Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.06.2002:
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Wiener Gemeinderat (6)

Wien (RK). Die Kulturpolitik des amtierenden Stadtrates bedeute einen Rückschritt in die "Ära Pasterk" und zum "Ideologie- Ressort", stellte GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) fest. Sie kritisierte die Leiterbesetzungen von Josefstadt und Rabenhof und besonders die Vorgänge um das Historische Museum der Stadt Wien ...

Wien (RK). Die Kulturpolitik des amtierenden Stadtrates bedeute einen Rückschritt in die "Ära Pasterk" und zum "Ideologie- Ressort", stellte GR Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ) fest. Sie kritisierte die Leiterbesetzungen von Josefstadt und Rabenhof und besonders die Vorgänge um das Historische Museum der Stadt Wien als Lehrstücke für den Rückfall in den Kulturkampf. Positiv vermerkte die Rednerin, dass das Theater an der Wien wieder für klassisches Musiktheater geöffnet werde. Unterreiner äußerte die Hoffnung, dass das Theater nicht zu einem "Experimentierfeld" werde. In einem Antrag forderte sie, dass in einem Gesamtkonzept für das Theater an der Wien auch jährliche Mozartwochen berücksichtigt werden sollen. In einem weiteren Antrag verlangte sie die Aufnahme von privaten Partnern in die Betriebsgesellschaft der künftigen Musicalbühnen Raimundtheater und Ronacher. Schließlich forderte sie in einem weiteren Antrag die Errichtung eines Mozarthauses im Figarohaus.

Die Aufregung um den "Kosmos Frauenraum" sei künstlich und unwahr, warf GR Ernst Woller (SPÖ) StR. Peter Marboe (ÖVP) vor. Es gebe auch keine Künstlervertreibungspolitik. Im Gegenteil: viele große internationale Künstler wirkten immer wieder in Wien. In der Kulturpolitik gebe es eben mehr als nur die Josefstadt, wo von den Zuständigen ein großes finanzielles Desaster hinterlassen worden sei. Auch die "politische Einflussnahme" im Kulturbetrieb sei eine haltlose Behauptung. Es gebe objektiv nachvollziehbare Ausschreibungen von Leiterposten und die Klärung von strukturellen Problemen. Ein Jahr Mailath-Pokorny sei ein sehr erfolgreiches Jahr, trotz Budgetmittelkürzungen von 14,2 Millionen EUR Bundessubventionen. Viele offene von Marboe hinterlassene Probleme seien gelöst worden. "Wieso haben sie Karl-Heinz Hackl nicht zum Josefstadt-Direktor gemacht", fragte Woller den ehemaligen Kulturstadtrat. Als Jahrhundertentscheidung lobte der Redner die Entscheidung, dass das Theater an der Wien Opernhaus wird und auch Heimstätte für die Wiener Symphoniker und den Klangbogen. Besonders hob er auch hervor, dass Peter Sellars das Mozartjahr 2006 vorbereitet. (Forts.) js/vo

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(RK vom 25.06.2002)