖVP) fest. Der vorliegende Entwurf sei brauchbar, er verstehe nur nicht, weshalb die Rechte der Bezirke eingeschränkt werden sollen. Diese Rechte sollten vielmehr nicht nur halten, sondern ausgebaut werden. Wien-Mitte habe die ÖVP mitbeschlossen, die derzeitige Situation sei ein Schandfleck und absolut unbefriedigend. Nun müsse allerdings mit dem Projekt sensibel umgegangen werden.

Das Schwarzenbergplatz-Projekt zeige das Versagen der Wiener Stadtplanung deutlich auf, konstatierte GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ). Es bringe keine Verbesserung der Verkehrsorganisation und werde viel kosten. Typisch seien auch bei der Verschandelung von Plätzen das spätere "Ver- ideologisieren" und "Herumdoktern". Dazu gehöre der Schwarzenbergplatz, der jetzt zerstört werde. Sie brachte einen Abänderungsantrag ein, demzufolge ein neuer Fachbeirat eingeführt werden soll, der sich um die Erhaltung des Stadtbildes kümmert.

Die SPÖ bekenne sich zum Erhalt historischen Erbes, aber nicht im musealen Sinn, führte GR Erich Valentin (SPÖ) aus. Am Schwarzenbergplatz habe es 1989 ein Gutachterverfahren gegeben, das Siegesmodell sei unterstützenswürdig. Es schaffe mehr Urbanität, bringe mehr Platz, der Verkehr werde gebündelt und die Bürger hätten mehr Freiraum. Auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs gebe es eine Reihe von Verbesserungen. Den Radfahrern winke ein durchdachtes Radwegenetz. Daher ziele die Kritik an der Planung ins Leere. Im übrigen gebe es keine wie immer gearteten Bestrebungen, die Rechte der Bezirksvertretungen einzuschränken. In einem Antrag sprach sich Valentin dafür aus, dass die Baulinie am Haus Reisnerstraße 23 entsprechend dem Bezirkswunsch vorgenommen wird. (Forts.) ull/vo

  • Rückfragehinweis:
    Diensthabender Redakteur
    Tel.: 4000/81 081

(RK vom 01.03.2002)