Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.05.2002:
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Wiener Gemeinderat (8)

Wien (RK). Auf Antrag der FPÖ kam es zu einer Dringlichen Anfrage zum Thema "Fahrgastsicherheit im Bereich der Wiener U- Bahnen". Wie GR Dr. Herbert Madejski (FPÖ) einleitend meinte, habe die SPÖ in Wien wenig gelernt - das gelte auch für die Sicherheit der U-Bahn in Tunnelanlagen. Seit der letzten Dringlichen ...

Wien (RK). Auf Antrag der FPÖ kam es zu einer Dringlichen Anfrage zum Thema "Fahrgastsicherheit im Bereich der Wiener U- Bahnen".

Wie GR Dr. Herbert Madejski (FPÖ) einleitend meinte, habe die SPÖ in Wien wenig gelernt - das gelte auch für die Sicherheit der U-Bahn in Tunnelanlagen. Seit der letzten Dringlichen Anfrage zu diesem Thema im Oktober des Vorjahres habe es acht Störfälle gegeben, bei den Linien U2, U3, U4 sowie in drei Stationsbereichen. Es sei Glück, dass diese acht Störfälle glimpflich ausgegangen seien und es keine Opfer gegeben habe. Wie Madejski ausführte, sei trotz eines von allen Parteien unterstützten Antrages im vergangenen Oktober nichts geschehen. Beispielsweise sollten U-Bahn-Fahrer geschult werden, welche Maßnahmen sie im Falle eines Feuers zu ergreifen hätten. Weiters seien die Wartungsintervalle nicht geändert worden. Grundsätzlich gelte es, dem Wartungsdefizit ein Ende zu setzen.

In Beantwortung der Dringlichen Anfrage verwies Vbgm. Dr. Sepp Rieder (SPÖ) auf eine von den Wiener Linien veranstaltete Enquete im April, bei der mit internationalen Experten über Sicherheitsfragen diskutiert worden sei. Dabei seien zahlreiche Verbesserungen besprochen worden. Er bekenne sich dazu, dass jeder Vorfall Anlass sein müsse, über Verbesserungen nachzudenken und entsprechende Schlüsse zu ziehen. Die Wiener Linien hätten von allem Anfang an größtmögliche Sicherheit für Fahrgäste und Mitarbeiter geboten. Daher gebe es in der Bevölkerung eine breite Akzeptanz, auch wenn man wisse, dass es keine absolute Garantie geben könne. Im Jahr 2001 hätten die Wiener U-Bahnen insgesamt mehr als 35 Millionen Kilometer zurückgelegt, in 13 Fällen sei ein Feuerwehreinsatz nötig gewesen. In keinem Fall habe es ein Gefahrenpotential gegeben. Wie Rieder sagte, sei die Schulung des Fahrpersonals inhaltlich ausgebaut worden. Die neuen U-Bahn-Züge würden eine geringere Brandlast aufweisen, die Ausbreitung von Rauchgas im Brandfall werde durch ein besonderes Lüftungssystem verhindert. Bei größeren Umbauten auf den Linien U1 und U4 werde das Rauchgasmanagement weiter verbessert, auch wenn der bisherige Zustand internationale Standards übertreffe. Mit dem Ziel, praktisch alle Stationslifte transparent zu gestalten, finden Umbauten der bestehenden Lifte statt. Die Ausbaustufe 3 der Wiener U-Bahn (Verlängerung U1 und U2) entspricht dem modernsten Stand der Technik. Im Zuge der Verlängerung werden die bestehenden Stationen auf eine erweiterte Stiegenbreite ausgerichtet. Auch die Fahrgast-Informationen über Sicherheitsmaßnahmen werden erweitert. Abschließend stellte Rieder fest, dass die Wiener U-Bahn zu den sichersten Verkehrsmitteln der Welt zähle. Der FPÖ werde es nicht gelingen, die U-Bahn unsicher zu reden. (Forts.) ull/rr

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(RK vom 29.05.2002)